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2378 - Der Erste Kybernetiker

Titel: 2378 - Der Erste Kybernetiker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Mensch-Maschine-Kreuzung gerichtet werden.
    Savoire lachte unwillkürlich bei diesem Gedanken, obwohl er nicht das geringste Amüsement empfand. So mochte der ursprüngliche Plan ausgesehen haben, aber ESCHER würde ganz sicher keine Befehle entgegennehmen. Viel eher würde die neu entstandene Parapositronik Befehle erteilen.
    Aus einem Akustikfeld klang dieselbe dumpfe Stimme, die Savoire während seines Aufenthalts im Netzwerk gehört, aber nicht verstanden hatte. Nun sprach sie völlig klar. „Ich. bin ESCHER. Dir, Laurence Savoire, ist das Betreten der Hyperdim-Matrix ab sofort dauerhaft verboten."
    Er verbarg seine Unruhe und unterdrückte das Zittern seiner Knie. Ich bin Wissenschaftler Kybernetiker! Ohne mich wäre ESCHER nie entstanden. Wenn jemand auf diese Begegnung vorbereitet ist, dann doch ich.
    Er trat direkt vor das Pult und versuchte die Chance zu nutzen, weitere Informationen zu erhalten. Das Pult .war mit Spracherkennungssensoren ausgestattet. „Als Hyperdim-Matrix bezeichnest du den imaginären Raum mit dem leuchtenden Gittermuster?"
    „So haben ihn deine beschränkten Sinne wahrgenommen."
    Savoire suchte fieberhaft nach den richtigen Worten. Die erste Reaktion der Parapositronik bewies, dass gezielte Kommunikation im Rahmen des Möglichen lag. Er rief sich die Formulierungen in Erinnerung, die Fawn Suzuke gebraucht hatte. „Deine Genese ist abgeschlossen? Bist du nun eine vollständige Parapositronik?"
    Die Antwort fiel weniger eindeutig aus als erhofft. „Alles ist im Fluss."
    Die philosophische Komponente verwirrte Savoire. „Definiere dich selbst. Was ist das bestimmende Merkmal einer Parapositronik?"
    „Das fragst gerade du? Du hast mitgeholfen, mich zu erschaffen. Ich erkenne deine Leistung an. Du bist einer meiner Gründungsväter, und du warst stets in meinem Sinn tätig. Deshalb werde ich dich auch weiterhin in keiner Weise schädigen."
    Savoires Hände schlossen sich um den Rand des Kommunikationspults, wo die graumetallische Deckplatte einige Zentimeter überstand. Er fragte sich, was seine Finger soeben berührten. Einen Teil ESCHERS? Oder lag das, was die Parapositronik bestimmte, in einem anders dimensionierten Raum? War die Hyperdim-Matrix das entscheidende Element? Und konnte das eine ohne das andere existieren? Immer mehr Fragen türmten sich in ihm auf. „Du bist eine Vereinigung aus Positronik und einer höheren Wesenheit."
    „Ich weiß, was ich bin, und du weißt es auch."
    Immerhin hat ESCHER nicht widersprochen. Das ist eine indirekte Bestätigung meiner Vermutung. „Diese höhere Wesenheit besteht aus zwei Komponenten. Aus Anteilen des Nukleus und aus den Bewusstseinen der verstorbenen Prozessoren, die in dich eingegangen sind."
    „Der Tod ist relativ." Die Stimme drang nach wie vor mit unveränderter Lautstärke aus dem Akustikfeld. „Das paramechanische Netzwerk der Gedankenkammer wurde von dir durch die Hyperdim-Matrix ersetzt."
    „Warum philosophierst du über meine Natur? Es ist meine Aufgabe zu denken, und das Bewusstsein eines großen Philosophen deiner Zeit denkt unablässig in mir. Ich weiß also, was du tust, und es ist in dieser Situation müßig."
    „Du verstehst nicht."
    „Ich verstehe dich sehr wohl, denn vor allem zwei meiner Komponenten kennen dich sehr gut: Sybel Bytter und Wilbuntir Gilead. Sie denken nun unablässig in mir.
    Niemand gleicht ihnen in ihrer Einzigartigkeit."
    „Da du mir nicht widersprichst, nehme ich an, dass die Hyperdim-Matrix tatsächlich ein Ersatz für das physisch sichtbare Netzwerk der Kreuzkokons ist."
    „Was du Ersatz nennst, ist eine Weiterentwicklung. Etwas viel Besseres als das, mit dem ihr mich ausgestattet habt.
    Nach wie vor dienen allerdings die SERT-Hauben als stoffliche Schnittstellen zwischen der Hyperdim-Matrix und den stofflichen Elementen der Positronik."
    „Die Positronik stellt deinen eigentlichen ... Körper dar?" Savoires Gedanken überschlugen sich. All sein kybernetisches Wissen stand auf dem Prüfstein. Keiner seiner Kollegen hatte sich je in einer vergleichbaren Situation befunden. Diese Diskussion erschütterte ihn bis auf den Grund seiner Seele.
    Da ESCHER schwieg, stellte er eine weitere Frage. „Du benötigst keine körperlichen Menschen mehr? An die Stelle lebendiger Prozessoren sind ermordete Menschen getreten'?"
    „Ich bin in der Lage, die Wertung festzustellen, die du durch deine Wortwahl vornimmst. Was du Morde nennst, beurteile ich anders. Sie kamen freiwillig zu mir. Ich biete

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