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2390 - Der Raum-Zeit-Router

Titel: 2390 - Der Raum-Zeit-Router Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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„Fragmente", klang es schrill an Polms Ohren. „Vorn zwei Dutzend, hinten ein Dutzend, unten auch."
    „Lausche weiter. Das sind unmöglich alle Angreifer."
    Wenn sie gegenüber den Mor'Daer einen Vorteil hatten, dann war es die Psi-Fähigkeit von Cür ye Gatta. Die Frequenzhörerin agierte im psionischen Bereich des UHF-Bandes, der ein Stück weit außerhalb jenes Bereiches lag, den die Angreifer abschirmten. Mit etwas Glück waren sie ihnen immer um einen Schritt voraus.
    Ein Knistern lag übergangslos in der Luft, es kam vom vorderen Eingang. Um bessere Sicht zu haben, standen die beiden Türen der Halle offen. Polm hatte den Mechanismus blockiert. Auf diese Weise konnten sie von innen sehen, was draußen vor sich ging, während die Deflektorfelder es in umgekehrter Richtung verhinderten.
    Draußen im Korridor ging eine Sonne auf.
    Sie sahen den Strahlenkranz, der sich auf dem Schutzschirm abzeichnete, rosarot aufglühen.
    Auludbirst grunzte. Mit lautem Gedröhn wichen die übel riechenden Gase aus seinem Körper. Polm Ombar schloss hastig seinen Helm. Es hatte begonnen.
    Die zweite Salve brandete gegen den Schirm an. Diesmal zeichneten sich bläuliche Risse darin ab. Das waren deutlich schwerere Geschütze als beim ersten Mal. „Ich erhöhe die Energiezufuhr", klang Ejdus Stimme auf. „Feinjustierung läuft.
    Wir brauchen aber deutlich mehr Speicherblöcke."
    „Sobald es irgendwie geht, schicken wir ein paar Androiden hinaus in die Kapseln, um die letzten Reserven zu holen", antwortete Polm.
    Im Korridor tauchten die Silhouetten von Mor'Daer auf, humanoide Schatten mit länglichen Helmen. Die Angreifer schossen mit großkalibrigen Handfeuerwaffen auf den schon stark belasteten Schirm. Noch hielt er, leitete die Energien zu den Seiten ab und warf sie teilweise in Richtung der Schützen zurück.
    Die Schirmfelder von ein paar Kämpfern glühten in der anbrandenden Hitze grell auf. Zwei davon erloschen. Schrille Schreie erklangen, die beiden Mor'Daer verglühten in ihren Kampfanzügen.
    Die Angreifer stellten das Feuer erst einmal ein. „Sie kommen von hinten!", rief Ejdu Melia.
    Polm ließ den vorderen Eingang nicht aus den Augen.
    Zwei Mor'Daer pirschten den Korridor entlang, schnellten sich an der offenen Tür vorbei und warfen neugierige Blicke herein. Das Deflektorfeld zeigte ihnen eine leere Halle. Dass niemand auf sie schoss, schien sie zu irritieren. Sie warfen sich herum, passierten den Eingang noch einmal und brachten sich in Sicherheit.
    Es war eine einfache, bewährte Methode, den Gegner auszuspionieren, ganz ohne Technik, allerdings dank des Einsatzes von Deflektoren leicht auszuhebeln.
    Polm Ombar sah seine Vermutung bestätigt. Die Soldaten TRAITORS besaßen keine oder nur eine begrenzte Kontrollmöglichkeit über die Sektoren der Station. Sie wussten, dass Fremde sich in diesem Bereich zwischen Schleuse und Hangar aufhielten, das war aber auch alles.
    Die Anlagen der Station einschließlich der internen Orter und Taster waren nachhaltig beschädigt oder zerstört.
    Am Hintereingang ging ebenfalls eine Sonne auf. Der Revisor beugte sich über das Steuerkästchen vor seiner Tonnenbrust.
    Die Mor'Daer waren jetzt nah genug, damit er wenigstens ein paar Ortungsechos erhielt. Er registrierte sie in der Etage darüber und ein einzelnes in einer Sektion darunter, ein Stück abseits der Halle.
    Es bestätigte das, was sie alle vermuteten.
    Der eigentliche Vorstoß erfolgte mit hoher Wahrscheinlichkeit von unten. Dem Revisor kam es allerdings ein wenig zu offensichtlich vor. Übergangslos trat Ruhe ein. Der Beschuss hörte auf. Die Mor'Daer schienen sich zurückzuziehen, denn Polms Orter zeigte nichts mehr an. „Freut euch nicht zu früh!", dröhnte Auludbirsts Stimme durch die Halle. „Die wollen uns nur in Sicherheit wiegen."
    Eine Viertelstunde verging, ohne dass sich etwas tat. Als es über ihnen plötzlich krachte, wirkte der Lärm ausgesprochen befreiend.
    Die Schlangengesichter starteten einen Angriff an allen Fronten. Sie hatten die Zeit genutzt, weitere Geschütze herbeizuholen. Sie schossen Dauerfeuer auf ein und dieselbe Stelle. Der Steuermechanismus des Schutzschirmprojektors gab Alarm.
    Ejdu justierte ihn neu, leitete zusätzliche Energie in den Projektor.
    Am hinteren Eingang lief es nicht anders.
    Dort schossen die Mor'Daer Dauerfeuer.
    Die Schirmbelastung stieg auf das Doppelte des ersten Angriffs.
    Polm Ombar überschlug die Kapazität der eigenen Energiespeicher und rechnete hoch,

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