2373 - Paros-Attacken

Titel: 2373 - Paros-Attacken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt

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wie Blinde durch das Wrack, besaßen keine Informationen über den Aufbau des Bugsegments. Vielleicht lag die Steuersektion ganz außen? Oder ganz oben wie bei einem al- ten Ozeandampfer?
    Der quaderförmige Aufbau ließ viele Möglichkeiten zu.
    Und zwei Stunden waren eindeutig zu wenig, um ans Ziel zu gelangen. Diese Zeitvorgabe hätten sie nicht einmal einhalten können, wenn sie das Bugsegment in Quadranten aufgeteilt und sich einzeln auf die Suche gemacht hätten.
    Sie fanden Werkzeuge, die wahllos herumlagen. Die Erschütterungen beim Übergang durch die starken hypergravitationalen Stoßfronten hatten die Gegenstände vermutlich irgendwo losgerissen und durch den Korridor geschleudert oder durch den nahen Schacht von ganz oben herab. Die Dellen im Boden unter der Schachtmündung erhärteten diesen Verdacht.
    Und wieder: „Weiter!"
    Der Druck auf ihre Körper nahm zu. Es lag nicht an der Gravitation, die existierte in dem Versorger nicht mehr. Es waren erneut die Auswirkungen der erhöhten Strangeness.
    Captain John spürte ein Stechen in der linken Bauchgegend, da, wo die Milz saß.
    Dieses Organ reagierte extrem empfindlich; warum auch immer.
    Gleichzeitig stach etwas auf der linken Seite unter dem Rippenbogen. Er presste die Lippen zusammen und ignorierte die Symptome. „Seid ihr klar?"
    „Ja!" Alle nickten hinter ihren Helmscheiben. „Marc, Andrew und ich stürmen, der Rest sichert!"
    Er lief los, nicht im Spurt, sondern eher gemächlich wie ein Joggen Er fürchtete, die Anstrengung könnte ihn in seiner geistigen Konzentration schwächen. Marc und Andrew folgten ihm auf dem Fuß, während die anderen drei den Gang nach vorn und hinten absicherten.
    An der ersten offenen Tür hielt John an. Er wartete, bis Marc auf der anderen Seite des Rahmens stand. Gemeinsam spähten sie in den Raum, suchten mit ihren Blicken jeden Winkel zu erhaschen. „Nichts", sagte Marc. „Nichts!", bestätigte Captain John.
    Geduckt schnellten sie sich ins Innere. Der Raum hatte bis vor kurzem wohl eine Einrichtung besessen, aber sie war zusammen mit einem Teil des Fußbodens nach unten durchgebrochen. Ob es sich um einen Wohnraum oder ein Labor handelte, ließ sich nicht feststellen. Kahle Wände starrten sie an, und sie machten, dass sie weiterkamen.
    John ließ sich von der Mikropositronik die Uhrzeit sagen. Seit einer Viertelstunde hielten sie sich im Innern des TRAI-Versorgers auf. Ihm kam es vor, als sei ein ganzer Tag vergangen.
    Es lag an den Strangeness-Effekten. Sie veränderten das Zeitempfinden.
    Sie befallen uns wie eine Seuche!, überlegte John.
    Die Terraner konnten nichts dagegen tun.
    Aber sie konnten die Zeit nutzen, solange sie bei klarem Verstand waren. „Weiter!"

    *

    „Hier ist auch niemand", stellte Tom fest. „Wenn ihr mich fragt. dann hat der größte Teil der Besatzung den Versorger frühzeitig verlassen. Die müssen geahnt haben, was ihnen bevorsteht. Wer zurückblieb, ist völlig verwirrt."
    „Die Traitanks, die offensichtlich transitiert oder davongeschleudert wurden - das könnte die Erklärung sein." John nickte. „Sie haben zu fliehen versucht, aber die Phänomene beim Übergang ließen ihnen keine Chance."
    Dennoch mussten die sechs Scouts vorsichtig bleiben. Selbst wenn es im ganzen Bugsegment keine Lebewesen mehr gab, Roboter konnten überall lauem.
    Und die wussten vermutlich schon, dass jemand eingedrungen war.
    Captain John konnte sich schlecht vorstellen, dass jede Art von Chaos-Technik beim Wechsel zwischen zwei Universen versagte. Immerhin gehörten solche Wechsel zu den fest einkalkulierten Vorgängen innerhalb der Terminalen Kolonne, auch wenn sie nicht jeden Tag vorkamen. Die Infrarotortung etwa funktionierte auf kurze Entfernungen bestimmt trotz der Strangeness-Einflüsse.
    Die Scouts drangen weiter ins Innere des Bugsegments vor. Es bedeutete wahrscheinlich, sich noch stärkeren Strangeness-Effekten auszusetzen.
    Die Scouts wechselten die Ebene. Sie schwebten in einem Materialschacht mehrere Etagen nach unten und drangen durch einen breiten Transportkorridor weiter in Richtung Zentrum des Quaders vor.
    Noch immer trafen sie auf keine luftgefüllten Sektionen, dafür stieß Andrew in einem Seitengang auf den ersten Toten.
    Es handelte sich um einen Mor'Daer, und er war an Dekompression gestorben. Es war ein fürchterlicher Anblick - selbst an den Wänden und an der Decke ... Die sechs machten, dass sie weiterkamen.
    Daran mussten sie sich vermutlich gewöhnen, solange