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2390 - Der Raum-Zeit-Router

Titel: 2390 - Der Raum-Zeit-Router Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Durchmesser. Eine Funktion ließ sich nicht erkennen, die Halle war leer bis auf die Leichen. Hunderte waren es, wild durcheinander gewürfelt und über den gesamten Boden verteilt.
    Mondra sah Mor'Daer in voller Kampfmontur, Ganschkaren, deren Finger sich um zersplitterte Instrumente krümmten. Ein Teil der Körper war durch einen Sturz aus großer Höhe zerschmettert oder am Rand des Schachtes zerschellt.
    Zum Zeitpunkt der Katastrophe waren die Antigravsysteme ausgefallen, das stand fest. Inzwischen arbeiteten sie ebenso wieder wie die Schwerkraftprojektoren.
    Die Farbe Dunkelgrün herrschte auch hier vor. Es war die Farbe der Anzüge jener fremden Wesen, die sie schon beim ersten Vordringen in den Daumen der vierfingrigen Station entdeckt hatten. Die Anzüge zeugten von den annähernd humanoiden Körperproportionen - eine Laune der Natur vermutlich. Die Körper selbst bestanden aus einer gallertartigen, halb transparenten Körpermasse.
    Schlagartig wurde Mondra bewusst, ohne dass sie genauer hätte beschreiben können, auf welche Weise, dass diese Wesen die geheimnisvollen „Transit-Inspektaten" sein mussten.
    Ein Beben durchlief den Boden, erstsanft und kaum wahrnehmbar, dann kräftiger.
    Die amorphe Gallertmasse der Toten fing an zu wackeln. Vereinzelt bewegten sich Gegenstände und Waffen wie von Geisterhand zwischen den längst erstarrten Körpern der Warm- und Wechselblüter. „Was ist das?"
    „Den Vibrationen nach handelt es sich um irgendeine Maschine, aber das bleibt eine Vermutung", meldete die Minipositronik. „Der Vorgang findet außerhalb meines Ortungshorizonts statt."
    Sie hielt sich nach wie vor in diesem abgeschirmten Sektor auf. '„Aus welcher Richtung ist das Beben am stärksten?"
    „Von unten."
    Maschinenlärm setzte sie mit dem Innern der Station gleich. „Dann muss ich nach oben."
    Es stimmte zwar hinten und vorne nicht mit ihrem Orientierungssinn überein, aber das wollte in einer solchen Station nichts heißen. Hier gingen Korridore nahtlos in Bezirke über, die eindeutig im Hyperraum angesiedelt waren. Eine solche Station stabil zu halten bedeutete eine unvorstellbare Anstrengung im Bereich von Technik und Hypertechnik. Ein paar Dutzend Energiefelder reichten für so etwas nicht aus.
    Mondra warf einen letzten, angewiderten Blick auf die Toten. Feinde, die es zu bekämpfen galt. So einfach konnte die Weltsicht sein, wenn man sich in einer angespannten Situation befand. Sie wünschte, solche Situationen würden bald endgültig der Vergangenheit angehören und die alte Vision Perry Rhodans von einer friedlichen Milchstraße wieder zur Wahrheit werden, wie es zu Beginn der Neuen Galaktischen Zeitrechnung gewesen sein sollte.
    Auf Zehenspitzen suchte sie sich einen Weg zum Schacht. Mit ausgestrecktem Arm umrundete sie die Öffnung, bis sie eine Zone mit aufwärts gerichtetem Vektor erreichte. Mondra verlor den Boden unter den Füßen und schwebte nach oben in den Schacht hinein.
    Die Wandung der Röhre trug Spuren der Ereignisse, klebriges Gallert und ab und zu Blutspuren anderer Wesen. Von oben drangen Stimmen herab. In dem undeutlichen Gemurmel vermochte Mondra keine einzelnen Wörter zu unterscheiden.
    Die Aufwärtsbewegung hörte übergangslos auf. Mondra sah dunkle Schatten, die hoch oben über die Mündung des Schachtes kippten und abwärts sanken. Es handelte sich um metallene Gegenstände. Die Minipositronik ihres Anzugs reagierte blitzartig. Sie schaltete den Deflektor ein, unterstützte die einsetzende Abwärtsbewegung durch das eigene Aggregat. Unten am Schacht schwebte Mondra sofort zur Seite bis zum Ende der Halle. „Leg dich hin!", sagte der Automat.
    Während sie es tat, erlosch das Feld um sie herum.
    Die Gegenstände tauchten auf. Sie sanken durch die Halle in die abwärts führende Röhre hinein. Mondra erkannte, dass es sich um vielfach gebogene, verästelte Maschinen handelte, keinesfalls Waffen.
    Gerätschaften dieser Art hatte Mondra noch nie gesehen, nicht einmal bei den Kosmokraten. Die Oberfläche schien permanent in Bewegung, und bei entsprechendem Lichteinfall schrumpften die betreffenden Teile zu winzigen Splittern.
    Mehr konnte Mondra nicht erkennen. Die Mor'Daer kamen. Sie lärmten und verhielten sich ungezwungen. Selbst im Schacht gingen ein paar von ihnen aufeinander los. Es dröhnte von dumpfen Schlägen gegen die Helme der Kampfanzüge. Mondra. schnappte erneut ein paar Brocken auf, diesmal deutlicher. Es handelte sich um ein Reparaturteam auf dem Weg

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