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2400 - Zielzeit

Titel: 2400 - Zielzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wenn dir das lieber ist.
    Die JULES VERNE ist so weit unter Kontrolle. Wir warten, dass die Auswirkungen des Kontextsprungs abklingen, dann nehmen wir den Rest in Betrieb.
    Fragt sich nur, wie es mit dem Kontextwandler steht."
    „Das frage ich mich selbst", schallte die Kunststimme. „Du wirst doch mittlerweile eine Vorstellung haben."
    „Die habe ich. Varantir und Le Anyante sind noch außer Gefecht, aber die Messwerte laufen jede Minute im Leitstand ein. Sieht so aus, als hätten wir umfangreiche Schäden zu verkraften – Tragweite unbekannt."
    „Steht der Wandler in absehbarer Zeit der Expedition zur Verfügung?"
    Malcolm S. Daellian ließ einen Augenblick verstreichen. „Nein", sagte er. „Steht er überhaupt wieder zur Verfügung?"
    Malcolm S. Daellian schwieg lange, und Rhodan war sich der Tatsache bewusst, dass an seiner Auskunft für die Expedition der VERNE unendlich viel hing. „Ich gehe davon aus."
    „Wüsste Varantir die Antwort? Wenn wir ihn zu Bewusstsein bringen könnten?"
    „Rhodan – lass uns nur ein wenig Zeit, und du bekommst deine Antwort noch! Du darfst Varantirs Leben nicht riskieren."
    Mondra, die mit ihren Handschuhen in einem Haufen ausgebrannter Schlacke gewühlt hatte, kam mit einem unkenntlichen Stück Schrott in den Händen zurück. „Was passiert eigentlich", fragte sie beiläufig, „wenn der K-Wandler nicht mehr zu reparieren ist?"
     
    *
     
    Der Flug nach Oaghonyr verlief ereignislos. Ein Drittel der Besatzung schlief, von Ahakin in Schichten zu Bett befohlen, der Rest der Crew leistete Schwerstarbeit. Binnen eines halben Tages verschwand das Gros der sichtbaren Schäden.
    Die Algorrian lagen nach wie vor in tiefer Betäubung. Hilfe stand von ihnen nicht zu erwarten. Die Konferenz der Exo-Mediker legte fest, die Wesen nicht zu wecken, sondern ihren präkomatösen Zustand in einen Heilschlaf umzuwandeln – bis auf Weiteres. Mit verstorbenen Algorrian war niemand gedient.
    Nach zwanzig Stunden Flug erreichten sie das Ziel.
    Lanz Ahakin besetzte sämtliche Gefechtsstationen doppelt, für den Fall eines Angriffs oder eines Zwischenfalls. Doch nichts geschah.
    Der Kernbereich der Milchstraße, unterhalb der galaktischen Hauptebene, erschien wie eine grellweiße strahlende Barriere. Im Zentrumsgleißen war mit bloßem Auge kein Sternbild mehr erkennbar.
    NEMO wandelte den Anblick in eine Sternkarte um.
    Zum Greifen nah erschien die orangefarbene Sonne Oa. Eine virtuelle Kamerafahrt zoomte auf Oaghonyr, den innersten von fünf Planeten. In Rhodans Gegenwart kannte man die Welt als unbewohntes Paradies, doch nun war die Zeit zurückgedreht, und Oaghonyr diente als Wallfahrtswelt und Verwaltungszentrum. 680.000 Raumschiffe standen über das System verteilt. Fast alle waren Fern- und Schlachtraumer schohaakischer Bauart.
    Zwischen den Walzen reihten sich Zigtausende Ring-Schiffe unbekannter Herkunft auf.
    Fünf monströse Brocken von Halbkugelform, mit 158 Kilometern Durchmesser an der Basis, waren von Schiffsverkehr permanent umlagert; Rhodan registrierte einen Strom von Raumfahrzeugen, der zu den Halbkugel-Titanen unterwegs war, nach einfachen Verkehrsregeln geordnet, und einen zweiten Strom, der die Einheiten wieder verließ.
    Eine Reihe Wachforts schützten den Orbit von Oaghonyr. Einige wiesen zwanzig und mehr Kilometer Durchmesser auf. „Das ist kein normaler Schiffsverkehr", bemerkte Rhodan. „Viele, viele Einheiten.
    Warum?"
    „Oaghonyr ist das spirituelle Zentrum in Phariske-Erigon", gab Mondra zurück. „Hier wird ARCHETIM verehrt, Perry. War das nicht zu erwarten?"
    „Ich sehe Schlachtschiffe. Pilgerschiffe nur ab und zu."
    Die VERNE wurde von dem Tender freigegeben. Im geostationären Orbit von Oaghonyr, nahe einer 20-Kilometer-Raumstation,rücktedasHantelschiffinPark-Position, in direkter Feuerreichweite der Gegenseite.
    Facto Rimmfal, der Staffelkommandeur, meldete sich ein letztes Mal. „Ich habe eben mit Oaghon gesprochen. Generalin Kamuko wurde persönlich von mir über euren Fall in Kenntnis gesetzt."
    Rimmfal schien in seiner blaugoldenen Uniform eine Handbreit zu wachsen, als er das Wort „persönlich" aussprach. „Lass dir einen Rat geben, Rhodan. Verhaltet euch still, versucht keine Flucht und auch sonst nichts. Kamuko wird sich der JULES VERNE annehmen. Wartet einfach ab, ob sie euch sehen will oder ob sie bezüglich eures Schiffes eine Entscheidung trifft."
    „Wann wird das sein?", fragte Rhodan. „Ich kann es dir nicht sagen. Das weiß allein

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