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2390 - Der Raum-Zeit-Router

Titel: 2390 - Der Raum-Zeit-Router Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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überwältigt hatte, würde der ehemalige Architekt sofort das Kommando über die Station an sich reißen. Polm hielt es auch für möglich, dass er anschließend zum Brückenkopf zurückkehrte und als fünfte Kolonne gegen die Friedensfahrer arbeitete.
    Es führte immer zu Problemen, wenn man Fremden zu viel Vertrauen entgegenbrachte. Genau wie in diesem Fall. „Mondra Diamond", sinnierte der Revisor. „Was hat Alaskas Versuch gebracht? Was wissen wir jetzt?"
    „So gut wie nichts", antwortete Kantiran. „Aber das wird sich ändern."
    „Wir werden die Frau so schnell wie möglich von hier weg an einen Ort bringen, wo sie uns nicht gefährlich werden kann."
    „Alaska trifft alle nötigen Vorkehrungen."
    Es beruhigte Polm Ombar nur zum Teil. Er richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf den vorderen Eingang. Die Androiden schafften Material aus den angedockten OREON-Kapseln herbei, Projektoren, Schutzwände, Verankerungen - einfach alles, womit man einen Stützpunkt dieser Größe zusätzlich befestigen und sicher machen konnte.
    Aber es reichte hinten und vorne nicht. Nur zu gern hätte Polm einen Teil der Kapseln nach Cala Impex geschickt. Aber der Flug dauerte zu lange, die Gefahr der Entdeckung war zu groß, um einen Pendelverkehr einzurichten. Schon der eine Flug der TASOR war ein Wagnis gewesen, bei dem Polm die Freunde im Irrläufer mit aktuellen Informationen versorgt hatte. Die Hypereruptionen des Kosmischen Messengers störten zudem den Funkverkehr oder trugen die Funksprüche an ein falsches Ziel, etwa im Sektor D-MODA.
    Das mussten die Friedensfahrer verhindern.
    Aber auch so hatte sich ihre Hoffnung, unentdeckt zu bleiben, viel zu schnell zerschlagen. Der ominöse Transit-Inspektat duldete nach Aussage Vindaxas keine Fremden in „seiner" Station, egal ob sie als Freunde oder als Feinde kamen. Er würde sie mit allen Mitteln bekämpfen.
    Auludbirst näherte sich schwankend und schlurfend. „Cür scheint dir erneut etwas sagen zu wollen", blubberte es in dem riesigen Kehlsack. „Sie ist wieder bei sich?"
    „Ja. Aber sieh selbst."
    Polm Ombar stapfte davon bis zu dem Raum, dessen Tür durch die Kämpfe ziemlich schief geworden war. Cür ye Gatta bewegte sich wieder, die Lähmung war verflogen. Der Revisor nahm es mit Erleichterung zur Kenntnis. „Cür, meine gute Cür, ich sehe es mit großer Freude, dass es dir wieder gut geht", sagte er sanft. „Was erkennst du?"
    „Viele Schiffe sind gekommen", klang es schrill zurück. „Draußen ..."
    Polm wuchtete seinen Körper herum. Wir müssen sofort evakuieren. Da hilft nur die bedingungslose Flucht! „... heißen DIWAN, SONETT, VELVEDUR ..." Cür kicherte und bewegte sich noch schneller. „Post von Cala Impex."
    „Cal..."
    Polm Ombar ließ die Gefährten stehen. So schnell sein massiger Körper und die dicken Muskelstränge es ihm erlaubten, ruderte er quer durch die Halle zum vorderen Eingang.
    Cala Impex hatte auf seinen Funkspruch reagiert. Sie schickten Unterstützung.
    Von Weitem schon hörte der Revisor den Lärm in der Schleuse. „Wie viele sind es?", fragte er seinen Mikrorechnen „Achtzig Schiffe. Chyndor schickt sie."
    „Chyndor ist eingetroffen?"
    Der Patron war nach Cala Impex gekommen! Polm spürte plötzlich keinen Boden mehr unter den Füßen.
    Wenn Chyndor kam, bedeutete das, es stand im Prinzip der gesamte Bund hinter ihnen. Keiner der Friedensfahrer würde sich erheben und gegen das Unternehmen sprechen.
    Die Flügel des Innenschotts glitten auseinander. Erst kamen zwei Dutzend Androiden. Sie schoben Lafetten vor sich her, beladen mit Projektoren, Energiespeichern und Geschützen.
    Dahinter folgten die Friedensfahrer - Ommegon, Phyltabreed, Tomdoerfleyn von der legendären OREON-Kapsel URSUS, Kalhum Mehat und viele andere. „Willkommen, Schwestern, willkommen, Brüder!", rief Polm überschwänglich. „Ihr kommt gerade zur rechten Zeit."
    Sie drängten in den Korridor, lauschten den Anweisungen der Androiden, warfen dem Revisor vereinzelt freundliche Worte zu, dann hasteten sie weiter. Polm Ombar starrte das Schleusenschott an, folgte mit seinen Blicken den Spuren auf dem Boden, verknotete in einem Anflug von Ratlosigkeit seine Finger ineinander.
    Fantasiere ich, oder sind hier soeben achtzig Friedensfahrer vorbeimarschiert?
     
    *
     
    Der Chronograf zeigte den 4. Februar NGZ-Standardzeit. Der Brückenkopf verfügte jetzt über ein dreifach gestaffeltes konventionelles Schirmsystem sowie eine Hülle vom Typus des

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