2404 - Versteck am Black Hole
ARCHETIM angeblich bereits ohne Unterbrechung in Tare-Scharm, wo er an der Seite anderer Superintelligenzen gegen die Mächte des Chaos kämpfte.
Vor 1500 Jahren war er zum ersten Mal aufgebrochen, beim dritten Mal hatte er ein große Flotte des SYSTEMS mitgenommen, fast 1000 Jahre war das her, als er zusammen mit seinen Verbündeten in der bisher letzten heißen Phase des Krieges gekämpft hatte.
Seither hatte ARCHETIM immer wieder Truppen rekrutiert und nach Tare-Scharm geschickt.
Wenn sie wüssten, dass die Superintelligenz längst wieder da ist ... Aber ich bin nicht befugt, ihnen das mitzuteilen. ARCHETIM will es so, und er weiß, was richtig ist, auch wenn es sich falsch anfühlt für ein Wesen wie mich.
Generalin Kamuko ließ ihren Gleiter höher steigen. Die 325 Kilometer durchmessende Hauptstadt schrumpfte schnell zu einem Gebilde von lediglich hundert Metern Durchmesser.
Der Tag war klar, ein blauer Himmel wölbte sich über Oaghonyr, der „Wunderbaren". Allein dieser Anblick reichte aus, um Kamukos Stimmung zu heben. Irgendwann würde ARCHETIM offiziell zurückkehren und die Audienzen fortsetzen.
Kamuko war in früheren Zeiten selbst bei Audienzen dabei gewesen.
Es war mit Worten nicht zu beschreiben, wie es sich anfühlte, wenn ARCHETIMS Präsenz den Raum erfüllte und er zu allen Anwesenden sprach und ihnen Stärke und Zuversicht für die kommende Zeit vermittelte. Er verlieh Kraft und Ausdauer, die sie alle für die lange Zeit der Auseinandersetzung brauchten.
ARCHETIM schützt uns.
ARCHETIM rettet uns.
ARCHETIM behandelt uns alle wie seine Kinder.
Licht.
Liebe.
Glück.
Viele hatten die Audienzen weinend verlassen, erschüttert bis auf den Grund ihrer Seele, geläutert, aufgefangen und geliebt in einem Ausmaß, das sie sich nie hatten vorstellen können.
Keiner, der jemals eine solche Audienz erlebt hatte, vergaß diesen Eindruck. Er gab ihn an seine eigenen Nachkommen weiter, an die Familie, an die Bewohner seiner Siedlung oder seines Planeten. Auf diese Weise war ARCHETIM in aller Munde und überall gegenwärtig.
Kamuko lenkte ihren Gleiter nach Südosten, an den Ausläufern des Gebirges der Zeiten entlang. Trauben aus Gleitern und anderen Fahrzeugen verdunkelten den Himmel. In Flugrichtung beobachtete die Prinzipa das Bemühen des automatischen Leitsystems, Lücken für den Gleiter zu schaffen, damit er die oberen Flugkorridore erreichen konnte. Dort ging es nach Osten bis zur Küste Bravus, über das offene Meer bis zum Kontinent Tamuu, an dessen Ostküste Jenefra lag.
Die Schohaaken im Museum wussten bereits, dass Kamuko unterwegs war. Sie warteten an einem der Gleiterstege unmittelbar an der Fassade des Hauptgebäudes. Der Steg ragte wie eine Zange in den Luftraum hinein.
Kamuko überließ den Andockvorgang der Automatik. Ungeduldig wartete sie am Ausstieg.
„Willkommen, Prinzipa!", klang es ihr entgegen. „Ich bin Ghanerdven Dagg, der Museumsleiter."
Sie nickte ihm kurz zu. „Wir dürfen keine Zeit verlieren. Wo befindet sich das Stück?"
„In den Katakomben!" Die Schohaaken beeilten sich, mit ihr Schritt zu halten, aber sie schafften es nicht. Sie rannte dem holografischen Führer hinterher, der sie zum nächsten Antigravschacht führte.
Die Rüstung darf keine Gelegenheit erhalten, erneut den Standort zu wechseln! Während die Generalin noch überlegte, wie sie es anstellen sollte, zog ein Traktorstrahl sie aus dem Schacht und beförderte sie zum nächsten, der bis ganz hinab in die Tiefe reichte.
Bei den Katakomben handelte es sich um historische Anlagen, in denen Unterlagen aus der Altvorderenzeit untergebracht worden waren.
Die Museumswächter und Historiker schlossen mithilfe der Traktorstrahlen zu Kamuko auf. Von allen Seiten starrten gelbe Augen sie voller Bewunderung an, während die offenen Münder viele Fragen bereithielten.
„Hier entlang", erklärte Ghanerdven Dagg. Sie folgten einem Gang in die Tiefen des Museums. Hinter dem wuchtigen Standbild eines Shoor’zai lag der Tunnel zu den Katakomben.
„Der Panzer liegt in einem Tresor", sagte der Museumsleiter. „Es fiel uns nur auf, weil unsere Sensorsysteme eine Routinekontrolle durchführten."
„Was kontrolliert ihr da?"
„Staubbildung, Alterung, Zerfall.
Manchmal stellt es sich nach ein paar hundert Jahren heraus, dass die Konservierung nachlässt."
„Atomare oder psionische Aufladung, je nachdem", nickte Kamuko.
„Das Prinzip kann durchaus noch verbessert werden."
„Gewiss. Hier
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