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2416 - Mythos Scherbenstadt

Titel: 2416 - Mythos Scherbenstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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nicht einmal mehr geradeaus fliegen. Zurückführen ließ sich das auf die Entstehung eines chaotischen Raum-Zeit-Gefüges, in dem die Naturgesetze immer mehr an Gültigkeit verloren.
    Dr. Indica und ich beschlossen, gemeinsam etwas zu essen, um neue Kräfte zu sammeln. Doch gerade als wir am Eingang in den zentralen Antigravschacht standen, stolperte jemand aus dem Eingang, presste die Hände an die Schläfen und bot ein Bild des Elends.
    Trim Marath, der Monochrom-Mutant, ächzte: „Atlan! Ich ... ich habe schon gedacht, ich erreiche dich nicht mehr."
    Sein desolater Zustand alarmierte mich sofort. „Was ist mit dir?"
    Trim ließ die Hände sinken. Er zitterte. „Da ist etwas, nicht weit von der RICHARD BURTON entfernt. Etwas Furchtbares, Dunkles."
    Als Kosmo-Spürer fühlte Trim, wenn sich in unmittelbarer kosmischer Umgebung etwas Bedeutendes abspielte. Ich konnte mich darauf verlassen, dass er sich nicht täuschte.
    Trims Augen weiteten sich. „Etwas Totes, Entsetzliches kommt auf uns zu."
    „Informiere die Zentrale!", befahl ich Dr. Indica und widmete mich dem Monochrom-Mutanten. „Beschreib es näher, Trim. Bedeutet es Gefahr für uns?"
    „Ich weiß nicht. Aber es ist da."
    „Wie nahe?"
    „Kann es nicht lokalisieren." Trims Gesicht verzog sich vor Entsetzen. Seine Lippen bebten. „Im benachbarten Sternensektor."
    Ich stützte Trim und nahm Funkkontakt zur Zentrale auf. „Wir ziehen uns sofort in den Ortungsschatten der roten Doppelsonne zurück. Ich komme in die Zentrale."
    Besorgt musterte ich Trim. „Kannst du mitkommen? Oder soll ich dich medizinisch versorgen lassen?" Amanaat-Marmeen würde gegen einen weiteren Patienten bestimmt nichts einzuwenden haben.
    Trim kostete es sichtlich Mühe, nicht auf der Stelle in sich zusammenzufallen. „Ich komme mit."
    Da ich kein Verlangen danach verspürte, lange zu diskutieren, akzeptierte ich seine Entscheidung. Er musste selbst wissen, welche zusätzliche körperliche Belastung er sich zumuten konnte.
    Dr. Indica und ich stützten Trim und zogen ihn mehr zurück in den Antigravschacht, als dass er aus eigener Kraft ging.
    „Kannst du diese dunkle Präsenz näher beschreiben?"
    Der Monochrom-Mutant schüttelte langsam den Kopf. „Ich spüre nur Chaos und Dunkelheit. Und Tod."
    Wir verließen den Schacht und vertrauten uns einem Laufband an, das uns zur Zentrale brachte.
    „Traitanks materialisieren im Umkreis von etwa 200 Lichtjahren", setzte mich der diensthabende Ortungsoffizier über Funk in Kenntnis.
    Ich warf Trim einen fragenden Blick zu, doch er schüttelte nur den Kopf. Die Traitanks hatten mit dem, was er wahrnahm, nichts zu tun.
     
    *
     
    Trim Marath saß mit angezogenen Knien auf dem Boden und lehnte mit dem Rücken gegen die Wand. Auf den ersten Blick war ihm anzusehen, wie sehr ihn die Wahrnehmungen quälten, die er über seine Para-Gabe empfing.
    Die Empfindung von etwas Großem, Tödlichem wurde immer stärker, wie er zugab.
    Dr. Indica stand neben ihm, wie erstarrt in hilfloser Verzweiflung, unschlüssig, ob sie dem Mutanten Mut zusprechen, ihn vielleicht sogar tröstend berühren oder gar keine Reaktion zeigen sollte. Ich hatte die Nexialistin noch nie so erlebt.
    „Unser Status?" Meine Frage galt dem Orterspezialisten.
    „Wir sind nicht geortet worden, soweit ich das beurteilen kann. Unsere Position ist sicher im Schatten des Doppelsterns.
    Es sieht nicht so aus, als würden die Traitanks gezielt nach uns suchen."
    „Aber was führt sie hierher?"
     
    *
     
    Die RICHARD BURTON verharrte an Ort und Stelle, Stunde um Stunde.
    Und ESCHER rechnete. Und übersetzte Funkmeldungen der Kolonne.
    Nichts geschah, was unsere Lage erleichtert, aber auch nichts, was sie verschärft hätte. Zumindest nichts, was wir anmessen konnten – abgesehen von unserem Kosmo-Spürer, der allerdings wiederum nicht imstande war, seine Wahrnehmung hinreichend zu präzisieren.
    Weiterzufliegen schätzte ich als zu gefährlich ein. Selbst wenn wir den Einheiten TRAITORS entkamen, konnten diese womöglich unseren weiteren Kurs berechnen und uns nach Kosichi verfolgen.
    Dieser Stützpunkt der NK Hangay, des „Neuen Bundes der Zweiundzwanzig", der gleichbedeutend mit der aktiven Widerstandsbewegung der Völker dieser Galaxis war, durfte keinesfalls von der Terminalen Kolonne entdeckt werden.
    Dann kam endlich eine Meldung von ESCHER – besser gesagt, von Dr. Laurence Savoire, ESCHERS Erstem Kybernetiker und Sprecher der Parapositronik.
    „Wir wissen

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