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2416 - Mythos Scherbenstadt

Titel: 2416 - Mythos Scherbenstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nun, warum sich die Traitanks sammeln", verkündete grußlos das Hologramm Savoires, das sich vor mir aufbaute. „Sie räumen den benachbarten Sektor Jasandrich, weil dort große Gefahr droht. Ich kann mir darunter nichts vorstellen, aber in den Funksprüchen wird erwähnt, dass im Sektor Jasandrich ein Entropischer Zyklon angekündigt ist."
    „Das ist ... absurd!", kam es von Dr. Indica. „Ein derartiger ... Zufall ... wie aus einem schlechten Trivid."
    Savoires glotzendes Zyklopenauge wirkte für einen Moment noch fremdartiger als für gewöhnlich. „Bitte?", fragte er indigniert. „Was soll das nun wieder heißen? Wurden uns Informationen vorenthalten, die ..."
    Ich hob abwehrend die Hand. „Besten Dank für die Information, Doktor. Alles Weitere in Kürze."
    Damit beendete ich die Verbindung und wandte mich dem Kosmo-Spürer und Dr. Indica zu.
    „Na schön, Trim, jetzt wissen wir also, was du da spürst. Das Ding hat einen Namen: Entropischer Zyklon. Und in der Medostation haben wir jemanden, der uns genauer darüber aufklären kann, was wir uns darunter vorzustellen haben. Kommst du mit?"
    Trim sah mich mit einem gequälten Blick an, nickte langsam und stemmte sich hoch. Dr. Indica fasste ihn bei der Hüfte und gab ihm etwas mehr Halt.
    „Also los", sagte sie kampfeslustig.
    „Dann zeig uns mal, wie du Amanaat-Marmeen dazu bringst, ihre Patientin aufzuwecken ..."
     
    9.
     
    Vergangenheit: Tödlich
     
    „Kombistrahlen!", rief Viena Zakata. „Direkte Treffer!"
    Die SOL war eingekesselt. Dutzende Traitanks griffen gleichzeitig an.
    Kommandantin Fee Kellind ordnete die Flucht in den Hypertakt-Modus an.
    Ein Kampf war aussichtslos. Die SOL beschleunigte bereits, um nach Erreichen der Mindestgeschwindigkeit in den Hypertaktflug eintreten zu können. Denn dieser Flugmodus war das Einzige, was eventuell Sicherheit verhieß.
    Dao-Lin-H’ay ärgerte sich, dass sie den Gegnern in die tödliche Falle gegangen waren. Sie hätten vorsichtiger sein müssen.
    „Kurskorrektur!", gellte es durch die Zentrale.
    Ein Beben durchlief die Zentrale, als habe die SOL einen gewaltigen Stoß erhalten. Die Kartanin wurde von den Füßen gerissen, ruderte noch mit den Armen, doch sie fand keinen Halt.
    Hart schlug sie auf, genau wie Dutzende andere in der Zentrale. Einige waren aus ihren Sitzen gerissen worden. Sie hörte das hässliche Geräusch eines brechenden Knochens.
    „Die Absorber waren überlastet", rief Oberstleutnant Zakata. „Eine Gravitationswelle! Wenn wir näher dran gewesen wären ..."
    „Waren wir aber nicht", schnitt ihm die Kommandantin das Wort ab. „Wir brauchen eine klare Meldung und keine schwammigen Befürchtungen."
    Zakatas Stimme hatte etwas Roboterhaftes, als er erklärte: „Das Zentrum lag in gut 10.000 Kilometern Entfernung.
    Dadurch war die Gravitationswelle bereits abgeschwächt, als sie auf uns traf.
    Im Kernbereich wüteten Gewalten, als sei ein Neutronenstern entstanden. Was sich dort befand, ist restlos zerquetscht und wurde kollapsartig komprimiert."
    „Ein Potenzialwerfer." Dao-Lin-H’ay hatte genau wie alle anderen in der Zentrale von dieser mörderischen Waffe im Kolonnen-Funk gehört, jedoch noch nie ihren Einsatz erlebt.
    Fee Kellind rief: „Wann treten wir in den Hypertakt ein?"
    „In zwanzig Sekunden."
    Auf einem Umgebungsholo beobachtete die Kartanin, wie ganze Trauben von Traitanks die SOL attackierten. An etlichen Stellen flackerte die Wiedergabe, weil sich die Ortung nach der mörderischen Gravitationswelle erst stabilisieren musste.
    Die SOL raste mit steigender Geschwindigkeit aus dem Zentrum des Pulks.
    „Wenn sie die Potenzialwerfer auf unseren Kurs ausrichten, werden wir das nicht überleben", hörte Dao-Lin-H’ay eine leise Stimme.
    Da sie ohnehin nichts tun konnte, sondern die Rettung der SOL der Zentralebesatzung und vor allem dem Piloten überlassen musste, widmete sie sich dem jungen Mom’Serimer Siri Solabas. Sie fragte sich, wie es ihm wohl während der Erschütterung ergangen war.
    „In ein paar Sekunden sind wir in Sicherheit." Sie sprach beruhigend wie mit einem Kind. Plötzlich verstand sie, wieso Blo Rakanes Mutterinstinkt bei den Mom’Serimern in Aktion trat.
    Für die Kartanin bildete die unverhoffte Begegnung mit Siri genau die Ablenkung, die sie benötigte. So musste sie nicht weiter darüber nachdenken, dass sie der tödlichen Gefahr hilflos ausgeliefert war. Sie war zum Nichtstun verdammt, musste sich zu hundert Prozent auf andere

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