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2371 - Der Sternenfindling

Titel: 2371 - Der Sternenfindling Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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welche Anzeige, welche Eingebung? - verriet dem Findling, dass es genau sieben Uhr am neuen Morgen war.
    Was wie eine Ewigkeit gewesen war, hatte in Wirklichkeit nur Sekunden gedauert.
    Falls überhaupt.
    Der neue Planet war da: Kharmuu. Das war sein Name.
    Und der Lärm kehrte zurück. Die Galaktiker hatten ihr Versprechen wahr gemacht, aber das spielte für ihn keine Rolle mehr. Er registrierte nur, was an verworrenen Eindrücken auf ihn eindrang, während sein Kopf einer Glocke glich, in der der Schock der ungeheuerlichen Strukturerschütterung nachhallte und sogar immer stärker wurde.
    Sein Schädel schien zerplatzen zu wollen.
    Er presste die Hände an die Schläfen, schrie lautlos...
    Ein neuer Planet im Nagigal-System, hierher befördert durch den Sonnentransmitter. Nach so vielen Jahren.
    Kharmuu driftete aus dem erlöschenden Feld ... und wurde bereits im gleichen Augenblick von dem von Arkan-Raphan aus synchron geschalteten 500.000-Kilometer-Feldring des Pyramiden-Dreieck-Situationstransmitters angezogen und „verschluckt".
    Er sah, fühlte und hörte es, alles in einem psychedelischen, unwirklichen Kaleidoskop in seinem kreischenden Kopf, dessen Inneres sich dehnte und blähte und den Schädel zu sprengen schien. Sein Geist schwang im grausamen Hall der Glocke, und jetzt reagierte auch der Körper.
    Es war wie ein Feuer, das mit einem kleinen Funken in ihm entfacht worden war und nun in seinem ganzen Leib hochwuchs. Glühende Hitze erfüllte ihn. Er „hörte" noch ... Die tausend Schiffe der Haluter mussten nicht eingreifen. Das sagten die Stimmen aus dem Holo.
    Welche Stimmen? Welche Haluter? Wieso eingreifen? Was war passiert? Was geschah jetzt?
    Was war das - jetzt?
    Was ging schon wieder mit ihm vor? Er hatte gehofft, es sei vorbei. Hatte geglaubt, er sei endlich erlöst und könnte durch nichts mehr erschüttert werden.
    Doch jetzt hatte er das Gefühl, dass alles erst richtig begann.
    Das andere ... war vorbei. Alles war vorüber. Er fühlte es... ... und dann nur noch, wie er jeden Halt verlor und in einen schwarzen, unendlich tiefen Schacht stürzte.
    Hinein und heraus aus Raum und Zeit, fort vom Hier, hinein in eine andere Welt jenseits aller Gesetze und Abläufe. Er fiel, drehte, überschlug sich ... und explodierte mitten hinein in das andere Leben. Sein Leben.
    Ein Schrei löste sich in ihm, ein qualvoller Schrei der grauenhaftesten Angst, als er tief in seinem Unterbewusstsein, weit jenseits allen Denkens, begriff, was mit ihm geschah.
    Er wollte es nicht sehen. Nicht wissen, nicht erleben. Er wollte nicht noch einmal durchmachen müssen, was ihn den Verstand gekostet hatte.
    Aber es war zu spät. Nicht er bestimmte mehr, wohin es ging. Ausgelöst durch den Hyperschock der Strukturerschütterung, raste sein Geist zurück in jene Zeit, in der alles seinen Anfang hatte ... und vielleicht auch sein Ende.
    Der Vorhang, der fast all seine Erinnerungen an sein früheres Sein zugedeckt hatte, zerriss ... tat sich auf ... gab den Blick frei..
     
    8.
     
    Immentri Luz 50.000 Jahre vor der Zeit Er stand in einem riesigen Kontrollraum an Bord eines Raumschiffs und glaubte, ersticken zu müssen. Er musste sich zum Atmen zwingen. Was er in den Holos und auf den Schirmen sah, konnte - durfte - nicht wahr sein. Und doch war es so. Es war genau das, was in diesen Augenblicken draußen im Nagigal-System passierte.
    Es war nicht einmal überraschend gekommen. Er hatte es gewusst wie alle anderen, die ihren Geist nicht vor der Realität verschlossen. Es hatte sich lange genug abgezeichnet. Die einzige Frage war gewesen, wann es anfing.
    Wann die Konflikte offen ausbrachen und Lemurer gegen Lemurer kämpften.
    Und jetzt tobte die Raumschlacht, zerschnitten die Strahlbahnen der Energiegeschütze das All zwischen den Sonnen und ihren drei Planeten, zerfetzten Schutzschirme und explodierten Schiffe.
    Starben Menschen ... Lemurer ... Brüder und Schwestern ... Eltern und Kinder...
    Und warum?
    Immentri Luz begriff es nicht. Er sah mit Entsetzen, wie sich die Schlacht nach Erontis verlagerte, dem Planeten, der den Krieg erklärt hatte, nachdem alle diplomatischen Bemühungen, zwischen den verfeindeten Parteien von Erontis und Sepdelen zu vermitteln, kläglich gescheitert waren.
    Er wusste nicht einmal, wer mit den Feindseligkeiten begonnen hatte. Die ersten Kämpfe hatten schon stattgefunden, als er eingetroffen war.
    Weitere Raumschiffe stiegen auf, ganze Schwärme von ihnen, und warfen sich den Angreifern

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