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2397 - Die Halbspur-Changeure

Titel: 2397 - Die Halbspur-Changeure Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Distanz? Unmöglich.
    Rhodan kämpfte gegen sein wachsendes Unbehagen an. Oft genug hatte er in vorderster Front gestanden, hatte Kopf und Kragen riskiert, und es hatte ihm nichts ausgemacht. Aber diesmal? Er hätte auf Atlan hören sollen. Wenn das fremde Objekt jetzt das Feuer eröffnete, starb mit ihm die Hoffnung.
    Ich bin zu ersetzen. Jeder von uns ist das.
    Der Nukleus wird sich einem anderen mitteilen, Bully oder Atlan oder ... Für einen Moment glaubte er Kantiran zu sehen. Da war auch Roi Danton, ein halber Mensch, die andere Hälfte Mor'Daer - eine Kreatur, die sein Toleranzverständnis überstrapazierte und ihn nach Vergeltung schreien ließ für das, was an Unrecht geschehen war. Er würde...
    Verzeiht, Sire, aber Rache ist der Instinkt des Pöbels und eines Unsterblichen unwürdig.
    Rhodan schreckte auf. Die Stimme war in ihm gewesen; die Stimme Roi Dantons in seiner einst geckenhaften Verkleidung als stutzerhafter König der Freihändler. Sie hatten lange gebraucht, um als Vater und Sohn zueinanderzufinden, viel zu lange.
    Nur mehr fünfhunderttausend Kilometer.
    Das Objekt war noch da, sein Schatten in der Passivortung angewachsen.
    Weiterhin zwei Minuten. Als stünde die Zeit still. Die Geschwindigkeit des SKARABÄUS war auf weniger als fünftausend Sekundenkilometer abgesunken. „Das Objekt beachtet uns nicht! Keine auftreffende Ortung!"
    Perry nickte knapp, als ihm bewusst wurde, dass der Erste Offizier ihn forschend anschaute.
    Wenn die Gegenseite das Feuer eröffnete, dann jetzt. Aber nichts geschah. Also doch keine Einheit der Terminalen Kolonne TRAITOR. Und lemurische Herkunft? Das besagte nicht, dass die Waffen schweigen würden.
    Die Distanz sank unter die Hunderttausend-Markierung. „Wir messen gerichtete Energieströme an. - Offenbar besteht ein sehr starker Prallschirm. - Durchmesser des Schirmfelds an die zweihundertfünfzig Kilometer. Das Ding ist riesig ..."
    In der Holokugel war ein milchig fahles Etwas erschienen. Rhodan erkannte, dass die Struktur des Prallfelds eine schlierenförmige Lichtbrechung hervorrief und den Einblick weitgehend verhinderte.
    Nur langsam schien sich eine Silhouette im Innern abzuzeichnen, etwas, das an eine flach gedrückte Kugel erinnerte, vielleicht auch nur deshalb, weil das Auge diese Form sehen wollte. Der eigentliche Kern konnte noch flacher sein.
    Gucky stöhnte leise. „Ich empfange Gedankenimpulse - diffus ... nicht identifizierbar ..."
    Rhodan wandte sich dem Ilt zu, der im selben Sekundenbruchteil die Augen aufschlug und ihn anstarrte. Eine unausgesprochene Aufforderung lag in Guckys Blick. Gedanken! Das bedeutete, dass in dem Objekt Leben existierte. Und ebenso, dass das milchige Schirmfeld für Psi-Energien durchlässig war. Also auch für einen Teleportersprung.
    Perry Rhodan handelte spontan, als er an den Nackenwulst seines Schutzanzugs griff und den zusammengefalteten Helm nach vorne zog. Gucky lächelte, als er ihm ebenso schnell die Rechte entgegenstreckte, mit der Linken seinen eigenen Anzug schloss und dann Tolots Handlungsarm packte.
    Das Zentralerund des SKARABÄUS verwischte vor Rhodans Augen.
     
    *
     
    Der Schmerz war fürchterlich, als sei er im schnellen Lauf gegen eine Wand geprallt.
    Perry Rhodan schaffte es nicht, auf den Beinen zu bleiben. Während sengende Hitze von seiner linken Schulter aus durch den Körper pulsierte, brach er taumelnd zusammen und blieb nach Luft ringend liegen. Eine fürchterliche Enge beherrschte seinen Brustkorb, als hätte er sich die Rippen nicht nur geprellt, sondern einige gebrochen und dabei die Lunge verletzt.
    Im Helmempfang erklang ein klägliches Wimmern. „Gucky?"
    Rhodan erhielt keine Antwort auf die mühsam hervorgestoßene Frage. Er blinzelte in eine schwer zu definierende Helligkeit, die nur verwaschene Konturen für ihn bereithielt, und zuckte jäh zusammen, als sich ein Schatten über ihn senkte. Schon sein Versuch, zur Waffe zu greifen, löste eine neue Schmerzwoge aus. „Wir haben vorerst nichts zu befürchten."
    Er hörte Tolots rollende Stimme über die Außenmikrofone seines Schutzanzugs.
    Also herrschte atmosphärischer Druck, egal wohin die Teleportation sie verschlagen hatte.
    Irgendetwas war schiefgelaufen.
    Wahrscheinlich, vermutete Perry Rhodan spontan, verfügte der Schutzschirm des fremden Objekts doch über Spuren einer Hyperkomponente. Sie hatten sich zu schnell vorgewagt und konnten von Glück sagen, dass nicht mehr geschehen war.
    Andererseits sagte er sich, dass er

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