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2392 - Die vergessene Stadt

Titel: 2392 - Die vergessene Stadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ordnete Domo Sokrat an.
    Datenblöcke und verwaschene Bilder einer indirekten Ortung erschienen. Sie zeichneten Umrisse eines ... Dings nach und lieferten wesentliche Informationen über dessen Zusammensetzung.
    Er erkannte seinen Denkfehler: Das Objekt besaß nicht einmal Größe und Volumen eines Haluters. Es war schlichtweg zu klein gewesen, um bei der üblichen Rasterortung registriert zu werden. „Das ist ein Lebewesen, das durch den Raum treibt", sagte Dinko Hemot, nachdem er das Bild eine Weile lang betrachtet hatte. „Und es sitzt in einem merkwürdigen Stuhl", vollendete Domo Sokrat
     
    6.
     
    Das grässliche Zischen, das dem Schließen des Tors zur Schwarzen Kammer gefolgt war, begleitete Filicut Cartomyst durch seine Träume. Es war das Letzte, was ihn mit Apumir verband. Sein Freund würde nunmehr im großen Nichts treiben.
    Irgendwohin, irgendwann, irgendwie.
    Vorausgesetzt, es gab dieses Nichts überhaupt.
    Unruhig wälzte er sich hin und her, stand schließlich auf, trank einen Schluck Wasser, suchte immer wieder die Schlafnische Apumirs auf, wie um sich zu vergewissern, dass er tatsächlich weg war.
    Lemur finden...
    Ein uralter, tradierter Begriff, dessen Bedeutung niemand mehr richtig einordnen konnte.
    Im Grunde genommen ging es um die Überwindung der Dunkelheit. Um die Reise durch den schwarzen Abgrund, der Inkar-Durn umgab und an dessen Existenz Filicut im Gegensatz zu vielen anderen Gemenge-Städtern fest glaubte.
    Apumir hatte sich eine hohe Dosis Petrogisch direkt in die Venen gespritzt.
    Extrem übersteigertes Selbstbewusstsein hatte dazu geführt, dass er sich in den Stuhl setzte, um eine Wahnsinnstat zu begehen.
    Einem Mythos nachzulaufen, dessen Ursache in tiefster Vergangenheit verborgen lag.
    Sein Freund ...
    Filicut legte sich erneut ins Bett. Er krümmte sich zusammen, stieß mit Knien und Fersen an die engen Begrenzungen der Schlafnische. Er weinte.
    Irgendwann schlief er ein.
    Und träumte.
     
    *
     
    Vergangenheit: Partasim Jomo führte ihn hinab zur Loge 57.
    In einen Bereich, der bis dahin tabu für ihn und seine Altersgenossen gewesen war.
    Unheimliche Dinge gingen dort vor sich, so munkelte man. Und die Dan'zas hatten geschwiegen. Als ob sie selbst nicht so recht gewusst hätten, was in diesem Bereich Inkar-Durns geschah, als ob sie selbst Unbehagen fühlten, wenn es um die Strombeuter ging. „Das ist von nun an dein Quartier", sagte Jomo schließlich und schob ihn in einen schmalen Raum. Eng fokussierte Lichter gingen an, legten ihre Kegel über einen schmuddeligen Arbeitstisch, den Kopfbereich eines ausziehbaren Betts und den Einstieg zu einer Nasszelle. „Das alles ... für mich allein?" Filicut konnte es nicht glauben. Er drehte sich im Kreis, tastete mit zitternden Händen über rau gemaserte Plastschränke, das Waschbecken - aus dem vermittels Infrarotkontakts tatsächlich lauwarmes Wasser tröpfelte! -, den Spiegel, die gepolsterte Bettdecke. „Alles für dich allein", echote Partasim Jomo. Er wandte sich ab, verließ das Zimmer, drehte sich schließlich noch einmal um. „Erweise dich dieses Luxus als würdig. Beweise mir, dass etwas in dir steckt."
    „Ich verstehe nicht ..."
    „Ich konnte dein Potenzial spüren, junger Mann. Es war da und im nächsten Augenblick wieder weg. Du verbirgst deine Gabe. Bewusst oder unbewusst, gesteuert oder aus Angst. Das werde ich herauszufinden versuchen. Und wenn mich mein Gefühl nicht täuscht, mache ich dich zu einem der angesehensten Bürger Inkar-Durns. Zu einem Strombeuter." Seine goldtürkisfarbenen Augen leuchteten auf.
    So gruselig hell, dass sich Filicut vor Angst duckte. „Uns gehört die Zukunft in der Stadt, mein Junge. Heute fürchtet man uns, kann mit uns nichts anfangen. Wir sind noch wenige, viel zu wenige. Aber wir werden stetig mehr. Irgendwann werden wir Inkar-Durn zu nie gekanntem Luxus verhelfen.
    Betrachte diesen Raum also als ...
    Anzahlung für jene Leistungen, die wir in Zukunft von dir fordern."
    Mit diesen Worten verschwand Jomo im nur schlecht ausgeleuchteten Gang.
    Weitere Männer und Frauen gingen schwadronieren vorbei, warfen ihm neugierige und gleichzeitig freundliche Blicke zu.
    Filicut wusste nicht, ob er sich auf die Zukunft freuen oder sich davor fürchten sollte.
     
    *
     
    Da war tatsächlich etwas in ihm. Ein Gefühl. Eine Gabe: Etwas Unerklärliches, Großes. Es wuchs, wuchs, wuchs, verlangte danach, freigelassen zu werden ...
    Die Dunkelmaske und seltsames Kabelwerk wurden von seinem

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