Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2389 - Die Opal-Station

Titel: 2389 - Die Opal-Station Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Holo nur in die Augen, und unvermittelt lief ihr ein Schauer über den Rücken. Perrys Augen kamen ihr viel zu dunkel vor, fast schwarz.
    Schwarze Augen ...
     
    *
     
    Erst als die schwarzen Augen sich in intensiv türkisfarben leuchtende, schmale Schlitze verwandeln, findet er seine Beherrschung wieder, und der Nachthimmel hat sich in eine Wand aus gesprenkelten, perlweißen Flocken verwandelt, in silbernes Licht getaucht von den Cro-Schwestermonden, eine undurchdringliche Mauer aus Fraktalen, die sich am Boden in ein Schneetuch verwandeln, und dann ist er woanders, sieht er etwas anderes, sein Volk, das der Crozeiren, und das Meer der Köpfe erfüllt die Straßen und den Platz des multiversalen Friedens, der sich unterhalb der Palast-Terrassen erstreckt, und das Licht der Sonne bricht sich in den Millionen Augen.
    Ich knie an Samahos Seite. Empfinde keinen Zorn, keinen Hass.
    Nur Mitleid. Denn was immer der Mörderprinz in seinem Leben angerichtet haben mag, jetzt ist er schwach, klein und hilflos wie ein neugeborenes Kind.
    Seine Gedanken haben nicht mehr die Kraft, mich weiterhin zu halten, und ich bin der Kälte entronnen, im letzten Augenblick, bevor auch ich ihr anheimgefallen, in ihr erstarrt wäre, wie nun das Bewusstsein des Zyklopen langsam erstarrt.
    Ich warte an Samahos Seite, während der ehemalige Diener der Materie stirbt. Und während ich warte, glaube ich einen Augenblick lang, Cairol den Dritten zu sehen, den Roboter der Kosmokraten, den Torr Samaho um Hilfe gebeten, um Gnade angefleht hat, und Cairol betrachtet mich mit einem Blick, dessen Kälte die des ureigenen Universums des Zyklopen sogar noch übertrifft. „Menschen", sagt er dann, und es klingt unsagbar verächtlich.
    Obwohl ich von Horrikos stamme, weiß ich genau, was der Roboter damit meint.
    Dann verblasst die Illusion, und Torr Samaho tut seinen letzten Atemzug.
     
    4.
     
    »Preaggor!«
     
    Die Funkverbindung mit Alaska brach in demselben Augenblick ab, in dem Mondra bemerkte, dass der Gang vor ihr im Nichts endete. „Die Instrumente spielen wieder ver...", schien der Maskenträger mitten im Satz zu verstummen.
    Sie drehte den Kopf. Zwei Meter stand er hinter ihr, mehr nicht. Sein Mund öffnete und schloss sich unter der Helmscheibe.
    Sie deutete mit dem Zeigefinger auf ihre Schläfe und zeigte dann nach vorn. Er verstand sofort und trat neben sie.
    Gemeinsam starrten sie in das gestaltlose Wallen, das sich hinter der Biegung des Ganges ausbreitete.
    Schon wieder ...
    Entfernt erinnerte es Mondra an die Darstellung des Hyperraums beim Überlichtflug. Aber es war nicht rot oder blau oder violett, nicht einmal grau, einfach nur farblos.
    Sie waren bei ihren Erkundungen schon auf mehrere solcher Korridore gestoßen, die im wahrsten Sinn des Wortes nirgendwohin führten, abrupt in diesen halbmateriellen Schwaden endeten. Und je tiefer sie in die Station eindrangen, desto mehr schienen es zu werden. Auch die Flugsonden waren praktisch überall auf solche Gänge gestoßen.
    Alaska trat wieder zurück, und Mondra folgte ihm. Dabei fragte sie sich, was geschehen würde, wenn sie eine Hand in dieses Wallen hielt oder sogar hineintrat.
    Selbstverständlich würde sie es nicht ausprobieren. Sie war nicht lebensmüde.
    Kaum hatten sie sich wieder zwei, drei Meter von dem Phänomen entfernt, war die Funkverbindung wieder einwandfrei. „Wieder keine verwertbare Ortung", hörte sie die Stimme des Maskenträgers aus dem Empfänger dringen. „Und bei dir?"
    „Nein."
    „Dann bleibt uns bald nichts anderes mehr übrig, als auf die letzte Möglichkeit zurückzugreifen. Unsere mobile Technik kann nach wie vor nicht genau feststellen, womit wir es hier zu tun haben. Und ich bezweifle sogar", fügte er hinzu, „dass wir das mit den Mitteln der OREON-Kapseln könnten."
    Mondra seufzte leise. „Vorher solltest du unbedingt mit den anderen sprechen."
    „Natürlich", sagte Alaska. „Wie wir es vereinbart haben. Aber ich gehe stärker denn je davon aus, dass diese Korridore uns zum eigentlichen Geheimnis der Opal-Station führen können."
    Sie hatten in den vergangenen Stunden mehrere Theorien entwickelt, worum genau es sich dabei handelte. Alaska vermutete, dass diese „Hyperkorridore" Verbindungen in fremde Dimensionen herstellten, während Kantiran gar davon ausging, dass die Station in Wirklichkeit viel größer war, als es sich ihnen bislang erschloss, und ein beträchtlicher Teil von ihr im Hyperraum eingelagert war.
    Wie dem auch sei,

Weitere Kostenlose Bücher