2383 - Avatare ESCHERS
der JULES VERNE befand.
Was hatte Soopa hier verloren?
Wie ein Privatschnüffler in billigen Trivid-Actionholos blieb Piston-Whill an seinem alten Freund dran, von sich selbst überrascht, und konnte sich gerade noch verbergen, als Soopa neben zwei Aggregatblöcken stehen blieb. Vorsichtig lugte Piston-Whill um die Ecke.
Sein Freund brachte aus einer Tasche eine Art Messgerät zum Vorschein, wie er noch nie zuvor eines gesehen hatte, wie es in keiner Lieferliste zu finden war. Er wusste so etwas!
Dieses Messgerät war flach - so flach, dass es mühelos in den Montagespalt zwischen den Aggregatblöcken passte. Das war keine bekannte galaktische Technologie.
Aber der, der es hielt ... das war zweifellos sein alter Freund Soopa.
Piston-Whill erstarrte vor Schreck, als sich der Arm des Terraners bis hinunter zur Hand veränderte. Er wurde zu einem Tentakel und wuchs weiter, ohne das Messgerät loszulassen, in den Spalt hinein, als wäre es der normalste Vorgang der Welt.
Erst Sekunden später zog Soopa das Gerät an seinem Tentakel wieder heraus, und der Tentakel wurde wieder ein normaler terranischer Arm.
Der Logistiker war zu benommen, um etwas zu denken. Er starrte auf den Arm seines Freundes. Nichts wies darauf hin, dass er zwischenzeitlich seine Form verändert hatte - und doch war es geschehen!
Soopa ließ das Messgerät verschwinden und ging mit einem kritischen Blick in die Runde seiner Wege. Zum Glück hatte er Piston-Whill nicht entdeckt.
Dem Logistiker wurde ganz schwindelig.
Er musste an sich halten, damit er nicht vor Grauen aufschrie und davonstürmte. Was für ein Albtraum! Träumte er vielleicht noch?
War er nie erwacht?
Piston-Whill wagte es nicht, seinen Kopf aus der Deckung zu schieben.
Er begann fieberhaft zu überlegen. Was sollte er jetzt tun? Wie konnte er die Fassung zurückerlangen und wieder vernünftig reagieren? Er handelte so, wie er es gewohnt war, und betete im Kopf wieder eine komplette Lagerliste herunter.
Andruckabsorber zur Ringwulstmontage in LFT-Einheiten der APOLLO-Klasse.
Sämtliche Warennummern und Spezifikationen aller 134 Einzelteile und vormontierten Baugruppen.
Es fiel ihm viel leichter als noch vor einer halben Stunde. Oder war es zehn Stunden her? Es begeisterte ihn geradezu, versetzte ihn in eine endorphine Beschwingtheit.
Nur fünf Minuten verstrichen diesmal von der ersten bis zur letzten Position auf der Liste.
Als er fertig war, hatte sein Herzschlag sich wieder völlig beruhigt
7.
Das Ergebnis stand außer Frage. Piston-Whill war kein Koda Ariel, sondern allenfalls hilflos in eine Situation verstrickt, die er nicht überschaute. Er hatte, ohne es zu ahnen oder zu wollen, durch seine Freundschaft zu Soopa einem Gestaltwandler als Tarnung gedient.
Sie hatten sich ihren Befund nicht leicht gemacht. Zum wiederholten Mal waren sie die Akten der Werftarbeiter auf häufige Fehlzeiten im Dienst durchgegangen und hatten sogar zu ermitteln versucht, wessen Kontakt zum Freundeskreis abgerissen war. Es war aufgrund der bisherigen Vorfälle auf dem Mond und auf Terra bekannt, dass Koda Ariel ihre Opfer nicht in allen Details simulieren konnten, was oft zu Reibungen und ungewohnten Verhaltensweisen führte. Aber das Ergebnis war immer gleich geblieben.
Niemand zeigte eine größere Wahrscheinlichkeit, der gesuchte Spion zu sein, als Vern Soopa, der Techniker und Freund des ahnungslosen Piston-Whill.
Und genau dieser Mensch blieb wie vom Erdboden verschluckt, und nicht einmal die Überwachungskameras NATHANS, den sie über ihren Befund unterrichtet hatten, zeigten auch nur die geringste Spur von ihm. „Trotzdem", überlegte Merlin Myhr, „etwas stimmt an der Sache nicht. Koda Ariel treten für gewöhnlich nicht einzeln auf. Wo stecken die psibegabten Eulenvögel, die zu dem Gestaltwandler dazugehören?"
Pal Astuin nahm den Blick vom Monitor seines Multifunktionstisches. „Die Koda Ariel stehen garantiert untereinander in Verbindung.."
„Den bekannten Gestaltwandler können wir nicht mehr ausfindig machen, und die Standorte seiner Eulen-Satelliten sind uns völlig unbekannt", sagte Myhr. „Eine schöne Bilanz unserer Mission."
„Wir werden Soopa finden", versprach Astuin. Er bediente kurz die Tastatur auf dem Multifunktionstisch und fuhr dann fort: „Mich würde etwas anderes weit dringlicher interessieren. Was treibt NATHAN für ein Spiel?"
Myhr blickte seinen Partner verdutzt an. „Wie meinst du das? Er unterstützt uns nach
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