2403 - Mission CHEOS-TAI
beschwerte sich darüber. Sicher gab es einen guten Grund für diese Entscheidung; und noch waren die Namen der endgültigen Teilnehmer nicht gefallen.
Pothawk allerdings rechnete sich trotz seines guten Rufes keine Chancen aus. Wenn Viz zu entscheiden hatte, würde er außen vor bleiben.
„Die Shariden haben endlich erfahren, dass die Terminale Kolonne angreifen wird. Sie haben den planetaren Fort-Komplex geräumt und zur Sprengung vorbereitet, damit TRAITOR sich nicht der Technik bemächtigen kann. Zeitpunkt der Sprengung ist in drei Stunden, also deutlich vor dem Angriff der Kolonne. Dennoch bleibt uns genügend Zeit, in den Komplex einzudringen und uns vor der Sprengung das Wertvollste anzueignen. Ein perfekter Einsatz übrigens – niemand wird je erfahren, dass wir dort waren."
Angesichts dieser Informationen konnte sich Pothawk nicht mehr zurückhalten.
„Wie haben wir das in Erfahrung gebracht?
Und wieso sollte TRAITOR es nicht ebenfalls wissen und entsprechend reagieren?"
Viz zeigte mit keiner Regung, dass er Pothawk kannte. „Unsere Spione arbeiten auf hohem Niveau. Wir haben bereits Beobachtungssonden im Fort-Komplex. Das sollte als Antwort genügen."
„Aber ..."
„Kein Aber. Die Mission ist genau durchgeplant. Es bleibt keine Zeit. Ich nenne jetzt die Details, die für euch alle interessant sind. Zunächst die Liste der Teilnehmer."
Viz selbst war dabei.
Von seinen beiden Brüdern nicht einer.
*
„Nun sind sie weg", sagte Limbox wenig später und musterte Pothawk. „Du siehst traurig aus."
„Sollte ich das nicht sein?"
„Der Einsatz ist nicht wichtig. Es gibt viele andere Gelegenheiten, und wie man hört, schneidest du sonst immer hervorragend ab. Falorimo verfolgt deine Karriere genau, ebenso wie die Direktorin der Akademie."
Sie hatten sich in Pothawks Raum zurückgezogen. Er hielt ihn schmucklos, nur zwei kleine Holografien zierten die Ecken, zwischen denen seine Schlafstatt lag. Eine zeigte die Akademie, umgeben von den Fluten des Ballil, die andere eine Aufnahme von Zunux, wie sich das Dorf aus der Vogelperspektive präsentierte.
„Es geht mir nicht um den Einsatz", stellte Pothawk klar. „Muss ich dir das wirklich sagen?"
Limbox senkte den Kopf. „Ich weiß, dass du wegen Viz unzufrieden bist."
„Er hat mich völlig ignoriert. Dabei wäre dieses zufällige Zusammentreffen die ideale Gelegenheit, den Streit der Vergangenheit zu vergessen. Imosazi spielt weder in seinem noch in meinem Leben mehr eine Rolle. Wieso sollten wir ..."
„Woher weißt du das?"
„Was?" Pothawk fühlte sich ertappt.
„Dass Imosazi nicht mit Viz in Kontakt steht?"
Es hatte keinen Sinn zu lügen. Außerdem zählte es nach wie vor zu Pothawks Grundsätzen, stets bei der Wahrheit zu bleiben.
„Ich recherchiere hin und wieder im Lao Net. Sie ist seit Jahren ständig im Außendienst und nur in der LAOMARK, wenn wir uns im Hyperraum aufhalten. Außerdem war sie nie an denselben Orten ..."
„... an denen sich Viz aufhielt", ergänzte Limbox. „Ich weiß."
„Du hast ebenfalls nachgeforscht?"
„Ich sagte doch, ich musste mich entscheiden, ob ich mit dir oder mit Viz zusammenarbeite. Und da kann Imosazi einfach nicht außen vor bleiben. Ich hoffe allerdings, dass ihr sie nie wiederseht."
„Sie hat uns beiden eine schwere Zeit verschafft."
„Aber du liebst sie trotzdem, nicht wahr?"
„Ich liebte sie", schränkte Pothawk ein.
„Inzwischen nicht mehr. Ich arbeite daran, sie zu vergessen. Warte ein weiteres Jahr, dann wird mir das gelungen sein. Was Viz angeht, bin ich allerdings weniger optimistisch. Er ist verbittert und wird nie vergessen, was ich ihm angetan habe."
„Du? Wohl eher Imosazi!"
„Dazu gehören immer zwei. Ich bin mit ihr zusammengekommen, während sie mit Viz eine Beziehung hatte. Ein unverzeihlicher Fehler. Ich hätte mich nie darauf einlassen dürfen."
„Warum hast du es dann getan?"
Pothawk dachte nach. „Du hast gesagt, du warst mit sieben Frauen zusammen auf der Akademie. Hast du eine von ihnen geliebt?"
Limbox bleckte die Fangzähne. „Soll das eine Fangfrage sein? Ich bin dir keine Rechenschaft schuldig. Aber wenn du es wissen willst: nein. Es war eine rein körperliche Sache."
„Deswegen kannst du nicht verstehen, warum ich Imosazi verfallen war. Ich hätte alles für sie getan. In gewissem Sinn hatte ich keine Chance, mich dagegen zu wehren."
„Du klingst fast so philosophisch wie Falorimo."
„Wir haben alle viel von ihm gelernt, oder
Weitere Kostenlose Bücher