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2404 - Versteck am Black Hole

Titel: 2404 - Versteck am Black Hole Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hinein, bitte!"
    Eine Doppelschleuse mit hochwertigen Sicherungsanlagen schirmte den Tresor gegen seine Umgebung ab. Die Aeganerin blieb unter dem Eingang stehen und musterte die einzelnen Wandnischen. Sie sah Gegenstände, die ihr nichts sagten. Sie schienen keine Funktion zu haben. Zierrat wohl.
    Zwischen ein paar trapezförmigen Tafeln aus weißgelbem Gestein lag der Brustpanzer.
    „Meine Archivare holen ihn dir", sagte Ghanerdven Dagg.
    „Seid vorsichtig. Er darf auf keinen Fall erneut verschwinden."
    „Es sind jetzt Schirmfelder um die Katakomben aktiviert."
    Mit angehaltenem Atem verfolgte Kamuko, wie zwei Schohaaken sich der Nische näherten, einer von links, einer von rechts. Sie bewegten sich langsam, legten zwischen den Schritten kleine Pausen ein. Arme und Hände hielten sie am Körper, bis der Panzer in ihre Reichweite geriet.
    Jetzt!, dachte Kamuko. Greift zu!
    Der Panzer verschwand blitzartig.
    Nichts wies mehr darauf hin, dass er sich soeben noch an diesem Ort befunden hatte.
    „Eine Teleportation oder Transition", stellte die Generalin fest. „Oder etwas Ähnliches. Stellt möglichst schnell fest, wo er abgeblieben ist."
     
    *
     
    Die Schohaaken benötigten mehrere Stunden, bis sie den Brustpanzer entdeckten. Eigentlich hatte Kamuko nicht damit gerechnet, dass er sich noch im Bereich des Museums aufhielt.
    Er lag in einer Kammer abseits der Katakomben und außerhalb der aktiven Schirmfelder.
    „In der Kammer befinden sich archäologische Fundstücke, die bisher nicht restauriert werden konnten", sagte der Museumsleiter.
    „Der Panzer bevorzugt offenbar Orte, die selten aufgesucht werden", überlegte Kamuko.
    Sie hielt es nicht für einen Zufall.
    Das Verschwinden folgte einer gewissen Logik, gerade so, als sei der Brustpanzer zu logischer Überlegung fähig.
    Das gezielte Aufsuchen eines unauffälligen Verstecks stand zudem in deutlichem Gegensatz zu den früheren Materialisationen, die jedes Mal an stark belebten Orten stattgefunden hatten. Die Lebewesen in der Nähe waren von Panikanfällen heimgesucht worden.
    Kamuko hielt es für möglich, dass es die Panik der Rüstung gewesen war, die sich übertragen hatte.
    Ghanerdven Dagg brachte Kamuko bis in die Nähe der Kammer. „Du kannst eintreten, Prinzipa."
    „Bleibt hier und wartet auf mich."
    Niemand gab ihr eine Garantie, dass sie mehr Erfolg als die Schohaaken haben würde. Die Prinzipa ließ sich jedoch von einem Gedanken leiten, der nahelag. Bei dem Produkt aus den Arsenalen der Superintelligenz handelte es sich um ihre ganz persönliche Rüstung. Niemand außer ihr durfte sie tragen. Eine gewisse Affinität zwischen ihr und dem Panzer durfte sie also voraussetzen.
    Entschlossen berührte die Prinzipa den Türöffner. Mit einem leisen Quietschen glitt das Viereck aus Metall zur Seite. Gelbliches Dämmerlicht empfing Kamuko. Sie blieb stehen, bis sich ihre an scharfe Konturen und klare Kontraste gewöhnten Augen auf die milchige und verschwommene Umgebung eingestellt hatten.
    Der Brustpanzer lag zwischen mehreren staubigen Artefakten und stach sofort ins Auge. Außer ihm gab es keinen anderen sauberen oder gereinigten Gegenstand in dieser Kammer.
    Gemessenen Schrittes näherte sich die Prinzipa dem Gegenstand. Sie richtete ihren Blick und ihre Gedanken ausschließlich auf den Panzer, blendete die Umgebung mit ihrer Willenskraft aus. Die Oberfläche schimmerte in mattem Graublau und wirkte eher unauffällig. Es lag wohl in der Absicht des Erbauers oder in der des Panzers selbst.
    Zwei Schritte vor den Artefakten blieb Kamuko stehen. Bis auf diese Entfernung hatten es die Schohaaken auch geschafft. Die Aeganerin ging in die Hocke. Sie beugte sich vor, der Panzer reagierte noch immer nicht.
    Schließlich nahm Kamuko ihren ganzen Mut zusammen und streckte die Arme aus. Ihre sechsfingrigen Hände spürten das Material, ehe sie es berührten. Etwas wie eine elektrostatische Aufladung machte sich bemerkbar.
    Der Panzer blieb.
    Die Prinzipa fasste ihn an. Ihre Finger klammerten sich um seinen Rand.
    Sie richtete sich auf und hob ihn hoch.
    Leicht kam er ihr vor, leicht wie eine Feder.
    „Unglaublich!", hörte sie Dagg von draußen sagen. „Er bleibt!"
    „Er ist Teil meiner Rüstung", antwortete Kamuko, als erkläre das alles, und vielleicht war es auch so.
    ARCHETIM hatte sie zur Trägerin der Nachtlicht-Rüstung bestimmt, der Brustpanzer wusste oder erkannte das.
    Es konnte nur ihre Sonnen-Aura sein, auf die er reagierte. Automatisch

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