2404 - Versteck am Black Hole
des Schohaaken leuchtete fahlweiß. Nichts vom gesunden Ockergelb war geblieben. Seine gewöhnlich zu einem Kranz geflochtenen Strohhaare standen wild vom schmalen Kopf ab.
„Gesundheit und Wohlergehen für ARCHETIM", rasselte es aus dem kleinen, lippenlosen Mund. Schohaaken klangen gewöhnlich heiser, dieser jedoch hörte sich wie eine Säge an, die über Metall kratzte. Es schmerzte in den Ohren.
„Sprich!", befahl sie. „Was ist geschehen? Warum brichst du die Funkstille?"
„Schiffe sind in den Thanuk-Nebel eingedrungen, die wie überdimensionale Raubtiere aussehen", flüsterte Hyderam.
Zufall? In den letzten Tagen ist zu viel geschehen. Nein, gewiss kein Zufall.
„Wie viele?"
„Zweiundsiebzig, eigentlich keine große Sache", krächzte der Schohaake. Die Art, wie er es sagte, ließ Misstrauen in der Generalin aufkeimen.
„Deinem eigentlich entnehme ich, dass es sich nur um Trägereinheiten handelt. Wie groß sind sie? Militärische Einstufung? Wie viel Unterstützung benötigst du und wie schnell?"
Sie winkte Brack neben sich und wies auf einige Schirme. Sofort rief er Statistiken und Lageberichte ab.
Hyderam wand sich. Er druckste herum. „Es ist ihnen gelungen, in die Anomalie vorzustoßen."
Die Überraschung verdüsterte Kamukos Gesicht, die hellgrünen Augen flammten, als sie auf einen Schirm mit Flotteninformationen schaute. „So rasch? Was ist mit den Schutzflotten? 2500 zusätzliche Schlachtschiffe sind im Thanuk-Nebel stationiert."
„Ab... abgelenkt, Generalin. Ein Angriff auf Malawa-Kelechi."
„Eine Welt deines Volkes. Ich verstehe. Du konntest nicht widerstehen, den Schohaaken zu helfen, Subgeneral." Die Worte klangen spröde, obwohl sie versuchte, jeden Vorwurf zu unterlassen. Brack neben ihr machte einige aufgeregte Gesten. „Einen Augenblick", entschuldigte sie sich bei Hyderam.
Als Folsson Brack sich ihrer Aufmerksamkeit gewiss war, deutete er auf die Berichte der vergangenen zehn Stunden. Keine Angaben über ein Gefecht um Malawa-Kelechi.
Die beiden wechselten einen kurzen Blick, finster wie die Abgründe zwischen den Sternen. Betont langsam drehte sich Kamuko wieder zum Abbild des unglücklichen Subgenerals um.
„Wann fand dieser Ablenkungsangriff statt, sagtest du?"
„Vor", Hyderam senkte den Blick, seine Stimme war kaum mehr zu hören, „vier Tagen."
*
Generalin Kamuko, die Prinzipa, die höchste Repräsentantin ARCHETIMS und des SYSTEMS, fühlte, wie ihr das Blut aus dem Gesicht wich. Sie bleckte die Kauleisten, und wenn der Subgeneral in diesem Augenblick in ihrer Nähe gewesen wäre, hätte sie für nichts garantieren können.
Sie las die kurze Statusmeldung, die von der Schutzflotte CHEOS-TAI vor vier Tagen eingegangen war, ein suprakurzer, geraffter, mehrfach chiffrierter Impuls, eine Standard-Statusmeldung, wie sie trotz Funkstille einzig erlaubt war. Angriff auf Malawa-Kelechi, Eingreifen erforderlich. Unterschrift des Subgenerals.
Das war alles.
Kein Ergebnisprotokoll, keine Anforderung, nichts. Eine vorbildliche Wahrung der Funkstille. Und der absolute strategische Fehler. Wenn CHEOS-TAI entdeckt war, war jeder Grund für die Funkstille unerheblich geworden.
„Bist du wahnsinnig geworden, nicht sofort einen Dringlichkeitsbericht an den Generalstab zu verfassen?
Bei ARCHETIM, es geht um den GESETZ-Geber!"
Subgeneral Hyderam aus dem Volk der Schohaaken, der Treuesten der Treuen unter ARCHETIMS Gefolgsleuten, seufzte.
„Es sah alles ganz anders aus. Von den 72 Raubtierschiffen wussten wir nichts. Sie kamen erst, als unsere Walzenraumer in das Gefecht um Malawa-Kelechi eingriffen. Wir kehrten um, sobald die Gefahr für den Planeten gebannt war. Wie du weißt, kann sich CHEOS-TAI sehr wohl selbst schützen. Niemand gelangt in den GESETZ-Geber, niemand gelangt auch nur in seine Nähe, und der Hyperanker tut das Übrige. Außerdem ist er noch nicht fertiggestellt, seine eigentliche Besatzung fehlt. Niemand kann ihm auch nur einen Kratzer beibringen."
Kamuko starrte ihn an. „Trotzdem ist etwas schiefgegangen, sonst würdest du mich nicht kontaktieren und einen derart erbärmlichen Bericht vorlegen. Kam es zu einer Kollision der Raubtierschiffe mit dem GESETZ-Geber? Wurde die Hülle beschädigt?"
Hilflos gestikulierte der Schohaake. „Als wir ankamen, hatten sie eine Hülle um CHEOS-TAI errichtet. Bomben, Strukturaufrisse ... Wenn wir angegriffen hätten, wäre der ganze Sektor in den Hyperraum geblasen worden.
Aber wir wussten, dass
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