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2394 - Hyperraum-Nomaden

Titel: 2394 - Hyperraum-Nomaden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Kräfte und Energien des Hyperraums, eine Fähigkeit, die in diesem Jahrtausend nur wenige hundert Sphero besaßen. Und sie vermochten Psi-Materie zu erzeugen und zu stabilisieren. Das schafften unter den Hochbegabten nur ein paar Dutzend.
    Der Gleitmeister sah durch die Augen der beiden Hohen Lenker, wie sich die Spindel immer mehr streckte, sich zu einem langen Rohr dehnte und sich schließlich zu einem kreisrunden; hohlen Reif krümmte. Die Enden flossen ineinander über, Risse berührten sich, eine milchige, halb transparente Oberfläche entstand.
    Colmac und Ferenza fertigten einen Mnexion-Stirnkreis für ihren Nachwuchs an, einen starken, unwiderstehlichen Reif, das spürte Bogus Hallond deutlich. Die Eindrücke überwältigten ihn derart, dass es ihm das Wasser in die Augen trieb. Der Reif war vielleicht der beste und stärkste, den Sphero jemals geschaffen hatten. Es gehörte viel Substanz und Kraft dazu, ein solches Werk zu vollbringen.
    Die Gedanken des Gleitmeisters verwirrten sich. In seinem Bewusstsein entstand ein Rauschen, das alles in ihm durcheinanderwirbelte. Erinnerungen schwappten an die Oberfläche, die er längst vergessen geglaubt hatte. Dann deckte Nebel sie zu, drückte sie unter die Oberfläche des Ozeans, bis sie ertranken.
    Hallond ächzte und keuchte. Seine Finger versuchten sich in die Formenergiewand zu krallen. Er rutschte ab und fand sich Augenblicke später auf dem Boden wieder.
    Der Nebel lichtete sich.
    Sie haben es vollbracht! Sie haben das winzige Quant dauerhaft stabilisierter Psi-Materie erschaffen, das nötig ist!
    Er richtete sich auf, betastete sein Gesicht, als müsse er sich überzeugen, dass Augen, Nase und Mund noch an Ort und Stelle waren. Erleichtert sah er an sich hinab.
    Schritte näherten sich, hastig und unregelmäßig. Zwischen den Aufbauten tauchte Colmac Kinnaird auf, die Augen weit geöffnet, das Gesicht verzerrt. „Warum ... warum kommst ... du hierher?", stammelte er. „Beinahe ..."
    Er ließ offen, was er hatte sagen wollen. „Die Medikerin schickt mich", sagte Bogus. „Euer Kind braucht euch. Vor allem braucht es die Mutter"
    „Das wissen wir. Aber wir durften für eine Weile an nichts anderes denken als an die Genese des Reifs."
    Er wandte sich um, schwankte. Bogus Holland fing ihn gerade noch auf und schleppte ihn zu Ferenza Raqisse. Die Hohen Lenker sanken auf zwei Hocker, erschöpft und ausgelaugt. Ferenzas Augen lagen tief in den Höhlen, ihre Mundwinkel zuckten.
    Ihre Vitalitätswerte müssen extrem schlecht sein, überlegte der Gleitmeister.
    Sie haben ihr Leben aufs Spiel gesetzt.
    Oder es verschenkt.
    Er wandte den Kopf und sah den Mnexion-Stirnkreis in einem Fesselfeld schweben.
    Undeutlich erkannte er das Psi-Potenzial, das durch den hohlen Reif raste. „Ihr gebt eurem Kind das Wertvollste mit auf seinen Lebensweg, was es bekommen kann - das größte Geschenk. Morian Kinnaird wird aber auch so einer der Großen unseres Volkes sein."
    „Ich habe das von Anfang an gespürt, tief in meinem Schoß", hauchte Ferenza. „Ihr hättet mit dem Reif noch warten können."
    „Nein!" Colmac sagte es laut, seine Stimme besaß eine seltene Härte, die keinen Widerspruch zuließ. „Wir werden von Tag zu Tag älter und schwächer. Es musste jetzt sein, auf der Woge der Euphorie."
    „Ich bringe euch zu den Medikern. Sie werden euch aufpäppeln."
    „Dazu ist keine Zeit." Ferenza erhob sich.
    Bogus sah jetzt, dass sie an den Armen bereits mehrere Injektionsimplantate trug, die ihrem Körper kräftigende Substanzen verabreichten. „Ich begleite dich, Bogus.
    Morian braucht Muttersaft. Er soll ein gesunder Sphero werden."
    Von ihren eigenen Werten sprach sie nicht.
    Bogus stützte sie, bis sie den Durchgang erreichten. Er rief die Scheibe herbei, half ihr beim Aufsteigen und schickte sie auf dem schnellsten Weg hinüber in den Wohntrakt, wo Morian sie brauchte. Der Gleitmeister kehrte barfuss zu Colmac zurück.
    Der Hohe Lenker lag auf halbem Weg am Boden. „Du hättest nicht hierherkommen dürfen", ächzte er „Nicht heute!"
    Hallond half ihm, sich aufzurichten. „O doch! Denn ich habe euch ein wenig von meiner eigenen Kraft geschenkt, als ihr die Psi-Materie geschaffen habt."
    „Verzeih mir! Ich war so befasst mit meinem Projekt, dass ich dich gar nicht richtig wahrgenommen habe. Ich wusste gar nicht, dass du ein Gespür für mentale Vorgänge besitzt."
    „Es ist mir selbst neu. Ich weiß es erst seit jenem Augenblick, als das Kind mich ansah und

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