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24 Stunden

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Titel: 24 Stunden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Iles
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sich nähernde Betonbahn und betete ein »Ave Maria« nach dem anderen. Offensichtlich wollte sie sehenden Auges dem Tod entgegen treten. Vielleicht wunderlich, aber menschlich.
    »Können Sie es schaffen?«, fragte sie leise.
    Eine kurze Bö versuchte das Heck herumzureißen, aber Will konnte das wieder ausgleichen. »Das werden wir gleich sehen.«
    Cheryl zeigte durch die Windschutzscheibe. »Da sind sie.«
    Will verdrängte jeden anderen Gedanken und konzentrierte sich nur auf das, was unmittelbar vor ihm lag. Auf der rechten Spur fuhr der langsame Rambler und zog eine endlose Autoschlange hinter sich her. Die Fahrer hinter ihm versuchten, auf die linke Spur zu wechseln, um ihn zu überholen. Vor dem Rambler, vor dem er landen musste, fuhren die schnellen Wagen auf der linken Spur und ein paar langsame Wagen auf der rechten. Ein Mercury Sable war ungefähr 60 Meter hinter dem Rambler und ein Minivan ein Stück vor ihm. Ein kompliziertes Ballett aus mechanischen Tänzern, die jetzt eine Weile in Kontakt bleiben würden.
    Jetzt oder nie.
    Will steuerte die Baron auf die unterbrochene weiße Linie zu und flog mit 82 Knoten auf das Dach des Rambiers zu. Er konnte nicht sehen, was hinter ihm passierte, aber er konnte sich gut verstellen, dass die Fahrer beim Anblick eines zweimotorigen Flugzeugs, das mit ausgefahrenem Fahrwerk und ausgefahrenen Landeklappen und einer Flügelweite von der Breite der ganzen Straße auf die Fahrbahn zuflog, ihre Füße auf die Bremsen stellten.
    Die Baron überholte den Rambler mit einer Differenzialgeschwindigkeit von 30 Meilen. Will ließ die halbe Strecke zum Mercury Sable hinter sich, zog den Steuerknüppel nach unten und drosselte die Geschwindigkeit noch mehr. Die Baron schien mitten in der Luft zu stottern, als wäre sie mit Autobremsen ausgestattet.
    Dann fiel sie wie ein Stein in die Tiefe.
    Drei Meilen hinter der Baron fuhr der Camry. Hickey riss den Mund auf und zeigte durch die Scheibe des gestohlenen Camrys.
    »Sieh dir diesen Idioten an! Wenn er schon abstürzt, könnte er wenigstens neben der Straße abstürzen.«
    Karen erwiderte nichts. Der Anblick der Baron, die plötzlich über der Autobahn aufgetaucht war, hatte ihr Herz höher schlagen lassen. Das musste Will sein. Er musste es sein.
    »Was macht der da?«, wunderte sich Hickey. »Ein richtiger Kamikazeflieger. Wahrscheinlich fällt ein Triebwerk aus.«
    Er schaute Karen an, doch sie äußerte sich nicht und starrte schweigend aufs Armaturenbrett. Wenn Will sein Leben riskierte, um auf der Interstate zu landen, konnte das nur einen einzigen Grund haben. Abby musste in der Nähe sein. Und sie lebte.
    »Was ist los mit dir?«, fragte Hickey. »Sieh dir das doch an. Das sorgt heute Abend für Schlagzeilen auf CNN.« Er schlug ihr auf die Schulter. »Ist dir schlecht oder was ist los? Warum bist du... «
    Hickey schaute wieder nach vorn und sah, dass das Flugzeug bis auf die Höhe der Wagen herunterging und dann verschwand.
    »Mistkerl«, rief er. »Mistkerl!« Er trat das Gaspedal durch, um den Cadillac vor ihm zu überholen.
    Karen griff ins Lenkrad und riss es zu sich herum. Der Camry schlidderte auf die rechte Spur, und der Cadillac verschwand in einer Staubwolke von der Straße.
    »Lass los!«, schrie Hickey und schlug ihr mit der Faust auf den Kopf.
    Karens Hand klebte am Lenkrad wie die eines Kapitäns im Sturm. Der Camry schlidderte auf die Standspur, die steil zu den Bäumen unterhalb der Straße abfiel. Es war ihr egal, ob sie sich überschlugen und in den Bäumen landeten, solange Hickey Abby nicht erreichte. Diese Entscheidung hatte sie schon vor Stunden getroffen.
    »Loslassen, du blöde Schlampe!«
    Er schlug ihr seinen Ellbogen ins Auge und riss den Wagen wieder auf die Straße. Karen musste für einen Moment die Besinnung verloren haben. Als sie wieder zu sich kam, waren ihre Hände vom Lenkrad gerutscht, und der Motor des Camrys heulte auf, als Hickey an den Wagen vor ihnen vorbeisauste. Dann sah sie, dass er nur mit einer Hand lenkte. In der rechten Hand hielt er Wills 38er, die auf ihren Bauch gerichtet war.
    »Noch einmal und ich bring dich um«, sagte er in drohendem Ton.
    Karen presste sich gegen die Beifahrertür.
    Als die Tachonadel sich über 90 auf 100 bewegte, musterte Karen die Waffe in Hickeys Hand. Sie machte ihr mehr Angst als die Vorstellung eines Unfalls. Bei einem Unfall bei dieser Geschwindigkeit würden sie mit Sicherheit beide sterben, aber die Waffe würde nur sie töten. Und Abby war

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