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2390 - Der Raum-Zeit-Router

Titel: 2390 - Der Raum-Zeit-Router Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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holte.
    „Ein simpler Drehmechanismus", stellte der Garant fest.
    Polm Ombar wandte sich Tomdoerfleyn zu, dem Niederfrequenz-Telepathen. „Kannst du im Innern der Halbkugeln etwas erkennen?"
    „Bis jetzt nicht." Damit war für ihn alles gesagt.
    Sie schalteten die Energiezufuhr aller Konsolen ein, die Systeme der Schalttafeln aktivierten sich selbstständig. Polm lauschte auf das typische Geräusch eines Alarms, doch vergeblich. Auch die Sensoren seines Anzugs zeigten nichts an. „Vorausgesetzt, die einzelnen Kugeln jeder Konsole besitzen eine identische Funktion, müsste sich dadurch eine identische Wirkung erreichen lassen", überlegte er laut. „Fangen wir an."
    Sie drehten alle die eine Kugel nach rechts.
    Unter ihnen erbebte der Boden, als seien irgendwo Maschinen angesprungen.
    Gleichzeitig flammten an der Tafel mehrere Lichter auf. „Ich glaube, wir haben es!", rief Kantiran. „Aber worum handelt es sich?"
    Der Boden unter ihren Füßen bewegte sich mit einem leichten Ruck nach rechts. Auf dem mittleren der Bildschirme entstand übergangslos ein grellweißes Raster der Station. Leuchtend blaue Markierungen zeigten an, welche Bewegung die Klaue soeben ausgeführt hatte und von welchen Stellen die Impulse ausgegangen waren.
    Polm Ombar kam aus dem Staunen nicht mehr heraus. Es handelte sich um das Düsensystem für die Feinsteuerung der Station. Damit konnten sie das Gebilde vermutlich in Rotation versetzen, bis es auseinanderbrach, wenn nicht vorher eine Automatik eingriff und es abstellte. Vom Fleck bewegen konnten sie es damit jedoch kaum. „Meine Positronik hat soeben errechnet, dass wir dreihundertvierundsiebzig Jahre brauchen, um die Station damit auf halbe Lichtgeschwindigkeit zu beschleunigen", sagte Kantiran leise.
    Es wäre auch zu schön gewesen. Hier in dieser unbedeutenden Leitstelle mussten sie ihren Wunsch begraben, die Opal-Station in die Milchstraße bringen zu können.
    Polm Ombar richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf den mittleren Bildschirm. Dort waren ein paar grüne Elemente zu erkennen, die bisher in keinem Zusammenhang mit der ausgeführten Bewegung standen.
    Wahrscheinlich zeigten sie an, dass alle Schubwerte in Ordnung waren.
    Cosmuel Kain bat hastig um Aufmerksamkeit. „Wir erhalten soeben eine Meldung vom Brückenkopf. Die Mor'Daer starten den nächsten Angriff."
     
    6.
     
    „Ich stecke fest!" Auf ihrer Stirn bildete sich Schweiß – nicht aus Angst, sondern von der Anstrengung. Der Automat fächelte ihr warme Luft zu, der das Gesicht schnell trocknete. „Versuch ein Stück nach oben zu rutschen", schlug die Minipositronik vor.
    Es klappte nicht, und sie hatte zudem Angst, den Einsatzanzug zu beschädigen.
    In dieser Zeit schwebte sie zwischen Leben und Tod, zwischen Himmel und Hölle.
    Jeder, der vorbeikam, konnte sie sehen, und sie war nicht in der Lage, sich zu wehren. Es dauerte ewig, bis sie endlich durch war.
    Irgendwie schaffte sie es dann aber doch.
    Die Minipositronik blies den Anzug künstlich auf, bis die beiden Wandteile ein paar Millimeter auseinanderrückten.
    Mondra stemmte sich mit aller Kraft gegen das Metall und rutschte gleichzeitig mit dem Rücken weiter. Sie kam sich vor wie in einer überdimensionalen Wurstpelle. „Siehst du, es geht doch!", sagte die freundlich modulierte Stimme. „Mit knapper Not dem Tod entronnen, oder?"
    „Mag sein. Aber du bist es, die weitergehen wollte."
    „Umkehren ist sinnlos. Lass die Luft wieder ab und schalte den Deflektor ein."
    Bisher hatte sie aus gutem Grund auf den Einsatz des Deflektors verzichtet. Jetzt kam sie nicht darum herum. Er bot ihr die einzige Möglichkeit, ungesehen durch den Eingang zu gelangen. War sie erst einmal drinnen, fand sie überall Aufbauten und Trümmer als Sichtschutz und konnte das Gerät wieder abschalten.
    Zehn, zwanzig Sekunden höchstens, mehr veranschlagte sie nicht. Aus der Sicht von Ortungsgeräten war das eine verdammte lange Zeitspanne. Genug, um hundertmal entdeckt und gefangen zu werden.
    Dennoch gab es keine praktikable Alternative.
    Mondra huschte zum offenen Eingang. Ein Stück entfernt standen zwei Wachen.
    Weiter hinten patrouillierten gleich vier quer durch die Halle, trafen sich in der Mitte mit vier weiteren von der anderen Seite, machten wieder kehrt...
    Im Zentrum, wo sich der Transit-Inspektat mit seinen Trägern aufhielt, entdeckte Mondra eine Wachgruppe aus acht Mor'Daer.
    Nein, da war kein Durchkommen. Ihr Blick wanderte nach oben, zu den Gipfeln der Trümmer

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