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2397 - Die Halbspur-Changeure

Titel: 2397 - Die Halbspur-Changeure Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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manche nur der surrealen Fantasie eines Künstlers entsprungen sein konnten. Wesen wie diese hatte er nie zuvor gesehen.
    Gucky teleportierte erneut, höher hinauf, in zwei Sprüngen bis auf das Niveau der Pyramidenspitzen.
    Seine Überlegungen wirbelten durcheinander. Waren die Galaktiker für diese Fremden so etwas wie unterentwickelte Wilde, die man in ihrem Reservat betrachtete, ansonsten aber unbehelligt ließ?
    Ein verrückter Gedanke.
    Trotzdem kaum weniger verrückt als die beiden matten Röhren, die er tief unter sich einander kreuzen sah, als führten sie aus vier Himmelsrichtungen zusammen. Sie kamen von den vier Seitenpyramiden, berührten diese aber nicht, sondern entstanden im Innenbereich der lemurischen Anlage wie eine energetische Erscheinung aus dem Nichts heraus, und in ihrem Zentrum gruppierten sich die Gebäude. Es waren mehr Bauwerke, als Gucky zuvor hatte erkennen können, unter ihnen plumpe, lang gestreckte Konstruktionen, die er spontan als Lagerhallen einschätzte.
    Gucky teleportierte abermals ein Stück höher. Er blieb unbehelligt, aber das wollte er der lemurischen Station ohnehin geraten haben. Und dieser „Rohrknoten", der alles andere als menschlichen Ursprungs war und zweifellos einer fremden Hochtechnologie entstammte, erweckte nicht den Eindruck von Feindseligkeit.
    Wehrhaft mochte die Anlage dennoch sein.
    Gucky wusste, wie schnell Äußerlichkeiten täuschen konnten.
    Von seiner neuen Position aus konnte er über die Pyramiden hinausblicken. Dort setzten sich die Röhren nicht fort. Führten sie durch den Hyperraum weiter?
    Gucky fragte sich, während er sich von der Schwerkraft der Plattform in die Tiefe ziehen ließ, ob die Röhren und die Pyramiden aus Lemur-Metall in irgendeiner Wechselwirkung zueinander standen, vielleicht sogar unter Einbeziehung des Sonnendodekaeders.
    Aber er war kein Wissenschaftler, der sich mit abgehobenen theoretischen Erwägungen herumschlug. Ihn interessierte das Handfeste und Bodenständige. Von oben hatte er jedenfalls genug gesehen.
     
    *
     
    Gucky hatte sich unter eine der Röhren teleportiert, nicht mehr als zweihundert Meter von den ersten Gebäuden entfernt.
    Er fröstelte, als er seinen Blick an der weit überkragenden Rundung entlangschweifen ließ. Selbst aus dieser Nähe verriet sein Anzugorter nichts über die Struktur des Gebildes. Möglich, dass es sich um Formenergie handelte, die auf besondere Weise stabilisiert wurde, vielleicht verdichtete sich hier auch eine unbekannte energetische Struktur, und das alles trotz der seit Jahren erhöhten Hyperimpedanz.
    Andererseits sagte Gucky sich, dass die hyperphysikalischen Gegebenheiten in Omega Centauri zumindest seit dem Bau des Sonnentransmitters nie wesentlich anders gewesen waren. Er konnte nicht ausschließen, dass gerade diese anderen Bedingungen eine fremde Macht auf den Plan gerufen hatten. Die Erhöhung der Hyperimpedanz als Evolutionssprung?
    Gucky grinste breit, als er sich die vielen dummen Gesichter vorstellte, die eine solche Erkenntnis nicht nur in den Führungsetagen der Liga Freier Terraner zur Folge haben würde.
    Er schaute hinüber zu zwei einander durchdringenden Gebäuden. Die Passagiere, die vor mittlerweile zwanzig Minuten die Röhre verlassen hatten, waren dort verschwunden und bislang nicht wieder zum Vorschein gekommen. Als er sich konzentrierte, schlug eine Fülle fremder Gedankenmuster über ihm zusammen, doch sie vermischten sich miteinander und ließen keine klaren Bilder mehr erkennen. Die Nähe der Transportröhre wirkte offensichtlich als Störfaktor.
    Gucky aktivierte die Teleoptik seines Helms, den er noch geschlossen hielt, obwohl er sich wieder innerhalb des mit Atemluft gefluteten Bereichs befand. Sein schnelles Blinzeln genügte, den Zoomfaktor anwachsen zu lassen.
    Eine glatte Fassade sprang ihm schier entgegen. Durchsetzt von spiegelnden Fenstern, wie aus Hunderten Facetten zusammengesetzt, in denen sich verzerrte Abbilder des Gebäudeinnern brachen. Die Anzugpositronik benötigte nur wenige Sekunden, um die optischen Irritationen zu korrigieren.
    Gucky konnte nun ungehindert durch eines der großen Fenster sehen, als stünde er sehr nahe davon Er zuckte heftig zusammen, als er die doppelköpfige Gestalt erblickte - aber schon entfernten sich die beiden Schädel ein Stück weit voneinander, wendeten sich jeder in eine andere Richtung, und während der eine offensichtlich Nahrung aufnahm, redete der andere mit einer pelzverbrämten Gurke. Gurke,

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