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2390 - Der Raum-Zeit-Router

Titel: 2390 - Der Raum-Zeit-Router Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wie lange sie dem konzentrierten Feuer widerstehen konnte. Er kam auf eine halbe Stunde höchstens, ein beunruhigendes Ergebnis. „Haltet euch bereit", verkündete der Revisor. „Es dauert nicht mehr lange, dann müssen wir uns wehren."
    Es gab keine koordinierte Strategie, dafür waren sie zu unterschiedlich von Ausbildung, Naturell und Möglichkeiten her, aber sie alle würden ihr Bestes geben.
    An der Decke bildeten sich dunkle Flecken, ein halbes Dutzend im vorderen Bereich der Halle. Metall tropfte herab und verglühte, Flammenspeere schossen durch die entstandenen Öffnungen, zerflirrten am Schirmfeld. Nur von unten tat sich noch nichts, dort bereiteten sich die Angreifer auf den Hauptschlag vor.
    Ein leises Wimmern erklang. Das Schirmsystem verlor an Stabilität. Polm rannte hinüber zu Ejdu, ging mit ihr die Anzeigen durch. Sie mussten mehrere Projektoren schwenken, die sich überlappenden Felder neu justieren, bis ein Ausgleich geschaffen war. Am vorderen Eingang installierte Auludbirst auf sein Geheiß zwei tragbare Projektoren aus dem Ersatzteillager für Schutzanzüge. Sie schlossen die entstehende Lücke, aber ihre Kapazität war deutlich schwächer als die der' Großgeräte.
    Polm Ombar rief mehrere Androiden zu sich. Sie übernahmen die Justierung, veränderten die Schirmfelder in den hinteren Räumen und im mittleren Deckenbereich. Es dauerte, bis Energiezufuhr und Schirmstärke endlich fein abgestimmt und synchronisiert waren.
    Wieder schien es, als käme der Angriff ins Stocken. Dann jedoch ereignete sich im hinteren Teil der Halle eine Explosion.
    Polm spürte die Ausläufer einer Druckwelle, die aus einem der kleinen Räume kam, durch die offene Tür jagte und sich zwischen den Inseln aus hoch aufgeschichteten Lagergütern verlor. „Auludbirst, in Deckung!"
    Der massige Friedensfahrer reagierte, indem er seinen Körper hinter eine der Inseln wuchtete. Ungeduldig zerrte er an dem Stativ, nahm den Strahler schließlich in die Hände und trat den Rest davon.
    Draußen im Korridor wurde es laut. Sie hörten, wie die Mor'Daer sich gegenseitig Anweisungen zuriefen. Durch das Zischen ihrer Stimmen und die Worte in TraiCom erschienen sie Polm noch fremdartiger als durch ihr Aussehen. Von dem, was sie sprachen, verstand keiner der Friedensfahrer auch nur ein Wort.
    Polm sah Ejdu. die im Zickzack auf die Tür zurannte. Durch die Öffnung leuchtete Feuerschein.
    Das ist unmöglich!, durchzuckte es den Revisor Der Schirm ist stabil!
    Er irrte sich. Ejdu kehrte zurück. Sie schrie etwas von einem Loch in der Wand und schoss rückwärts gehend auf die Tür.
    Die Justierung! Das muss es sein! Durch das Verschieben der Schirmflächen hatten sich kurzfristig eine oder mehrere Lücken gebildet. „Ein Hohlraum in der Wand?", murmelte Polm. Anders konnte er es sich nicht erklären. Die Mor'Daer hatten das gewusst und ihre Taktik auf gut Glück gewählt. Sie waren blitzschnell eingedrungen und hatten gewartet, bis sie sich innerhalb des Schirms befanden.
    Die Friedensfahrer selbst waren es gewesen, die ihnen Tür und Tor geöffnet hatten. Keiner hatte an eine solche Möglichkeit gedacht.
    Und es war nicht einmal sicher, dass es nur diesen einen Raum betraf.
    Um sich nicht zu verraten, durften die Mor'Daer in dieser Phase keine Schutzschirme aktivieren. Für die Verteidiger des Brückenkopfes war das ein Vorteil. „Haltet sie auf!", rief er den Androiden zu und stürmte zu dem Raum, in den sich Cür und Verturlidux-44 zurückgezogen hatten.
    Die beiden besaßen keine Waffen, um sich zu verteidigen. Er hörte einen Knall, als auch da drinnen eine Wand barst. Ein Mor'Daer tauchte in seinem Blickfeld auf.
    Polm schoss mit Voller Paralyseleistung und sah erleichtert, wie der Mor'Daer in sich zusammensackte.
    Der Revisor erreichte die Tür gerade rechtzeitig genug, um zu sehen, wie zwei weitere Mor'Daer sich durch die Öffnung in der Wand zwängten, einen offensichtlich toten Artgenossen achtlos fallen ließen und sich Polm entgegenwarfen. Die Frequenzhörerin stuften sie instinktiv als harmlos ein, und das Kästchen mit dem Minibaum obendrauf beachteten sie erst recht nicht.
    Der erste Schuss ging knapp an Polm Ombars Helm vorbei. Der zweite schlug zwischen seinen Beinen in den Boden.
    Beide Male glühte das Schirmfeld seines Anzugs grell auf.
    Der Friedensfahrer schoss zurück. Diesmal wehrten Schutzschirme die Paralyseenergien ab. Beide Soldaten feuerten gleichzeitig. Die Wucht des Angriffs hob Polm von den Beinen,

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