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2373 - Paros-Attacken

Titel: 2373 - Paros-Attacken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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rötlich wie von einer fernen Glut, ein Leuchtfeuer in der Fremde, das düstere Schatten in das Hallenrund warf.
    Captain John packte einen der Plastiktropfsteine und zerrte daran. Das Material fühlte sich weich an und gab dennoch keinen Millimeter nach.
    Entschlossen zog er die Miniatursäge aus dem rechten Bein seines Anzugs und erledigte es von Hand. Der Durchgang reichte gerade aus, dass sie sich hindurchzwängen konnten.
    Der Boden schwankte unter Johns Füßen.
    Er stützte sich an der Wand ab, doch die gab ebenfalls nach. „Festhalten!" Der ganze Korridor schien zur Seite zu kippen. In Zeitlupe verlor der Scout das Gleichgewicht und fiel zu Boden. Oder war es die Wand, auf der er lag? „John, wo bist du?" Wer rief da? Luke?
    Matt? „Hier unten bin ich!"
    Jemand antwortete ihm, aber mehr als ein Genuschel kam nicht bei ihm an. Sie sahen ihn nicht, und er hatte sie ebenfalls aus den Augen verloren. „Vorsicht, es sind wieder die Halluzinationen!"
    Diesmal waren sie intensiver als beim ersten Mal. Er versuchte es sich zu erklären, wusste sogar, dass er die Lösung kannte. Sie fiel ihm nur nicht ein.
    Plötzlich spürte er eine Hand an seinem Arm. Sie zog ihn mit sich. Die Krallen drückten durch den Anzug.
    John zuckte zusammen. Sein Blick klärte sich. Er sah den Mor'Daer, roch erstaunlicherweise den Atem des Soldaten.
    Mit der freien Hand zog er die Waffe, legte an Und schoss. „Da bist du ja, John", hörte er. Luke sagen. „Wieso bist du weggerannt?"
    „Ich bin nicht weggerannt." Mühsam ordnete er seine Gedanken. Er hob die Hände vor den Helm, betrachtete sie und stellte erleichtert fest, dass er keine Waffe hielt. „Habe ich denn nicht geschossen?"
    „Nein. All deine Waffen sind an ihrem Platz. Du hast nicht geschossen, nicht einmal den Handstrahler gezogen."
    „Der Mor'Daer ..."
    „Gib mir deine Hand, Captain!" Das war Marc. „Wir sollten unsere Einsatzregeln befolgen. Dazu gehört, dass wir uns in einer solchen Situation an den Händen halten."
    Sie taten es, und der merkwürdige Schleier vor seinem Helm verschwand übergangslos. Er sah die besorgten Gesichter der fünf, die um ihn herumstanden. „Nicht geschossen? Dann bin ich beruhigt." Er dachte angestrengt nach. „Was haltet ihr davon, wenn wir die Sauerstoffkonzentration in unserer Atemluft erhöhen? Vielleicht hilft das."
    „Zu viel Sauerstoff macht euphorisch und fördert Halluzinationen eher, als dass er sie bremst", sagte Tom. „Wir sollten die O-Zwei-Konzentration also eher senken."
    Während sie dem Leuchten der Glut folgten, probierten sie es aus. Sie bemerkten keinen Unterschied und ließen es wieder bleiben.
    Die Umgebung erhielt deutlichere Konturen, das Glimmen eines fernen Brandes erwies sich als schummriges Licht einer Notbeleuchtung. In diesem verlassenen Teil des Bugsegments bildete es das einzige Lebenszeichen.
    Und doch musste es noch andere geben, irgendwo in den Sektoren weiter rechts und unterhalb der Ebene, in die sie eingestiegen waren.
    Die Ortung lieferte ein eindeutiges Bild.
    Außer den Zuleitungen für die Notbeleuchtungen gab es in diesem Bereich des Bugs keine Energie führenden Teile mehr. „Weiter!", drängte Captain John. In den augenblicklichen lichten Momenten musste er wieder an die zwei Stunden denken, die die Kommandantin der BAFFIN ihnen als Zeitlimit vorgegeben hatte.
    Hier und jetzt erwies sich das als Irrsinn!
    Unter diesen Umständen, in denen die Strangeness schubartig ihre Sinne verwirrte, brauchten sie mindestens sechs oder acht Stunden. Vorausgesetzt, sie verunglückten nicht vorher tödlich.
     
    *
     
    Die Korridore in diesem Sektor mündeten in einer großen, kugelförmigen Halle, die sich über mehrere Stockwerke erstreckte.
    Auf der gegenüberliegenden Seite existierte lediglich eine einzige, sichtbare Rundtür. „Es könnte sich um eine Schleuse handeln", vermutete Luke. „Soll ich rüber und nachsehen?"
    „Wir bleiben zusammen", entschied Captain John.
    Sie stießen sich ab, segelten schwerelos durch den Hohlraum. Die Schleuse verfügte über einen mechanischen Öffner, der auf leichten Druck reagierte. Dahinter befand sich eine Schleusenkammer.
    Die sechs verhielten sich vorschriftsmäßig.
    Rein, erste Tür zu, warten.
    Nichts geschah. Es wurde keine Luft in die Kammer gepumpt.
    Zweite Tür auf, mit angeschlagenen Waffen sichern. Es war niemand in der Nähe. Ein einziger Korridor führte weiter, nach Johns Ansicht verband das Nadelöhr zwei Sektoren miteinander.
    Sie tappten

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