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2373 - Paros-Attacken

Titel: 2373 - Paros-Attacken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nicht zu erklären. Eine halbe Lichtstunde entfernt trieben zerschmetterte Traitanks, vermutlich das Begleitkommando der Fähre.
    Die Orter filterten aus dem Wust an Teilen Trümmerstücke heraus, die eine einigermaßen geometrische Struktur aufwiesen. Es handelte sich um die Ladung der Fähre, Maschinen, Ersatzteile und viele andere Dinge. Sie waren durch die Explosion nicht so sehr beeinträchtigt worden wie der Rest der Fähre. „Wir orten mehrere Dutzend Ansammlungen identischer Trümmer und Teile bis zu einem Abstand von zwanzig Lichtstunden", stellte Shabor Melli fest. „Das ist ungewöhnlich."
    „Es könnten Transitionseffekte gewirkt haben", vermutete Torde Molm. „Ausgelöst durch den Wechsel in unser Universum. Eine bessere Erklärung fällt mir im Augenblick nicht ein."
    Aus den Trümmern kam der Notruf eines offenbar automatischen Senders, der sich bei der Explosion selbst aktiviert hatte. Die Besatzung war dazu garantiert nicht mehr in der Lage gewesen. „Es dauert nicht mehr lange, dann tauchen die ersten Traitanks hier auf." Bully atmete kräftig durch. „Wenn wir dann hier bleiben, übersteigt das die Möglichkeiten unserer Schattenschirme."
    Sie suchten weiter und fanden einen etwas abgelegenen Trümmersektor. Dort schwebten die Überreste etlicher Traitanks sowie eines TRAI-Versorgers, dessen Kernrumpf in großen Teilen erhalten geblieben war. Im Vergleich mit den anderen Feldern gab es hier vergleichsweise wenige Trümmer, und es piepste kein Notrufaggregat.
    Ob das Rückschlüsse auf die Bedeutung der Wracks zuließ, wagte der Aktivatorträger nicht zu entscheiden.
    Vielleicht war der Sender ebenfalls zerstört und allein aus diesem Grund nicht in Betrieb.
    Bully sah in diesem Feld eine reelle Chance für sie. Hier konnten sie am unauffälligsten Erkenntnisse gewinnen. „Lei, Annäherung bis auf drei Lichtminuten an den Sektor", sagte er.
    Die sechs ENTDECKER überwanden in einem Linearmanöver die Distanz von sechs Lichtstunden. Die Trümmerwolke stieß an mehreren Stellen glitzerndes Gas aus, das sich zu einer Kugel ballte.
    Die LEIF ERIKSSON II ortete winzige Mikromodule, die sich gegenseitig anzuziehen schienen. Sie strebten einem gemeinsamen Treffpunkt entgegen. Dort setzten sie sich zu einem komplizierten Gebilde zusammen.
    Als sich eine würfelförmige Oberflächenstruktur bildete und sich abzeichnete, dass das Ding bald fertig war, entschloss sich Tete Kramanlocky zum Eingreifen. „Was immer das ist, es könnte gefährlich werden."
    Selbst wenn es nur ein Notrufsender war, der sich hier zusammensetzte – er würde ihre Pläne durchkreuzen.
    Kramanlocky aktivierte eine der kleinen Gravoschleudern, die der Kugelriese mit sich führte. Eine Metallkugel aus hochverdichtetem Ynkelonium raste, von einem Gravitationsfeld beschleunigt, durch einen Schacht hinaus ins All. Auf der Kugel saß mit der Spitze in Flugrichtung eine schlanke Pyramide. Das Gravofeld beschleunigte den Gegenstand weiter; korrigierte einmal leicht den Kurs und entließ ihn dann aus seiner Obhut.
    Drei Minuten später schlug das Ding ein.
    Die spitze Pyramide knackte die Oberfläche des Würfels und drang ins Innere vor, die Kugel drückte den Würfel auseinander und zertrümmerte einen Großteil des Inhalts. „Saubere Arbeit!", lobte Bully.
    Die mechanische Waffe besaß den Vorteil, dass sie keine energetischen Emissionen erzeugte, wie sie bei einer Explosion entstanden. Das Ding war kaputt, zerstört durch mechanische Einflüsse. Auch solche Waffen erwiesen sich als nützlich in einem Krieg, in dem der Gegner sich haushoch überlegen wähnte. „Alles vorbereiten zum Ausschleusen", fuhr der terranische Verteidigungsminister fort. „Zuerst die Sonden. Wir sichern die Trümmer des TRAI-Versorgers, dann kommen die Scouts an die Reihe."
    Eines stand jetzt schön fest: Dieser Einsatz stand unter starkem Zeitdruck. Sie mussten quasi im Akkord arbeiten und damit rechnen, überhastet den Rückzug anzutreten. Selbst wenn die Paros-Schirme die Schiffe unsichtbar machten, ließen sich die Aktivitäten am TRAI-Versorger nicht verbergen. Sobald die ersten Traitanks auftauchten, ging es für die Strangeness-Scouts um Leben und Tod.
    Auf einem Monitor beobachtete Bully, wie Bergungsmaschinen verschiedener Größenordnung an den Hangarschotten Aufstellung nahmen. Rudo K'Renzers Stellvertreterin, die Ertruserin Reca Baretus, programmierte zurzeit ihre Aufträge. Die Steuerung würde allerdings direkt von der LEIF ERIKSSON II aus

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