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2415 - Armee der Mikro-Bestien

Titel: 2415 - Armee der Mikro-Bestien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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standen.
    Warum kämpfte ich dann um meine Freiheit? Weil ich mein eigenes Leben schützen musste ... Ich hatte mich verrannt, das registrierte ich überdeutlich.
    Ich hatte auf die Mikro-Bestien gehofft und darauf, mich ihrer Krampfkraft bedienen zu können, doch zugleich verurteilte ich ihr Vorgehen als unmenschlich.
    Die Hologramme lenkten mich ab.
    Da war Ganymed, umringt von einer Horde Mikro-Bestien, die versucht hatten, ihn ebenfalls vor sich herzutreiben.
    Ganymed stand auf seine Laufarme gestützt und hielt mit den Händen der Handlungsarme jeweils einen der Kleinen umklammert. Unschwer zu erkennen, dass er auf die restliche Meute einredete. Die Mikros wichen tatsächlich vor ihm zurück, öffneten eine Gasse und ließen ihn passieren.
    „Das ist dein Freund, Roi Danton?", fragte Senego Trainz.
    „Das ist Ganymed!", bestätigte ich.
    „Ich habe den Eindruck, er kommt zurück in die Schaltzentrale."
    Weitere Wiedergaben zeigten eine größere Gruppe von Mikro-Bestien. Sie trieben ihresgleichen vor sich her, und aus einem Seitenstollen näherte sich ein zweiter Trupp im Laufschritt. Vorneweg zwei Dutzend echsenartiger Wesen, von denen ich keines größer als sechzig Zentimeter schätzte. Wie Saurier muteten sie an, auf zwei muskulösen Beinen laufend, dabei ihr Gleichgewicht mit einem langen Hals und einem kaum weniger kräftigen Schwanz ausbalancierend.
    Die Mikros ließen den Gejagten keinen Fluchtweg offen, selbst als sie mit der anderen Gruppe zusammenstießen.
    Auf den ersten Blick schätzte ich den Korridor als Sackgasse ein. Es schien kein Weiterkommen zu geben. Aber schon in den nächsten Sekunden öffneten die Bestien einen ovalen Einstieg, der groß genug gewesen wäre, sogar Ganymed passieren zu lassen. In diesen Schacht trieben sie alle Gefangenen hinein.
    Inzwischen glaubte ich zu verstehen.
    Zumindest an den Hauptzugängen des Genetischen Magazins, vermutete ich, hatten mittlerweile die Truppen der Anatomen Stellung bezogen. Diese Maßnahme musste zwangsläufig durch Ganymeds Angriff ausgelöst worden sein.
    Was tatsächlich vorgefallen war, konnte der Hoch-Medokogh der Bark noch nicht wissen. Er bekam keinen Kontakt zu den im Magazin arbeitenden Anatomen und den erweckten Mor’ Daer.
    Vielleicht waren kleinere Zwischenfälle nichts Außergewöhnliches, und es hatte stets genügt, den Gefahrenherd zu überwachen und mit gezielten Maßnahmen zu warten, bis Fakten vorlagen.
    Annähernd eine halbe Stunde war vergangen. Ich durfte dabei nur nicht übersehen, dass auf der Skapalm-Bark Anatomen das Sagen hatten. Gut zweieinhalbtausend Mediziner, Genetiker und Wissenschaftler bildeten die Stammbesatzung, doch lediglich eine verschwindende Minderheit von ihnen war mit der Schiffsführung betraut. Hinzu kamen Ganschkaren als Techniker und Roboter. Die Mor’Daer waren keine ausgebildete Sicherungstruppe gewesen, sondern ... Ich wusste es nicht, so wenig wie Ganymed. Welchem Experiment hatten die Echsenwesen gedient?
    Den Mikro-Bestien schien die unzulängliche militärische Innensicherung der DERUFUS von Anfang an bewusst gewesen zu sein. Indem sie die aufgescheuchten und wohl auch gefährlichen Wesen durch Notschächte und Wartungsgänge trieben, die nicht schon unmittelbar vor dem Genetischen Magazin endeten, sondern bis in angrenzende Sektoren führten, sorgten sie dafür, dass sich die Verwirrung weiter nach außen verlagerte.
    Allerdings fragte ich mich, woher die Bestien wussten, dass sie so vorgehen konnten.
    Es lag nahe, dass sie sich schon mit ähnlichen Überlegungen befasst hatten.
    Für einen Moment war ich verblüfft.
    Dann sagte ich mir, dass ich die Fakten vergewaltigte, sie mir so zurechtbog, wie ich sie gerne gehabt hätte, und mir damit in die eigene Tasche log. Die Mikro-Bestien waren auf schnelle Reaktionen trainiert, ebenso auf dementsprechende Gehirnleistungen, darüber musste ich mich nicht wundern.
    Ich suchte nach Schaltungen, die mir mehr zeigten als nur das Innere des Magazins. Ich war sicher, dass solche Beobachtungsmöglichkeiten vorhanden waren.
    Schon einmal hatte ich es geschafft, mich auf einer Bark vorübergehend weitgehend unbehelligt zu bewegen. Natürlich, die Makro-Bestie Untar Gabu hatte mich unterstützt. Aber vorher, mithilfe der erbeuteten ID-Marke, hatte ich aus eigener Kraft den Quarantänebereich der LUCRIFIR verlassen und dabei bereits festgestellt, dass Sicherheit an Bord einer Skapalm-Bark keineswegs sonderlich großgeschrieben wurde. Die Anatomne

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