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2412 - Das Wasser von Aar

Titel: 2412 - Das Wasser von Aar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Cheplin als Schwarmer werden wir in den Untergang gehen, das steht fest.
    Eines Tages wird er sich offen gegen das Chaos stellen müssen, und dann werden wir in der Wüste verdorren. Er ist ohne Zweifel größenwahnsinnig geworden. Auf Kosten des Volkes will er sich persönlich zum Feind gegen TRAITOR ausrufen. Unsere Aufgabe ist es deshalb, ihn seines Postens zu entheben und auszuschalten."
    „Wollt ihr ihn etwa töten?", kam eine entsetzte Stimme.
    Macar hob beschwichtigend die Hand. „Aarus töten einander nicht.
    Selbstverständlich werden wir das nicht tun. Aber wir müssen ihn isolieren, fern von allem halten, bis uns eine Lösung eingefallen ist. Das wird unsere vordringlichste Aufgabe sein."
    „Und ... was werden wir tun, wenn wir die Sphäre übernommen haben?"
    Vesmatin wippte auf und ab. Dann setzte er zur Antwort und gleichzeitig zu einer Rede an: „Macar und ich werden vorübergehend Schwarmer sein, bis Neuwahlen stattgefunden haben.
    So lange sorgen wir für das Wohlergehen des Wurms. Und das wie folgt: Wir werden uns auf die Seite der Sieger stellen, was ganz zweifelsohne die Mächte des Chaos sind. Ich weiß, was ihr fragen wollt: Was, wenn es zu der prophezeiten Schlacht zwischen Ordnung und Chaos kommt? Wie finden wir heraus, welche Seite die richtige ist, ohne zwischen die Fronten zu geraten?" Er machte eine kurze Pause.
    „Ich sage es euch: Wir wissen es nicht. Keiner von uns kann das heute sagen. Aber es ist unsere Pflicht, den Wurm wenigstens in den nächsten tausend Jahren in Sicherheit zu wissen.
    Diese Verpflichtung haben wir den nachfolgenden Generationen gegenüber. Was danach geschieht, darauf haben wir keinen Einfluss mehr."
    „Das bedeutet", fuhr Macar fort, „dass wir unsere Dienste der Terminalen Kolonne anbieten werden. Und um ihnen unseren hohen Wert schmackhaft zu machen, werden wir ihnen ein entsprechendes Geschenk überreichen!"
     
    6.
     
    Hinein
     
    Die terranische Delegation verließ die EAGLE und betrat eine durchsichtige Schleuse, in der irdische Schwerkraft- und Druckverhältnisse herrschten. Alle trugen leichte Schutzanzüge, die vollständig geschlossen werden konnten, Multifunktionsarmbänder und Gravopaks.
    Drei Aarus erwarteten sie, wobei der mittlere unschwer und nicht nur an der Farbe seines Exoskeletts als der Schwarmer erkennbar war. Er überragte die anderen beiden beträchtlich, die Marke von 2,30 Metern dürfte er nur knapp unterschreiten. Seine Muskelmasse mochte an die vier Zentner oder sogar mehr betragen. Ein weiteres unverkennbares Zeichen war die tiefe, gezackte Narbe einer alten Wunde an seinem Arm.
    Cheplin hatte Bull einmal erzählt, wie es dazu gekommen war: Vaikiri von den Vika, sein Feind von Kindesbeinen an, hatte sie ihm im letzten Kampf mit seinen Zähnen beigebracht.
    Vaikiri wollte die Schande nicht ertragen, als Schwarmer abgesetzt worden zu sein, und hatte schließlich Selbstmord begangen.
    „Eine ewige Erinnerung und Mahnung, dass ich niemals vergesse, wer ich bin und woher ich gekommen bin," hatte der Schwarmer dem Mann von Terra berichtet.
    Aber auch seine starke charismatische Ausstrahlung war sofort spürbar.
    Man konnte sich ihr nicht entziehen.
    Nach terranischer Sitte streckte Cheplin Bull seine noch leicht flossenartig wirkende Hand entgegen und hielt sie vorsichtig. Er brauchte nur einmal kurz zuzudrücken, und Bulls sämtliche Handknochen wären zersplittert.
    Die dunkelsilbrige Haut des Schwarmers war kühl und fühlte sich rau an wie eine Raspel.
    „Ich wollte dich gern persönlich in Aarus-Jima empfangen, Reginald Bull", sagte er mit voluminöser Stimme, die hier noch eindrucksvoller als in der Holoübertragung wirkte. Der Reihe nach reichte er allen Terranern die Hand und begrüßte sie mit Namen.
    „Dies hier", er wies anschließend auf seine beiden Begleiter, „sind Garwin und Cegnu, zwei hoffnungsvolle Rescoten-Anwärterinnen."
    Ein Glück, dachte Bull bei sich, dass er das gesagt hat; die Geschlechtszugehörigkeit der Aarus ist für uns nicht zu unterscheiden.
    „Garwin wird die Parlamentäre begleiten, wohingegen Cegnu zur persönlichen Verfügung für dich, Bré Tsinga, und für deine Gefährtin Fran Imith eingeteilt ist." Cheplin wies um sich. „Ich hätte gern selbst die Führung übernommen, aber leider halten meine Aufgaben als Schwarmer mich in der Kommandokuppel fest. Seht euch um, lasst euch das Quartier zeigen und gebt bitte Bescheid, wenn etwas nicht in Ordnung ist. Ich werde versuchen, später

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