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2415 - Armee der Mikro-Bestien

Titel: 2415 - Armee der Mikro-Bestien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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den Teufel aus der Hölle zu holen.
    Für einen Moment hielt ich den Atem an. Ich durfte nicht vergessen, dass diese Armee aus Teufeln bestand.
     
    6.
     
    Mit einer knappen Bewegung löschte ich die Detailholos. Die Projektionen verwehten, es wurde düsterer in der Schaltzentrale.
    Vorübergehend konzentrierte ich mich darauf, Geräusche wahrzunehmen, doch es blieb ruhig ringsum. Ich hörte nicht einmal mehr das Rascheln, das die Mikro-Bestien im schnellen Lauf verursachten.
    Vor wenigen Minuten waren Funkgeräte verteilt worden. Ich hatte nicht gefragt, woher sie stammten, hatte nur eines dieser stecknadelkopfgroßen Geräte entgegengenommen, als Senego Trainz es mir brachte.
    Über der Konsole entstanden neue Schaltflächen; in raschem Wechsel veränderte sich ihr Aufbau. Alle Details wahrzunehmen erschien mir nahezu unmöglich. Dennoch registrierte ich, dass meine Bewegungen gleichmäßiger wurden. Die Anspannung wich von mir.
    Zwei neue Schaltflächen: kubische Elemente, angefüllt mit wirbelnden TraiCom-Symbolen. Das waren Zahlen und Wortfragmente. Sie sagten mir nichts, aber ich verstand, dass kodierte Eingaben erwartet wurden.
    Ohne zu zögern, berührte ich die ersten Symbole. Sie blieben an meiner Fingerkuppe hängen und ließen sich verschieben. Innerhalb weniger Augenblicke formierte sich auf diese Weise eine offensichtlich willkürlich zusammengefügte Begriffskette.
    Nichts geschah.
    Ich fragte mich, ob der Kode, den ich soeben generiert hatte, dem Hoch-Medokogh zuzuordnen war. Aber wahrscheinlich nicht. Viel eher erschien es mir, als hätte ich instinktiv auf eine Überrangvollmacht zurückgegriffen.
    Die persönliche Identifikation eines Dualen Kapitäns?
    Dantyrens Kennung?
    Doch Dantyren war tot, seine Zugriffsmöglichkeiten waren demzufolge gelöscht. Zumindest sollten sie das sein.
    Andererseits, wenn ich mir vor Augen führte, dass TRAITOR universenweit operierte, wenn ich versuchte, allein die Zahl der zur Kolonne gehörenden Raumschiffe zu eruieren, dann musste ich mich fragen, ob Dantyrens Vollmachten überhaupt jemals erlöschen würden.
    Und – eine verrückte Vorstellung: War ich nicht Dantyrens rechtmäßiger Erbe?
    Neue Holofelder entstanden. In einem glaubte ich Sekundenbruchteile im Voraus zu ahnen, wie sie gestaltet sein würden. Wirklich nur zu ahnen, oder kannte ich den Ablauf?
    Meine Schaltungen wurden sicherer.
    Ich hatte jetzt Verbindung mit dem Haupt-Rechnersystem der Skapalm-Bark.
    Eine weitere Sicherheitsstufe ...
    Komm schon, Dantyren, ich brauche deine Unterstützung. Ich muss die Zugriffssperre überwinden ... Achtung; das Alarmpotenzial zurückfahren, die restlichen Gefahrenstellen aufzeigen ...
    Ein neues Hologramm baute sich auf.
    Es zeigte einen langen, schlanken Obelisken mit achteckigem Querschnitt, dessen Enden als Achteckpyramide geformt waren.
    Vergrößerungsstufe.
    Die Deckstruktur entstand. Sie zeigte alle Sicherungssysteme und ihre Zugriffsbereiche. In Sekundenschnelle verdichtete sich vor mir ein umfassender Plan der DERUFUS.
    Bislang fühlte ich mich wie ein eher unbeteiligter Beobachter. Doch zugleich wusste ich, dass ich diesen Status nicht behalten musste.
    Ich ließ das Rechnersystem der Skapalm-Bark farbig hervorheben und musste eine neue Zugriffskontrolle überwinden. Ohne nachzudenken, zog ich die Kodebestandteile zusammen.
    Im nächsten Moment tauchte ich ein in das Schiff.
    Ich war nun das Schiff!
    Mit schwacher Beschleunigung fiel ich durch die Ewigkeit. An Bord vielfältiges Leben. Ich registrierte den Hang zur Normabweichung: ein leichtes Absinken des Sauerstoffgehalts und die Erhöhung des Stickstoffanteils. In mehreren Bereichen extreme Rauchentwicklung. Hitzeherde. Aber keine Möglichkeit schneller Reorganisation. Der manuelle Aktivzugriff auf alle abgeschotteten Sektionen wurde verweigert.
    Da waren die Befehlskreise des Kolonnen-Funks, nach denen ich fieberhaft suchte. Unmittelbar benachbart Anlagen für die Hyperfrequenzen der Milchstraßenvölker.
    Hyperfunk in vollem Umfang desaktivieren!
    Eine Kontrollnachricht an den Hoch-Medokogh wurde vorbereitet.
    Kontrollnachricht stoppen!
    Angespannt registrierte ich den Ausfall des Kolonnen-Funks. Der Hauptrechner richtete sich nach der Weisung des angeblichen Duals.
    Ich hätte nicht zu sagen vermocht, ob ich erschüttert oder glücklich darüber war. Alles in mir befand sich in Aufruhr.
    Mühsam drängte ich meine Anspannung zurück. Wenn die Bark bislang keinen Notruf gesendet hatte – ab

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