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Titel: 24 Stunden Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Greg Iles
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entgegengenommen haben. Wir könnten an dem Wagen des Arztes einen Peilsender anbringen, während er vor der Bank parkt. Der Anführer und diese Frau werden sich ja irgendwo mit dem Geld treffen. Vielleicht sogar vor dem gleichen McDonald's-Restaurant, in dem Ihre Frau Ihren Sohn zurückbekommen hat.«
    Es war McDill anzusehen, dass ihm die ganze Sache nicht behagte. »Agent Chalmers, mein Sohn hat diese Entführung überlebt, weil ich die Polizei nicht eingeschaltet habe. Ich bin jetzt zu Ihnen gekommen, um zu verhindern, dass eine andere Familie das Gleiche durchmachen muss wie wir. Wahrscheinlich geht diese Familie schon in diesem Augenblick durch die Hölle.
    Wenn Ihre Leute versuchen, sich einzuschalten, könnten Sie schuld am Tod eines Kindes sein, das sonst überleben würde. Und erzählen Sie mir bitte nichts über >tragbare Risikenc. Ich bin alt genug, um mich noch an den Vietnamkrieg erinnern zu können.«
    Chalmers atmete langsam aus. Es war ihm anzumerken, dass er mehr und mehr ungehalten wurde. »Wir sollen die Kidnapper Ihrer Meinung nach also einfach laufen lassen, um hundertprozentig sicherzugehen, dass der Geisel nichts geschieht. - Nein, wir müssen ihnen das Handwerk legen, sonst wird das immer so weitergehen. Falls Sie mit Ihrer Vermutung Recht haben, meine ich. Und früher oder später werden sie einen Fehler machen. Oder die Eltern werden dem Druck nicht standhalten und ihr Kind wird getötet. Wir müssen etwas unternehmen, Doktor McDill.«
    McDill raufte sich verzweifelt die Haare. Er wurde sich dieser Geste der Unsicherheit bewusst, die überhaupt nicht zu ihm passte, aber er konnte im Moment nicht dagegen ankämpfen. »Das verstehe ich. Es ist nur... Ich weiß, wie schnell Menschen Fehler machen können. Wenn viele Menschen in eine Sache verwickelt sind, steigt das Risiko, Fehler zu machen, enorm. Diese Überwachung, von der Sie sprachen: Wanzen einbauen, die Wagen mit Hubschraubern verfolgen...«
    »Sie haben es hier mit dem FBI zu tun, Doktor McDill«, sagte Chalmers. »Wir sind Profis.«
    McDill seufzte. »Nehmen Sie es mir bitte nicht übel, aber das erfüllt mich nicht gerade mit mehr Vertrauen.«

10

    »Gehen Sie auf die andere Seite des Bettes«, befahl Karen. »Bewegen Sie sich.«
    Hickey, den die Schüsse verunsichert hatten, ging um das Fußende des Bettes herum. Karen stand zwischen der Badezimmertür und Wills Bettseite.
    »Nehmen Sie das Telefon«, sagte sie und zeigte auf den schnurlosen Apparat neben Hickey. »Das ist der Privatanschluss.«
    »Wen soll ich anrufen?«
    »Nehmen Sie es in die Hand!«
    Hickey gehorchte zwar, doch sein irrer Blick flößte Karen so große Angst ein, dass sie ihren Finger nicht vom Abzug nahm.
    »Sie rufen jetzt im Hotelzimmer meines Mannes an.«
    »Du machst einen großen Fehler, Karen.«
    Sie richtete die Waffe auf sein Gesicht und sprach dann in das Telefon in ihrer linken Hand. »Abby, bist du jetzt draußen?«
    »Ja.«
    »Gut. Versteck dich.« Karen klemmte das Telefon zwischen ihre rechte Schulter und ihre Wange, damit sie eine Hand frei hatte, um das andere Telefon entgegennehmen zu können. Sie hätte zwar auch mit dem gleichen Telefon, mit Wills Telefon, im Hotel anrufen können, aber sie wollte Abby nicht in die Warteschleife legen, wenn es nicht unbedingt sein musste. »Hast du dich in den Büschen versteckt?«
    »Uh, das piekst.«
    »Bleib ganz ruhig da sitzen. Ich rufe deinen Dad an, und dann bringen wir alles in Ordnung und holen dich ab. Schalt nicht ab, okay?«
    »Okay, Mama.«
    »Haben Sie Will am Apparat?«, fragte sie Hickey.
    Er hob die Hände, als wollte er mit ihr verhandeln. »Ich verblute. Du sollst zuerst mein Bein nähen!«
    »Je eher Sie Will an den Apparat holen, desto eher werde ich die Blutung stoppen.«
    Hickey wählte die Nummer und verlangte die Suite von Will.
    »Werfen Sie den Apparat aufs Bett.«
    Hickey gehorchte. Karen nahm den Apparat in die linke Hand und hörte das Freizeichen. Dann sagte eine weibliche Stimme: »Hallo?«
    »Holen Sie Doktor Jennings an den Apparat.«
    »Wer ist da?«
    »Hier ist Karen Jennings. Und wenn Sie ihn nicht augenblicklich holen, werde ich Ihrem Mann eine Kugel in den Kopf jagen.«
    Einen kurzen Moment herrschte lähmende Stille. Ein paar Sekunden später meinte die Frau: »Das können Sie nicht machen. Wir haben Ihre Tochter.«
    »Ihr Mann hat eine ziemlich gefährliche Wunde, gute Frau. Es wäre besser, wenn Sie sich etwas beeilen.«
    Sie hörte Geräusche. »Karen?« Wills

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