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2409 - Grenzwall Hangay

Titel: 2409 - Grenzwall Hangay Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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verschiedener Wissenszweige zu verbessern, hatte sich der Nexialismus im Lauf der Jahrhunderte als eigenständiger Forschungsbereich etabliert. Seine Vertreter sahen sich als Multiwissenschaftler, die sich die Methoden der suggestivhypnotischen Schulung und der fast zeitverlustfreien, umfassenden Informationsversorgung des fortgeschrittenen Raumfahrtzeitalters zunutze machten.
    Indica, die laut eigener Angabe keinen zweiten Namen besaß, hatte sich im Jahr 1432 NGZ während einiger Reisen mit Perry Rhodan durch den Sternenozean von Jamondi erste Meriten erworben. Da buchstäblich im letzten Augenblick zur Besatzung gestoßen, war sie in die Bordroutine der BURTON nicht fest eingebunden. Sie firmierte als „Wissenschaftlerin zur besonderen Verwendung" ohne militärischen Rang.
    Umso verwunderter war Atlan, als sie und nicht Oberstleutnant Chucan Tica, der Leiter der Wissenschaftlichen Abteilung, den Vorsitz am Besprechungstisch übernahm. Der Konferenzraum gehörte zum Bereich Operationsplanung und -kontrolle der Expeditionsleitung. Er war durch ein Verbindungsschott von der Galerie der Hauptleitzentrale getrennt.
    „Unsere hoch geschätzte Kollegin, Frau Doktor Indica, hat sich freundlicherweise bereit erklärt, die Erkenntnisse der verschiedenen Sektionen zusammenzufassen", sagte der Chefwissenschaftler, der Atlans überraschten Blick bemerkt hatte.
    „Ein Angebot, welches wir nur zu gerne annehmen, zumal sie als Allrounderin geradezu prädestiniert dafür ist."
    Seine Stellvertreter, die Hyperphysikerin sowie Hypermathematikerin Oberstleutnant Dr. Dr. Barima Axapan und der Halbraumphysiker Major Dr. Khapeth-Shepar, pflichteten ihm durch heftiges Nicken bei.
    Aufgrund ihrer unverhohlenen Erleichterung mutmaßte Atlan, dass bei diesem Beschluss noch etwas anderes eine Rolle gespielt hatte: Chucan Tica, ein Schüler Myles Kantors und unbestritten die Koryphäe auf den noch jungen Forschungsgebieten der Hyperfluoreszenz sowie kavitation, war für seinen Hang zu weitschweifigen Ausführungen berüchtigt.
    So erfreulich er Indicas Erscheinung fand, restlos begeistert war Atlan nicht, sie hier zu treffen, noch dazu in dieser Funktion. Lieber hätte er es gesehen, wenn die Nexialistin sich mit voller Energie den potenziellen Kurssignalen der Raum-Zeit-Router gewidmet hätte.
    Eingeschnappt, weil sie nicht widerspruchslos so hüpft, wie es ihr der große Meister nahegelegt hat?, spöttelte sein Extrasinn. Dir hätte klar sein müssen, dass diese Frau keine Befehlsempfängerin ist. Sie wählt ihr Vorgehen eigenständig; du tätest gut daran, ihr erst einmal zuzuhören.
    Atlan nickte. „Ich bin selbstverständlich vollauf einverstanden. Bitte beginne", sagte er; reichlich hölzern, wie er fand.
    Indica erhob sich. „Die Wissenschaftler der BURTON glauben, dass im Bereich des Grenzwalls die Raum-Zeit-Struktur selbst in kleine, separate Raum-Zeit-Zellen gleichsam aufgebrochen ist. Dieses ›Diskontinuum‹, wie wir es getauft haben, befindet sich in permanenter, nicht vorhersagbarer Bewegung."
    Sie projizierte einige Diagramme, jedoch nicht über die entsprechenden Geräte des Konferenzzimmers. Vielmehr ließ sie ihren persönlichen Roboter diese Aufgabe erledigen. „Dort, wo wir uns derzeit befinden, ist jegliche Hyperortung stark behindert."
    Mit einem Holo-Pointer folgte sie dem Verlauf einer schematischen Kurve. „Im Nahbereich scheint noch alles problemlos. Doch aus mehr als einer halben Lichtstunde Entfernung ergeben die empfangenen Signale, Emissionen, Strahlungen und so weiter schon keinen Sinn mehr.
    Sämtliche Messwerte wirken wie durch eine Batterie von unregelmäßigen Prismen zerstreut, zerhackt, unkenntlich gemacht; ein Teil wurde vermutlich von einem unbekannten Medium absorbiert."
    „Ist es möglich", fragte Domo Sokrat, „die Signale zumindest auszugsweise zu rekonstruieren und partiell zu einem sinnvollen Ganzen zusammenzufügen?"
    „Falls ein solches Verfahren existiert", antwortete Indica, „so ist es jedenfalls den Forschern der RICHARD BURTON nicht bekannt."
    Startac Schroeder, dessen Stirn Schweißperlen bedeckten, obwohl der Raum keineswegs überhitzt war, fragte: „Aber Hyperfunk funktioniert?"
    „Ja, beispielsweise unter den Einheiten des Geschwaders ohne Schwierigkeiten.
    Allerdings dürfte die Reichweite ebenfalls auf geringste Distanzen beschränkt sein."
    „Wieso ›dürfte‹?"
    „Zwar treffen zahlreiche Impulse ein, die Hyperfunk entsprechen könnten.
    Doch diese unterliegen

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