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2402 - Der GESETZ-Geber

Titel: 2402 - Der GESETZ-Geber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Vorbereitung gekostet. Weil es sich vollkommen im Rahmen der Moral bewegte, sahen es die beiden Brüder als höchst ehrenwertes Vorhaben an, zumal es der Familie großen Nutzen versprach.
    Limbox und Pothawk hatten ausführlich diskutiert, aber keinen Haken gefunden.
    Derjenige, der den Schaden davontrug, wurde nicht ruiniert oder nachhaltig zugrunde gerichtet.
    Es handelte sich um alles andere als niederen Raub und diente nicht der egoistischen Bereicherung ohne Not.
    Gewalt blieb völlig außen vor.
    Der Moral war also Genüge getan, und wer dumm genug war, sich bestehlen zu lassen, der hatte es nicht besser verdient.
    Vielleicht half der Coup ihm in vier Jahren sogar, in die Akademie aufgenommen zu werden; und zwei Jahre später dann Limbox. Momentan durften sie nicht entdeckt werden, aber im Nachhinein konnte es durchaus von den Verantwortlichen als Meisterstück gewertet werden. Vorausschauend hatte Pothawk den Plan deswegen nach allen Regeln der Diebeskunst dokumentiert. Limbox trug eine Minikamera bei sich, deren Aufnahmen als Beweis für die Durchführung genügen würden.
    Je mehr Zeit verging, desto unruhiger wurde Pothawk. Ob es Limbox schaffte?
    Der Kleine bewies stetig wachsendes Geschick im Umgang mit Technik und besaß außergewöhnliches Geschick mit allen Händen.
    Aber genügte das?
    Immerhin ging es darum, die Obersten des Bildungszentrums auszutricksen und damit eine Gruppe von Akademie-Absolventen, die selbst mit allen Wassern gewaschen waren.
    Pothawk wanderte durch die große Halle, die von Statuen der legendären Könige gesäumt war. Diese hatten angeblich einst die LAOMARK gegründet, indem sie einem Volk den Mond stahlen ...
    Versonnen sang Pothawk die alte Hymne, die diese Großtat pries. Weil seine Stimme rau war und er keinen Ton richtig traf, sang er nur, wenn es niemand hören konnte.
    Der letzte Unterricht im Bildungszentrum hatte vor gut einer Stunde geendet; im ganzen Areal hielt sich nahezu niemand mehr auf. Das hoffte er zumindest, denn sonst würde Limbox auf große Schwierigkeiten treffen.
    „Sie sahen zum Himmel – verschwunden der Mond. Die Könige stahlen und schufen die MARK, die MARK, die LAOMARK."
    „Siehst du ihn dort stehen?", sang plötzlich eine helle Stimme, wunderschön und sanft, die nächste Zeile. „Gar nicht mehr zu sehen."
    Pothawk verstummte erschrocken und fuhr herum.
    Imosazi stand neben ihm. Sie musste sich lautlos schleichend genähert haben.
    Ausgerechnet Imosazi ... Wenn er sie nur sah, brachte er kein Wort heraus. Wie oft hatte er sie von seinem Zimmer aus beobachtet. Imosazi, die herrliche, die wunderschöne Tochter ihrer Nachbarn. Unerreichbar, weil sie zu schön war, um sich mit ihm abzugeben, und weil sie ein Jahr älter als er war. In ihren Augen war er wahrscheinlich kaum mehr als ein Baby.
    Wie sie ihn nun anschaute – ihr Blick war glasklar, als ginge er bis in Pothawks Innerstes. Das Spiel ihrer Muskeln am Hals war pure Eleganz, als sie den Kopf wandte.
    Anmutig kam sie näher. „Du bist noch hier?"
    Pothawk konnte nur daran denken, dass sie ihn singen gehört hatte, schrecklich falsch und krächzend. „Öh ..."
    „Wartest du auf jemanden?"
    „Limbox", presste er heraus.
    Imosazi lachte. „Dein kleiner Bruder?
    Hat er etwas ausgefressen und steckt deswegen ebenfalls beim Direktor?"
    Pothawk versteinerte innerlich. „Wie meinst du das? Ist noch jemand dort?"
    „Horlegarmira. Er hat sich mal wieder mit dem alten Srahom angelegt, hast du es nicht gehört? Was glaubst du, weswegen ich noch hier herumhänge? Ich habe ihn verteidigt."
    „Horlegarmira?"
    „Quatsch ... Srahom natürlich. Horle ist ein Holzkopf."
    Wie schön ihr Fell glänzte, und wie elegant jede ihrer Bewegungen war ...
    „Pothawk? Hörst du mir überhaupt zu?"
    „Ich ... ich – natürlich." Eine Antwort, die nicht gerade vor Intelligenz sprühte.
    Er verfluchte sich innerlich.
    „Soll ich auf dich und Limbox warten? Ich habe einen Robotgleiter draußen und kann euch mitnehmen."
    Pothawk glaubte ohnmächtig zu werden. Das war das verlockendste Angebot seines Lebens. Und er konnte nicht anders, als abzulehnen. Schließlich befand er sich auf einer Diebesmission, und wenn Limbox in Schwierigkeiten geriet, mussten sie vielleicht flüchten, oder der Bruder wurde sogar verfolgt. Er durfte Imosazi nicht mit hineinziehen.
    „Nicht?", fragte Imosazi, als Pothawk schwieg. „Na dann ... wir sehen uns. Übrigens wusste ich gar nicht, dass außer mir noch jemand die alten

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