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2415 - Armee der Mikro-Bestien

Titel: 2415 - Armee der Mikro-Bestien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ebenfalls als „Menschen" zu bezeichnen ließ zumindest hoffen, dass eines Tages das Universum vielleicht doch friedvoller sein würde.
    Ich registrierte, dass vernarbte tiefe Wunden das rechte Bein der Bestie verunstalteten. Das Regenerationsvermögen des Organismus reichte offensichtlich nicht aus, diese Wunden vollständig wieder zu schließen. Schwere Strahltreffer, vermutete ich, wenn auch mit feinster Bündelung.
    „Du gehörst nicht zur Kolonne. Wer bist du?" Die Stimme klang grollender und wesentlich ungeduldiger als eben noch.
    „Ich bin – ich war ebenfalls ein Gefangener der Anatomen. Ein Opfer für ihre lebensverachtenden Experimente."
    Stammten die Wunden der Mikro-Bestie vielleicht gar nicht von Waffen, sondern waren die Folge irgendwelcher Versuche? Ich sah jetzt, dass ihre beiden rechten Arme ebenfalls diese tiefen Narben aufwiesen.
    „Eine Makro-Bestie hat mich befreit und ...", fuhr ich fort.
    „Ich habe keinen Makro gesehen!"
    „Ganymed – der Makro", ich übernahm die Diktion der Bestie, „kämpft gegen Mor’Daer. Ich konnte von der Schaltzentrale aus die Konservierungstanks abschalten."
    „Du gehörst nicht zur Kolonne?"
    Ich zögerte nur einen Sekundenbruchteil. „Ich gehöre zu einem Volk, das von der Kolonne angegriffen wurde", antwortete ich wahrheitsgemäß.
    „Trotzdem kannst du mit dieser Technik umgehen?"
    Mit dieser Technik, sagte die Mikro-Bestie. Sie sprach nicht von unserer.
    Aber durfte ich diese Feinheit wirklich so werten? Ich war längst an ein Wechselbad von Hoffnung und Enttäuschung gewöhnt.
    Immerhin: Ich lebte noch. Die Mikro-Bestien waren nicht sofort über mich hergefallen. Warum also meine unterschwelligen Zweifel? Genau das hatte ich mir doch erhofft, Helfer zu finden, die mir den Weg in die Freiheit öffneten. Und diese Helfer mitzunehmen. Der Gedanke, dass ich nicht mit leeren Händen zurückkommen würde, sondern begleitet von einer Armee der Mikro-Bestien ...
    „Wenn du nicht antworten willst, werden wir dich auch hinaustreiben!"
    Die Drohung war eindeutig. Die Schwächsten nach vorn schicken, um für Tumult an Bord zu sorgen. Die Anatomen und ihre Truppen erst einmal beschäftigen, ablenken und für den Angriff der Mikros mürbe machen?
    Das war etwas, das mir nicht gefiel, was aus Sicht der Mikro-Bestien aber zweifellos Sinn ergab. Die Schwächsten opfern, womöglich alle, die anders waren als diese Mini-Haluter. Aber wieso hatten sie auch ihresgleichen davongetrieben?
    Ich entschloss mich, weiterhin bei der Wahrheit zu bleiben. „Die Anatomen haben eine Kopie von mir angefertigt und diese Kopie zu einem Dual gemacht."
    Vielleicht sorgte das für ein wenig Respekt. Zumindest musste es mich wichtig erscheinen lassen, kein Wesen also, das man einfach in den Tod schickte, ohne mehr von ihm erfahren zu wollen. „Bevor der Dual starb, hatte ich mentalen Kontakt. Offenbar ist viel Wissen dabei auf mich übergegangen."
    Mein Gegenüber wandte sich um, brüllte etwas in die Menge, von dem ich nur die Hälfte verstand. Offensichtlich wollte er, dass der Makro zu ihm gebracht wurde.
    Eine andere Mikro-Bestie löste sich aus der Gruppe und kam näher. Ihre Haut war tiefschwarz, und trotz ihrer geringen Größe wirkte sie voll mühsam verhaltener Kraft. Durchdringend starrte sie mich an, entblößte dabei langsam ihr Raubtiergebiss.
    Hunderte Mikro-Bestien warteten augenscheinlich nur auf einen Befehl ihrer Anführer. Ich zweifelte nicht daran, dass diese beiden Bestien so etwas wie Anführer waren.
    Manchen Menschen würde es schwerfallen, nur zwanzig Zentimeter große Wesen als unschlagbare Gegner anzusehen. Etwas Puppenhaftes ließ sich nicht leugnen – vor allem die Assoziation von groß und gefährlich. Was klein war, wirkte eher puppenhaft. Ganz besonders kleine Haluter.
    Seit Jahrhunderten gab es wohl kein Kinderzimmer auf von Menschen besiedelten Welten, in dem nicht in irgendeiner Ecke eine Haluterpuppe herumlag.
    Sie waren knuddelig. Ursprünglich als Versuch gedacht, Kindern die Scheu vor dem Monströsen, Fremdartigen und wissentlich Bedrohlichen zu nehmen, ging der Schuss in dem Fall nach hinten los.
    Das war mir klar, seit ich die erste Mikro-Bestie gesehen hatte. Die Spielzeugindustrie hatte Hemmschwellen eingerannt und blindes Vertrauen geschaffen, wo seit TRAITOR Skepsis angebracht war. Die vermeintlich ebenfalls knuddeligen Mikro-Bestien konnten absolut tödlich sein. Sogar ich ertappte mich in dem Moment wieder dabei, sie zu

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