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2415 - Armee der Mikro-Bestien

Titel: 2415 - Armee der Mikro-Bestien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nicht für den Außeneinsatz bestimmtes genetisches Material gewesen, Forschungsobjekte der Kolonnen-Anatomen. Aber alle beherrschten das TraiCom wenigstens so weit, dass sie sich hinreichend verständigen konnten.
    Jene, denen das Sprachverständnis fehlte, hatten sie mit den Dumpf-Bestien nach draußen gejagt.
    Die Mikros, wie Senego Trainz sie nannte, waren noch weitgehend unabhängig in ihren Entscheidungen. Und beeinflussbar? Ich nahm das zumindest an und hoffte, sie für die Sache der LFT begeistern zu können.
    Ein Großteil dieser Mikro-Bestien war in simulierten Einsätzen schon für den Kampf ausgebildet worden. Senego Trainz hatte mir das einigermaßen knapp zu verstehen gegeben. Ebenso, dass Mor Frant während eines Ausbildungsprogramms zu seinem Stellvertreter bestimmt worden war.
    Bestimmt schien mir der grundlegend falsche Ausdruck dafür zu sein. Mor Frant hatte eher eine entsprechend fordernde Kompromisslosigkeit an den Tag gelegt. So schätzte ich ihn ein. Auf mich wirkte er zwar beherrscht, aber zugleich unglaublich verbissen, sofern ich das in der kurzen Zeitspanne überhaupt zu sagen vermochte. Jedenfalls hatte er konsequent dafür plädiert, mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln gegen die Anatomen vorzugehen.
    Jetzt führte er eine Gruppe Mikro-Bestien in Richtung der Hauptzentrale.
    Ich war mir sicher, dass sie nicht aufzuhalten sein würden. Ich hoffte das, aber zugleich fürchtete ich die Spur der Verwüstung, die sie quer durch die Bark ziehen würden.
    „Worauf wartest du, Roi Danton?"
    Dunkel hallte mir Senego Trainz’ Stimme aus dem Funkgerät entgegen. „Willst du vielleicht hier zurückbleiben, weil du dich schwach fühlst? Dann gehen wir allein ..."
    „Ich habe das Ziel für uns festgelegt", sagte ich. „Es ist eine der bedeutungsvollsten Positionen an Bord. Zerstörungen müssen unbedingt vermieden werden."
    Die Mikro-Bestie lachte. „Warum forderst du den Hoch-Medokogh nicht zur Kapitulation auf?"
    „Er wird kaum auf mich hören."
    „Dann musst du zumindest Schäden am Tresorhaus einkalkulieren, Roi Danton."
     
    *
     
    Rorian Omokra wartete auf die Wirkung der Hochdruckinjektion. Die nässenden Geschwüre, die erst vor wenigen Tagen auf seinem Handrücken entstanden waren, zogen sich mittlerweile schon weit den Arm hinauf.
    Die aufbrechenden Wucherungen, das wusste er seit wenigen Stunden, waren die Folge fehlerhafter Arbeit am Paralog-Reprotron. Mit der Injektion konnte er den tobenden Nervenschmerz ausschalten, doch die Geschwüre ließen sich damit nicht aufhalten.
    Omokra konzentrierte sich auf sein linkes Kunstauge, veränderte dessen Erfassungsbereich und ließ die Palette der Möglichkeiten im Schnelldurchlauf vorbeihuschen. Ein einfaches Wärmeabbild zeigte ihm am besten, dass sich sein Arm abkühlte und zu etwas mutierte, was Omokra noch in keiner Weise einschätzen konnte.
    Der Arm versteinerte in einem biochemischen Umwandlungsprozess. Ein subjektiv entsetzlicher Gedanke, zugleich wissenschaftlich überaus faszinierend.
    Die genaue Ursache kannte der Hoch-Medokogh noch nicht. Aber er würde forschen. Vor allem war er jetzt schon überzeugt, dass sich aus den Ergebnissen eine schlagkräftige neue Waffe entwickeln ließe. Das dabei zu gewinnende Ansehen, hoffte er, würde ihn über seine verlängerte Lebenszeit hinaus unsterblich machen.
    Ein Gedanke genügte, das Auge auf die normale optische Frequenz zurückzufahren. Zufrieden registrierte Omokra, dass die Injektion Wirkung zeigte.
    Der entsetzliche Schmerz in der Hand und im Unterarm ebbte langsam ab.
    Er schaute in starre Gesichter.
    Die Situation an Bord war auch ohne sein persönliches Problem unglaublich.
    Sicher, mitunter reagierten Mikro-Bestien völlig unvorhersehbar. In solchen Fällen waren manchmal Tote ebenso zu verzeichnen wie Verwüstungen. Aber von einem Massenausbruch und vor allem, dass ein Genetisches Magazin vollkommen außer Kontrolle geraten wäre, hatte der Hoch-Medokogh nie gehört.
    Deshalb hatte er zu zögerlich reagiert.
    Im Nachhinein war er schlauer. Aber nicht einmal der Sicherheitsbeauftragte Schethag hatte das vorhergesehen. Omokra hatte es sogar für übertrieben gehalten, die Versuchsreihe der Mor’Daer abzubrechen und die herangezüchteten Exemplare in den Kampf zu schicken.
    Dabei war es ein ungemein interessantes und nach Jahrhunderten der Fehlschläge endlich auch in Ansätzen erfolgreiches Projekt gewesen: erhöhte physische Widerstandskraft und verbesserte

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