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2371 - Der Sternenfindling

Titel: 2371 - Der Sternenfindling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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guten Willen zu beweisen.
    Doch auch Icho Tolot kannte die Chancen.
    Für die Raphanen war es das Abenteuer ihres Lebens. So etwas wie die Ankunft eines neuen Planeten in ihrem System würden sie nie wieder erleben.
    Falls sie es erlebten...
    Die Justierungsstation Nagigal barst beinahe vor Aktivität. Icho Tolots Blick wanderte über die große Holo-Galerie vor ihm. Gleichzeitig verfolgte er den Countdown für den Transmittertransport, die Messwerte von den drei Sonnen und dem Transmitterfeld und die hektische Arbeit der Wissenschaftler in den anderen Teilen der riesigen Station unter den Pyramiden. Seine Artgenossen waren wie in Stein gehauene Ruhe. Die Raphanen konnten ihre Aufregung hingegen kaum kontrollieren.
    Alles wartete, alles bangte.
    Die eintausend von Kharag eingetroffenen Raumer hatten neben weiterem Material zweitausend Haluter als „technische Helfer" auf Arkan-Raphan abgeladen. Eine ihrer Aufgaben sollte es sein, dabei mitzuhelfen, die Formenergie-Aggregate der Spektralen Technik zu enträtseln.
    Bisher konnten sie ebenso wenig an Resultaten aufweisen wie ihre terranischen Kollegen.
    Doch dies war im Moment zweitrangig.
    Der Fokus aller Aufmerksamkeit lag bei der erwarteten Ankunft des Planten Kharmuu. Neben Icho Tolot zählten mehrere hundert Wissenschaftler und Techniker im Primären Schaltsaal die Minuten.
    Es war alles bereit und alles getan.
    Entsprechend den Planungen und Berechnungen waren im Nagigal-System die meisten Schiffe der Raphanen gelandet – eine reine Sicherheitsmaßnahme, denn es stand zweifellos eine schwere Strukturerschütterung bevor. Ein Planet war kein Raumschiff. Seine Versetzung barg bei aller Vorsicht Risiken in sich, die niemand vorhersagen konnte, geschweige denn berechnen und eindämmen. Es war und blieb ein kühnes Unterfangen, ein Abenteuer.
    Die tausend Haluterschiffe erwarteten, rings um die Transmitterzone in Form einer Kugelschale von drei Millionen Kilometern Durchmesser gruppiert, die Ankunft der neuen Welt für die Raphanen.
    Für den Fall, dass Kharmuu „beschädigt" auftauchte, mit Gravitationsfeldern stabilisiert werden musste oder sich, zum Beispiel, in starker Rotation befand, hielten sie sich zum Eingreifen bereit.
    Falls es geschah, falls er kam.
    Icho Tolot war Realist. Er kannte die Chancen und erwartete kein Wunder. Das gewagte Unterfangen konnte gelingen, aber genauso gut scheitern.
    Und dann war es so weit.
    Es begann vor dem mit Atlan und den Wissenschaftlern in der Gegenstation abgestimmten Zeitpunkt.
    Das hyperenergetische Chaos brach über Nagigal herein, als der Countdown die letzten zwei Minuten unterschritten hatte.
    Um Icho Tolot brach die Hölle los.
    Urplötzlich spielten die Anzeigen im Primären Schaltsaal verrückt. Raphanen begannen durcheinander zu schreien. Das Licht flackerte, erlosch und flammte wieder auf. Messwerte schnellten jäh in die Höhe. Und als Icho Tolot sah, was ihm die Holografien aus dem Weltraum zeigten, dem Raum zwischen den drei Sonnen und von den Sonnen selbst, da wusste er, dass etwas grauenhaft schief zu laufen begonnen hatte.
    Es ging los. Was Menschen und Haluter in Gang gesetzt hatten, begann. Aber es war anders, als sie es berechnet hatten, vollkommen anders.
    Niemand brauchte einem halutischen Wissenschaftler zu sagen, was auf dem Spiel stand, wenn sterbliche Wesen mit den Gewalten der Schöpfung selbst spielten.
    Wenn sie Pech hatten, war es das Ende von allem.
    Und genau danach sah es aus.
     
    *
     
    Immentri Luz erlebte es wie in einer tiefen Trance. Er hatte nicht geschlafen, aber irgendwann aufgehört, sich Fragen zu stellen, die ihn nur weiter verwirrten. Es war, als habe sein Gehirn einfach abgeschaltet, um sich zu schützen. So, wie sein Körper sich schützte beziehungsweise wieder aufbaute. Wie etwas, das noch gebraucht wurde.
    Wie auf einen höheren Befehl hin - oder ein Programm ...
    Auch darüber dachte er nicht mehr nach.
    Er dachte überhaupt nicht mehr. Etwas in ihm war erloschen ... oder heruntergefahren worden. Er merkte es nicht. Er reagierte nicht mehr darauf, ebenso wenig wie auf seine Freunde aus der QUAELE.
    Sie waren bei ihm, als es begann. Telson, Iana und Asparg. Mehr passten nicht in die kleine Kabine. Die anderen hockten nebenan beisammen. Keiner von ihnen schien jetzt allein sein zu wollen. Die Ankunft eines neues Planeten durch den Sonnentransmitter ... die Prospektoren hatten es bisher für ein Gerücht gehalten, für Spinnerei oder Hysterie. Sie hatten es gehört, aber

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