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2381 - Der Dunkle Ermittler

Titel: 2381 - Der Dunkle Ermittler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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versucht, die glatte Oberfläche mit den Handschuhen ihres Raumanzugs zu fassen, sich daran festzuhalten. Sie hielt die Idee noch immer für blanken Irrsinn, aber ... welche Alternative hatte sie? So wahnsinnig dieser Vorschlag anmutete, war er die einzige Hoffnung, die ihnen blieb. Und selbst die winzigste Hoffnung war besser als der sichere Tod.
    Und es hatte funktioniert. Schließlich lebte sie. Oder nicht?
    Sie war sich nicht sicher. Sie war sich nicht einmal sicher, ob es überhaupt ein Jenseits gab, aber wenn, konnte sie sich durchaus darin befinden.
    Die Umgebung kam ihr fremd und völlig unwirklich vor. Sie klammerte sich zwar noch immer an den transparenten Block aus Ysalin Afagour, das einen der Mächtigen umschloss, sah jedoch nicht mehr die Halle der SEOSAMH, sondern einen wesentlich kleineren Raum mit Wänden aus einem einförmigen grauen Material, das von einer seltsamen, aderähnlichen Maserung durchzogen wurde. Diese schien sich jedoch permanent zu verändern, und zwar so schnell, dass der Anblick in den Augen schmerzte.
    Das alleine ließ sich ertragen, sie musste nur die Lider schließen oder den Blick abwenden, aber ... da war noch etwas anderes.
    Dieser Raum ... er strahlte etwas aus, was ihr Innerstes nach außen kehrte. Es war ein Gefühl, das nicht nur das Denken lähmte, sondern sie auch körperlich beeinträchtigte. Ein Gefühl des Ekels, des Widerwillens, das Unbehagen in ihr hervorrief, nein, weitaus mehr, regelrechtes Unwohlsein. Sie hatte den Eindruck, sich jeden Augenblick übergeben zu müssen.
    Alles in ihrem Körper schien sich zu verkrampfen, zusammenzuziehen, schmerzhaft zu kontrahieren und wieder ein wenig auszudehnen, nur um dann erneut zusammen gezwungen, gedrückt, zerquetscht zu werden.
    Ob die geradezu körperliche Gewalt, die auf sie einschlug, zu stark war oder der Schock des unerklärlichen Ortswechsels seinen Tribut forderte, konnte sie nicht sagen.
    Sie konnte nur hoffen, dass sie auch jetzt nicht starb, sondern nur das Bewusstsein verlor.
    So oder so, die Dunkelheit, die auf sie eindrang und dann umschloss, war eine Gnade, und Yvitte hieß sie willkommen.
     
    *
     
    „Ganz ruhig atmen", drang die sonore, ruhige Stimme wie durch Watte zu ihr. „Nicht an dieses Ekelgefühl denken, vor allem nicht dagegen ankämpfen. Versuch es zu ignorieren, Yvitte."
    Sie erkannte die Stimme. Captain Ikaro Blondall, der Anführer ihrer Gruppe. Ihm verdankten sie ihr Überleben. So pragmatisch, wie er nun mal war, hatte er die Fluchtmöglichkeit erkannt und sie alle gerettet.
    Sie schlug die Augen auf - und schloss sie sofort wieder, als sie das Grau der pulsierenden Wände sah. Schon der Anblick verstärkte ihre Übelkeit. „Versuch es zu ignorieren", wiederholte der Captain. „Ich weiß; es ist schlimm.
    Aber dann wird es einfacher. Mit der Zeit lässt das Gefühl nach."
    Sie lachte heiser auf. Ignorieren? Wie sollte ihr das gelingen? Jeder Sinneseindruck erhöhte das schreckliche Gefühl, nicht erwünscht zu sein, als sei sie der letzte Abschaum, ein unwürdiges Nichts, das sich irgendwie an einen Ort verirrt hatte, an dem es nichts zu suchen hatte.
    „Tief durchatmen", wiederholte Captain Blondall. „Und dann langsam die Augen öffnen. Versuch es. Es funktioniert."
    Es ging tatsächlich. Der Anblick der grauen, geäderten Wände bereitete ihr zwar fast körperliche Schmerzen, verstärkte den Eindruck, furchtbar fehl am Platz zu sein, ließ sich aber ertragen.
    Sie sah sich um. Leutnant Elissa Aar, die Materialkundlerin, die frisch von der Universität Terrania gekommen war, lag noch reglos auf dem Boden. Yvitte lächelte schwach. Sie hatte sich nicht vorstellen können, die junge Frau einmal nicht in Bewegung zu sehen. An Bord der SEOSAMH hatte sie einen derartigen Arbeitseifer an den Tag gelegt, dass sie den anderen ihrer Gruppe schon auf die Nerven gegangen war. Und als sie dann feststellen musste, dass Wille allein auch nicht immer weiterhalf, war sie langsam, aber sicher in eine gewaltige Frustphase abgeglitten, was das Auskommen mit ihr auch nicht gerade erleichtert hatte.
    Neben ihr lag Ambu Nurnberg, der weltfremde Astro-Archäologe ohne militärischen Rang, der ihre Gruppe vervollständigte. Yvitte freute sich natürlich, ihn - genau wie Elissa - lebend zu sehen, bedauerte in diesem Augenblick aber nicht, dass sie auf seine Einwände und Anmerkungen verzichten musste. Sie hätte sein Gerede nicht ausgehalten. Der Erbsenzähler hatte etwas an sich, was sie zum Wahnsinn

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