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2416 - Mythos Scherbenstadt

Titel: 2416 - Mythos Scherbenstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ihren Weg gehen."
    Siri blieb stehen und blockierte den Weg. Sofort beschwerte sich jemand hinter ihm und quetschte sich an ihm vorbei. Dabei stieß er Siri so grob zur Seite, dass dieser den Halt verlor und hinfiel.
    Zeran schaute sich hastig um, reichte ihrem Gefährten die Hand und zog ihn wieder auf die Füße. „Das haut dich um, was?"
    Die beiden lachten, und zum ersten Mal seit Tagen fühlte sich Siri wirklich entspannt. Ständig wuselten Zahlen und Problemstellungen durch seinen Kopf, nahmen sein ganzes Denken in Beschlag, sodass er seit vielen Nächten nicht mehr richtig geschlafen hatte.
    „Sieh dir das an", hörte er eine schrille Stimme. „Die stehen hier herum und lachen. Ob die nichts Besseres zu tun haben?"
    In der nächsten Sekunde eilte eine dicke Weibliche an ihm vorbei, die ein Kind hinter sich herschleifte. Das Kleine jammerte und versuchte sichtlich verzweifelt, das Tempo mitzuhalten.
    „Weißt du, dass wir schon seit Wochen nicht mehr an unserem Lieblingsort waren?", fragte Siri.
    Zeran schaute ihn unergründlich an. „Du weißt es also nicht?"
    „Was meinst du?"
    „Es gibt ihn nicht mehr. Die Scherbenstadt wurde erweitert und ausgebaut. Unser Platz ist eingeebnet worden.
    Darunter verläuft eine Verlängerung des Haupttunnels."
    Siri konnte es kaum glauben. „Und das erzählst du mir ganz nebenbei? Wie hast du überhaupt davon erfahren?"
    „Du vergisst wohl, dass ich über beste Verbindungen zu Lord Remo Aratoster verfüge, wenn ich auch nur noch selten für ihn spreche. Er hat den Ausbau selbst vorgeschlagen."
    Und du hast es nicht verhindert?, dachte Siri, erkannte jedoch die Sinnlosigkeit dieser Fragestellung. „Ich habe es nicht einmal mitbekommen", sagte er stattdessen. „Manchmal habe ich das Gefühl, das Leben zieht einfach an mir vorüber. Seit ich mich um diese ganzen technischen Aufgaben kümmere ..."
    „Weißt du noch", unterbrach Zeran, „wie du mir am Anfang nicht glauben wolltest, dass wir Mom’Serimer etwas von Technik verstehen? Du hast geglaubt, du wärst die große Ausnahme."
    „Ich gebe zu, dass es in gewissem Sinn erfüllend ist, wenn man erst einmal die Grundlagen verstanden hat. Aber es ist zeitraubend. Ich kann mich kaum mit anderem beschäftigen."
    „Das ist genau das, was ich eben gesagt habe! Nun, da die SOL bedingt flugtauglich ist, muss ich mich darum kümmern, die Revolution voranzutreiben."
    Der erste Testflug mit Dao-Lin-H’ay und Tangens dem Falken in der neuen Space-Jet lag ein halbes Jahr zurück.
    Die ersten Daten hatten sich als zuverlässig erwiesen und waren später bestätigt worden.
    Es hatte seitdem nur geringfügige Verbesserungen der Werte gegeben. Um das Hypertakt-Triebwerk der SOL instand zu setzen, war die tausendfache Menge an TEX und T-Khalumvatt notwendig wie für eine kleine Space-Jet. Eines der Hypertakt-Triebwerke benötigte 6,8 Gramm TEX und 2000 Kilogramm T-Khalumvatt.
    Daran, alle drei Triebwerke in Funktion zu nehmen, war nicht einmal zu denken, zumal durch den TEX-Schwund das erste Triebwerk nur für eine Gesamtreichweite von 25.000 Lichtjahren ausreichte, ehe es neu bestückt werden musste.
    Als maximaler Überlicht-Faktor stand inzwischen 67.500 fest.
    Der Umbau der Triebwerke war seit wenigen Stunden komplett abgeschlossen. Am kommenden Tag sollte die Reise in Richtung Hangay-Hauptebene wieder aufgenommen werden.
    „Die Revolution vorantreiben?", fragte Siri skeptisch. „Das klingt allzu kämpferisch. Was hast du vor? Willst du zum Krieg gegen die Besatzung aufrufen?"
    „Krieg? Du müsstest mich besser kennen. Nein, wir werden Dao-Lin-H’ay aufsuchen. Es wird Zeit, wieder einmal mit ihr zu reden."
     
    *
     
    Die Kartanin hielt sich in der Zentrale auf. Allerdings bat sie die beiden Mom’Serimer, am nächsten Tag wiederzukommen. „Wir stecken gerade in der Auswertung wichtiger Testreihen, das versteht ihr sicher. Schließlich wart ihr nicht unwesentlich daran beteiligt, dies alles zu entwickeln und vorzubereiten."
    „Kein Problem", sagte Zeran und wandte sich um.
    Siri bemerkte sofort, dass seine Partnerin log. Für sie stellte es sogar ein gewaltiges Problem dar, auf diese Weise zurückgewiesen zu werden.
    Kaum schwebten sie im Antigravschacht Richtung Scherbenstadt, zeigte sich, dass Siris Einschätzung korrekt war.
    „Abgewiesen." Zerans Stimme klang kalt wie Eis. „Das zeigt wieder einmal, dass die Mom’Serimer in den Augen der Besatzung nichts wert sind."
    „Das redest du dir nur ein. Dao-Lin-H’ay

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