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2412 - Das Wasser von Aar

Titel: 2412 - Das Wasser von Aar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Wirklichkeit entstammte Cheplin der ältesten Familie und war der Letzte seines Stammes – in Aarus-Jima. In Aarus-Kaart besaßen fast alle Aarus die genetische Reinheit der Luna. Ursprünglich hatten die Räte angenommen, dass Cheplin die Luna zu sich holen würde, doch das war nicht der Fall – wenigstens so weit ging er nicht.
    Es war nämlich nicht üblich, dass Aarus ihre Sphäre für immer verließen, sie blieben ihr Leben lang dort, wo sie geboren und aufgewachsen waren. Natürlich war es nicht verboten zu wechseln; es kam nur niemand auf eine solche Idee. Aarus fühlten sich außerhalb des gewohnten Lebensraums nicht wohl; vor allem die Scouts litten stets unter Heimweh.
    Untereinander standen die Wurme selbstverständlich in regelmäßigem Kontakt. Cheplin hatte sich wie die anderen Schwarmer auch mehrmals mit der Schwarmerin von Aarus-Luciffim und der jungen Schwarmerin von Aarus-Kaart gepaart, um mit gutem Beispiel für die Vermischung und Auffrischung der genetischen Strukturen voranzugehen. Viele Aarus nahmen es in Anspruch, die Genetischen Sphären der anderen Wurme aufzusuchen, aber sie blieben ihrem eigenen Schwarm ein Leben lang streng verhaftet.
    Als Macar und Vesmatin als Letzte den Raum betraten, erscholl im Chor: „Gelobt sei das Wasser von Aar!"
    Ihr Begrüßungsritual, das die Wahrung der Tradition bedeutete. Denn seit hundertsechzigtausend Jahren führten die Wurme im Ozeanischen Computer das Originalwasser der Heimatwelt mit sich. Natürlich musste es aufbereitet werden, doch es war immer noch so rein und klar wie damals. Das große Symbol des Volkes – vor allem für Familien, die für die Reinerhaltung der Blutlinien kämpften.
    Darum nannten sie ihren Bund auch „Wasser von Aar", was symbolträchtig und unauffällig zugleich war.
    Die Gruppe war viel größer, es waren lediglich die Anführer anwesend.
    Sie hatten viele Helfer und Anhänger, insgesamt dürfte ihre Zahl einhundert umfassen.
    Es war das erste Mal, dass sich ein solcher Bund gebildet hatte, und anfangs mussten seine Anführer noch mit Organisationsschwierigkeiten kämpfen. Und damit, herauszufinden, was genau ihr Ziel war.
    Nun aber hatten sie eines – die neuesten Kapriolen des Schwarmers.
    Macar übernahm als Erster das Reden. „Cheplin ist ein Demagoge", kam er ohne Umschweife gleich zur Sache. „Ein Volksverführer. Weil er sich als einer der Ihren gibt, hören sie ihm zu und glauben ihm leichter als einem von uns. Dabei übersieht der Schwarm, dass der Schwarmer uns mit dieser Aktion in faules Wasser taucht und eine Diktatur anstrebt!"
    „So ist es", kam nun Vesmatin an die Reihe. „Die Kooperation mit den Milchstraßenvölkern wird unser Volk in absehbarer Zeit restlos vernichten.
    Das Massaker der Aufbaukonferenz hat es uns gezeigt. Es war eine erste und wahrscheinlich auch die letzte Warnung des übermächtigen Feindes.
    Wir dürfen nicht zulassen, dass die Konferenz in unserer Sphäre stattfindet! Damit geben wir unsere Neutralität auf, richten das Augenmerk des Feindes auf uns und riskieren alles, woran wir glauben, was wir sind."
    „Aber was können wir tun?", fragte jemand. „Intergalaktische Reisen sind seit dem Hyperimpedanz-Schock unmöglich geworden. Es kann Jahrhunderte dauern, bis wir in der Lage sind, sicheres Gebiet zu erreichen."
    „Das bedeutet, wir können dem Bannkreis der Negasphäre nicht entkommen, wenn es so weit ist", fügte ein Zweiter hinzu.
    „Genau darum geht es", bestätigte Macar. „Es gibt nur ein Meer, das für uns sicher ist."
    Daraufhin folgte tiefes Schweigen; keiner wusste, ob eine Frage erwartet wurde oder gar schon die Antwort.
    Gewichtig sah sich Macar von den Vika in der Runde um. Er war ein untersetzter, eher behäbiger Aarus, der allerdings über einen äußerst scharfen, schnell arbeitenden Verstand verfügte.
    Vesmatin war äußerlich das pure Gegenteil, lang und dünn, stets auf dem Sprung. Die beiden so ungleichen Rescoten ergänzten sich auf kongeniale Weise, deswegen hatten sie mit dem Wasser von Aar-Bund auch wachsenden Erfolg.
    „Die Mächte des Chaos werden innerhalb der nächsten tausend Jahre über uns herrschen", setzte Vesmatin nach der effektvollen Pause fort. „Wir werden niemals mehr Gelegenheit bekommen, in völliger Freiheit durch die Weiten der Galaxis zu ziehen. Doch es liegt an uns, das Beste daraus zu machen. Um den geringsten Schaden zu erleiden und noch so unabhängig wie möglich zu bleiben."
    Macar übernahm nun wieder: „Mit

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