2372 - Plan der Phantome
unangenehm bei der Sprechbewegung. „Ich habe dich hierher geschleppt." Siru beugte sich zu ihm herab. „Deine Hände hat es am schlimmsten erwischt, weil du damit die Flammen ausgeschlagen hast.
Lass sie noch im Wasser liegen, es wird ihnen gut tun."
„Im Gesicht und überall sonst hast du nur leichte Verbrennungen davongetragen", ergänzte Wirgal. „Und obwohl du hart gegen die Wand geprallt bist, hast du dir nichts gebrochen. Du bist sozusagen glimpflich davongekommen."
„Was man von deinem Gegner nicht behaupten kann. Du hast ihn astrein erledigt, Papa."
Kopty drehte sich zur Seite und setzte sich auf. Wassertropfen fielen von den Fingerspitzen und platschten auf seine Beine. „Es war das erste Mal, lass ich getötet habe."
„Dafür bist du sehr effektiv vorgegangen."
Sirus Stimme schwankte. Sein Strahler ist explodiert und hat ihm den halben Ko..."
Er hob die Hand vor den Mund und würgte. „Sobald allerdings jemand die Waffenkammer betritt, wird er sofort wissen, dass ungebetene Gäste an Bord sind."
„Daran geht kein Weg vorbei, Vater. Diese Spuren können wir unmöglich beseitigen.
Sei froh, dass dank des Hagu-Dämpfers die Schiffspositronik nicht Alarm geschlagen hat. Keiner hat die Explosion des Handstrahlers bemerkt. Aber wir können bloß hoffen, dass in den nächsten Stunden niemand die Leiche findet. Bis zur letzten Containerübergabe sind es immerhin drei Stunden."
Kopty setzte sich auf. „Wir müssen zurück in die Waffenkammer."
„Aber die Patronen sind ..."
„Wir lassen sie zurück. Ich habe einen anderen Plan, der uns aus dem Schiff bringen wird. Ich sagte doch, dass am Ende eure Fähigkeiten als Diebe weniger bringen werden als meine. Wir werden entkommen, weil ich ein Techniker bin."
*
Sirus Worte haken ihn nur unvollkommen auf den Anblick vorbereitet der ihn erwartete.
Um den Ausgang aus der Belüftungsröhre war die Wand zerrissen und geschwärzt.
Der tote Körper des Terraners lag in grotesk verrenkter Haltung meterweit entfernt.
Das, was von ihm übrig geblieben war.
Das also passiert, wenn ein Energiestrahler explodiert, dachte Kopty und versuchte den Blick abzuwenden. Doch überall klebte Blut. „Wir hatten eine Menge Glück." Kopty ließ den Blick über die Waffen und mit Munition und Sprengsätzen gefüllten Kisten schweifen. „Das hier hätte sich in eine Hölle verwandeln können, die das halbe Schiff zerfetzt hätte."
„Wäre das so schlimm gewesen?", fragte Wirgal kalt.
Siru legte seinem Bruder die Hand auf die Schulter. „Von uns wäre ebenfalls nichts übrig geblieben."
Es dauerte eine Sekunde, ehe der Jüngere antwortete. „Auch ein Argument."
Genau wie Kopty erwartet hätte, war der riesige, humanoid geformte Reinigungsrobot in Aktion getreten. Und ganz nach seiner Hoffnung war das simple Modell nicht dazu in der Lage, den Vorfall weiterzumelden und Unterstützung zu rufen. Es ging stur seiner Arbeit nach.
Er wies auf den Robot. „Das ist unser Ticket in die Freiheit."
Es war Kopty ein Leichtes, auf die Routinen der Reinigungseinheit Zugriff zu nehmen und sie umzuprogrammieren. Es kostete weniger als eine halbe Stunde intensive Arbeit.
Inzwischen öffnete Siru den Leib des Roboters. Die Swoon quetschten sich als blinde Passagiere in den Hohlraum im Brustkorb und verschlossen ihn mit einem kleinen Metallstück, das einen Teil des Rückens bildete.
Es war eng, und ein wilder Kabelwust umgab sie, aber diese Unbequemlichkeit nahmen sie gerne in Kauf. Die Kameralinse hatten sie zwischen den Augen des Roboters angebracht, sodass sie auf Sims Bildschirm die Außenwelt beobachten konnten.
Der Roboter spazierte ungehindert durch Korridore, kam an etlichen Terranern vorbei, die keine Notiz von ihm nahmen.
Sie waren den Anblick gewohnt.
Dank Wirgals perfektem Orientierungssinn fanden sie bald eine Außenschleuse, an der sich niemand aufhielt.
Nun begann der heikle Teil der Aktion.
Kopty gab dem Roboter ein, den Öffnungsmechanismus zu zertrümmern und die Schleuse mit roher Gewalt aufzuzerren.
Sobald die Reinigungseinheit damit begann, wurde man in der Zentrale des Schiffes sicher darauf aufmerksam. Die Zeit drängte. Kopty schätzte, dass ihnen wenige Minuten blieben. Zwei, maximal drei.
Die Schleuse öffnete sich zischend ein Stück weit. Der Roboter sprang ins Freie.
Sie fielen etliche Meter tief, doch der Robot landete zielgenau auf den Füßen und bremste die Aufprallwucht ab. Dennoch schlugen die Swoon in ihrem Brustversteck
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