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2412 - Das Wasser von Aar

Titel: 2412 - Das Wasser von Aar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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kleines Armband. „Damit können wir jederzeit erreicht werden.
    Für die Dauer des Aufenthaltes sind wir eure persönlichen Betreuer und Ansprechpartner in allen Fragen. Es spielt keine Rolle, zu welcher Zeit."
    Reginald Bull sah kleine Wolkenformationen vorüberschweben, teilweise mit Regenperlen angereichert. Der Innenraum dehnte sich von einer Einschnürung zur anderen fünftausend Meter aus, danach verlor sich die Sicht in der Diffusität einer Krümmung.
    Riesige Gebilde schwebten durch den Raum, die unter anderem Fabriken darstellten, Wasserreservoire, Wissenschafts- und Freizeiteinrichtungen, Mülldeponien, Depots und natürlich die Scoutbasen, ausgehöhlte Asteroiden am Rand des Schirms.
    Der Unsterbliche wollte Fran auf eine Wolkenformation aufmerksam machen, in der dicke, fliegenartige Brummer herumschwirrten, als ihm auffiel, dass Fran sich schon seit einiger Zeit nicht mehr rührte und den Blick starr geradeaus an irgendeinen fernen Punkt heftete. Beruhigend tätschelte er ihre Hand. „Warte ab, bis du draußen bist", wisperte er ihr zu. „Das wird dich für alles entschädigen."
    Wie die terranischen Gäste erfuhren, befanden sich im „Norden", also im Bug, das große Observatorium mit freier Sicht auf das All und die Kommandokuppel. Sie war eine Halbkugel von sechzig Metern Höhe und hundertzwanzig Metern Basis-Durchmesser. Dort arbeiteten und lebten die Rescoten, die Schiffsführung und der Schwarmer. Das Innere der Kuppel war in viele Steuerzentralen aufgeteilt, die teils mit Schwerkraft ausgestattet waren, teils geflutet.
    Einhundertsechsundvierzig Kunstsonnen sorgten für die gleichmäßige Temperatur im Wurm, die Energie wurde von der Kunstsonne Saph im geometrischen Zentrum geliefert.
    Bis auf Saph war nichts fest verankert, sondern trieb mit minimaler Geschwindigkeit auf Kreis- oder Ellipsenbahnen frei durch den Wurm. Bull sah unzählige kleine Punkte zwischen den Gebilden durch die Sphäre schweben. Manche waren langsam und träge wie Fische, andere bevorzugten den schnellen Transport mit den sogenannten Schlitten, die durchschnittlich drei Meter lang waren und zwölf Haltegriffe besaßen.
    Er hörte Frans Atem neben sich; sie konnte es kaum mehr erwarten und er es ihr nicht verdenken. Wie er ihr prophezeit hatte, war ihre Höhenangst schon völlig vergessen.
    „Wir werden einen Schlitten nehmen", sagte Cegnu zum Abschluss.
    „An der Basis der Wohnwelt haben wir einen Empfang vorbereitet, zu dem sich die meisten schon eingefunden haben. Sicherlich eine gute Gelegenheit, um sich vorzustellen und kennenzulernen. Ich bin gerne dabei behilflich."
    Und damit ging es endlich hinaus!
     
    *
     
    Reginald Bull fühlte sich mit leichtem Zug nach draußen in die Sphäre geschubst und aktivierte das Gravopak. Dann ließ er sich einfach in den schwerelosen, schimmernden Raum hineinsinken und schloss für einen Moment von Euphorie überschwemmt die Augen, bis der Unsterblichkeitschip regulierend eingriff. Der Minister hörte hinter sich unterdrückte Begeisterungstöne. Hiller, Cooper und Schüssler, die sonst so gestrengen Damen und Herren Parlamentäre, waren äußerst aufgeregt und begeistert und konnten ihre Fassung kaum noch wahren. Lächelnd überließ er ihnen den Vortritt mit dem ersten Schlitten, und gleich darauf sausten sie mit ihrer Fremdenführerin davon.
    Bré und Fran bemühten sich, keine Miene zu verziehen, aber ihre Augen strahlten um die Wette, als sie sich an die Haltegriffe klammerten. Dann nahm der Schlitten auch schon Fahrt auf.
    Cegnu wählte eine moderate Geschwindigkeit, damit sie die faszinierende Innenwelt möglichst intensiv in sich aufnehmen konnten. Es war eine ganz neue Lebenserfahrung für sie alle und änderte die gewohnte Perspektive völlig. Kein Wunder, dass die Aarus so ... anders waren. Sie hatten ein absolut perfektes Ambiente geschaffen; Wurm und Aarus, das war eins.
    Vollkommene Harmonie.
    Der Schlitten kreuzte ohne Kollisionsgefahr quer durch die Sphäre. Vorüberziehende Aarus grüßten höflich, bevor sie ihren Weg fortsetzten. Keinem war anzumerken, dass die Haiartigen normalerweise keine Fremden in ihrem Lebensbereich duldeten und sich auf Geschäftskontakte beschränkten. Nachdem sie sich dazu entschlossen hatten, Aarus-Jima für die Konferenz zur Verfügung zu stellen, gaben sie sich absolut gastfreundlich.
    Aber nicht nur Aarus begegneten ihnen. Unter sich sah Bull eine Delegation schnabelklappernder Scü mit flatternden Federn, über ihnen

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