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2390 - Der Raum-Zeit-Router

Titel: 2390 - Der Raum-Zeit-Router Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ersten Blick ins Innere. Was sie zunächst für einen Aufenthaltsraum gehalten hatte, entpuppte sich als ovale Maschinenhalle mit einer Länge von ungefähr zweihundert Metern. Ähnlich wie die Inseln in der Brückenkopf-Halle ragten hier Konglomerate aus Maschinenblöcken auf, zerrissen, zersprengt, detoniert und implodiert. An manchen Stellen gähnten Abgründe im Fußboden, an anderen hatten gewaltige Explosionen Metallteile bis hinauf in die Decke katapultiert, wo sie noch immer steckten.
    Wände und Decken besaßen eine vielfach strukturierte Kassettenoberfläche mit integrierten Aggregaten - eine optimale Ausnutzung von Lagerflächen, wie Mondra fand. Ein Teil der Aggregate war zerbrochen und heruntergefallen, andere schienen von gigantischen Hämmern platt geschlagen worden zu sein.
    Aus ihrer Deckung heraus erblickte Mondra nur Trümmer und Chaos.
    Dazwischen wimmelte es von Soldaten der Terminalen Kolonne.
    Es waren Hunderte allein in dem Teil der Halle, den sie einsehen konnte. Die große Anzahl erschreckte sie.
    Aus einem der Hyperkorridore konnten sie nicht gekommen sein. Dass es dort keinen Zugang zur Station gab, hatte sie selbst gesehen. Also gehörten sie zum Raum-Zeit-Router, waren Überlebende aus einer Schutzzone oder dem Zentrum der Klaue.
    Ihr fielen die Kugelschiffe der LFT ein mit ihrem autarken und flugfähigen Zentrum.
    Warum sollte es im Raum-Zeit-Router nicht ebenfalls eine solche Zone für den harten Kern der Besatzung geben?
    Viel zu spät erkannte sie den Trugschluss, dem sie alle angesichts der vielen Toten aufgesessen waren - ein Grund mehr für Mondra, so schnell wie möglich einen Weg zu Alaska, Kantiran und Cosmuel zu finden.
    Ich muss da hinein!
    Sie schob sich bis dicht an die Öffnung, noch immer ohne Einsatz ihres Deflektors.
    Die minimalen Emissionen waren zwar leicht zu übersehen, aber gewiss nicht in Situationen wie dieser, wo die Nerven der Truppen aufs Äußerste angespannt waren.
    Sie lauschte und hörte eine Stimme, fremdartig und auf die Entfernung unverständlich. Das Trampeln vieler Dutzend Stiefel setzte ein, das sich schnell näherte.
    Mondra sah zu, dass sie wegkam. Da war ein Riss in der aufgeplatzten Wand, der allerdings unter starker Spannung stand.
    Sie musste es dennoch auf jeden Fall versuchen - Verharren bedeutete den beinahe sicheren Tod, das erschien ihr als sicher. Sie zwängte sich durch den Riss und landete in einer kleinen Kammer voller Leitungen und Schläuche. Draußen hetzten die Soldaten vorbei.
    Mondra entdeckte ein Loch in der Wand zur Halle. Eine Weile spähte sie hindurch.
    Die Mor'Daer kümmerten sich nicht um die Maschinentrümmern. Sie aßen und tranken, verpassten sich gegenseitig Infusionen, übten sich im Nahkampf. In der Mitte der größten Gruppe dieser Wesen leuchtete es dunkelgrün.
    Einer dieser Anzüge ...?
    Sie legte einen Zoomeffekt auf die Innenseite ihrer Helmscheibe, der den Ausschnitt größer und deutlicher darstellte.
    Die Mor'Daer rückten ein wenig auseinander, der Träger des Anzugs wurde sichtbar.
    Es war ein Transit-Inspektat. Mondra schätzte seine Größe auf eineinhalb Meter.
    Er lehnte an einer halb aufgerichteten Liege. Seine gallertartige, halb transparente Körpermasse schien ständig in Bewegung. Ein wenig erinnerte es an Cür ye Gatta, nur waren die Bewegungen bei dem Gallertwesen fließender; nicht so hektisch. Die dünne, durchsichtige Haut des Transit-Inspektaten wogte und wölbte sich immer dort, wo das Gallert den größten Druck erzeugte.
    Mondra entdeckte so etwas wie ein Gesicht mit Andeutungen von Sinnesorganen. Eine Mimik besaß es nicht, sondern war denselben subkutanen Fließeffekten unterworfen wie der Rest des Körpers.
    Aber das Wesen sprach. Eine dumpfe Stimme unterbrach immer wieder das Zischen und Grollen der Mor'Daer.
    Der Transit-Inspektat wollte sich aufrichten. Er schaffte es nicht. Soldaten halfen ihm, auf die Beine zu kommen. Das Wesen bewegte sich auf ungelenken Beinen in seinem Schutzanzug vorwärts.
    Die Mor'Daer mussten es stützen.
    Mondra bekam sofort Mitleid mit diesem Wesen. Etwas allerdings ließ sie stutzig werden. Einer der Handschuhe mit einer nicht genau bestimmbaren Anzahl von Fingern bewegte sich immer wieder zur Hüfte, wo an einer Schnur so etwas wie eine Spiralpistole hing. Manchmal fuhr das Wesen wie unter einem elektrischen Schlag zusammen, dann löste sich ein blassblauer Energiestrahl aus der Spiralmündung und schlug irgendwo ein.
    Der Transit-Inspektat brach zu

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