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2416 - Mythos Scherbenstadt

Titel: 2416 - Mythos Scherbenstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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des Chaos deshalb in Hangay am Werk. In einer Projektion der gesamten Galaxis entdeckten wir zahlreiche markierte Positionen, an denen gigantische Chaosflotten operieren, und solche, an denen andere Sonnenlicht-Stationen zu finden sein müssen.
    Sonnenlicht-18 wurde zerstört, aber es muss 25 weitere Stationen in Hangay geben. Wir kennen deren Positionen."
    Siri hatte ohne ein Wort zugehört, ohne sich auch nur ein einziges Mal zu bewegen. Für einen Mom’Serimer eine ungewöhnliche Leistung, die zeigte, wie gebannt er von der Erzählung war. „Wir werden alle Stationen anfliegen?"
    „Nur zwei befinden sich in einer Distanz von weniger als 30.000 Lichtjahren. Alle anderen sind momentan unerreichbar. Am 8. Oktober werden wir Sonnenlicht-7 erreichen, und wenn wir uns dort nicht lange aufhalten, kommen wir am 24. Oktober zu Sonnenlicht-12.
    Ohne die erneuten Modifikationen des Hypertakt-Triebwerks wären sogar diese beiden Stationen unerreichbar geblieben."
     
    *
     
    „Nur eine winzige Trümmerwolke", meldete Oberstleutnant Viena Zakata Tage später. „Das ist alles, was von Sonnenlicht-7 geblieben ist."
     
    *
     
    16 Tage später beendeten sie den Hypertaktflug vor Sonnenlicht-12. Dao-Lin-H’ay ahnte, was die Ortungsergebnisse bringen würden.
    Zakatas Worte bildeten nur die bittere Bestätigung: „Sonnenlicht-12 ist ebenfalls komplett zerstört."
    Fee Kellind verbarg ihre Enttäuschung nicht. „Dennoch werden wir den Flug an diesen Koordinaten kurz unterbrechen und die Hypertakt-Triebwerke warten. Danach ..."
    „... werde ich die SOL verlassen!", rief Dao-Lin-H’ay in die Zentrale. Nun war es heraus. Zum ersten Mal hatte sie es öffentlich gemacht.
    Interessanterweise reagierte die Kommandantin mit denselben Worten wie vor etlichen Tagen Siri Solabas. „Du kannst nicht gehen!"
    Und wieder antwortete die Kartanin mit einem schlichten „Ich kann".
    „Was du von mir verlangst, ist viel! Ich trage die Verantwortung für die SOL, und ich kann es mir nicht leisten, eine Aktivatorträgerin zu verlieren. Nicht jetzt, da wir uns mitten im Feindesland befinden."
    „Ich verlange gar nichts von dir, Fee.
    Meine Entscheidung hat mit dir nichts zu tun. Ich bin ein freies Wesen, und wenn ich gehen möchte, darfst du mich nicht daran hindern."
    „Lass uns darüber reden", bat die Kommandantin.
    Doch dazu kam es nicht mehr.
    Die SOL fiel aus dem Hypertakt, und aus dem Ortungsschatten vieler dicht beieinanderstehender Sonnen ging eine ganze Heerschar von Traitanks sofort zum Angriff über.
     
    8.
     
    Atlan: Dunkelfront
     
    „Es war entsetzlich", sagte Dao-Lin-H’ay leise. Ihr Blick ging starr an die Decke der Medostation. „Ein Inferno.
    Uns wurde sofort klar, dass die Traitanks nur darauf gelauert hatten, dass sich feindliche Einheiten auf die Spur der Sonnenlicht-Stationen setzten. Wir waren Narren."
    Ihre Stimme war während der letzten Minuten immer leiser geworden. Der Kartanin fielen die Augen zu.
    Dr. Indica sah mich über die Krankenliege hinweg an. „Wir müssen sie ruhen lassen. Sie braucht Schlaf."
    Dem konnte ich nicht widersprechen, obwohl so viel Entscheidendes an Informationen fehlte.
    „Ruh dich aus, Dao-Lin-H’ay. Wir kommen zurück, sobald du neue Kraft gesammelt hast."
    „Inferno", murmelte die Kartanin. „Aber schlimmer ... Entropischer Zyklon ..."
    Die letzten Worte klangen sehr unangenehm, und das trotz unserer eher positiven Erfahrungen mit Si kitu, der Mutter der Entropie. Aber Entropischer Zyklon ... das schien mir ein völlig anderes Kaliber zu sein, allein der Betonung wegen, die Dao-Lin-H’ay in den Begriff gelegt hatte. Nun, ich hoffte, bald mehr zu hören.
    Die Kartanin schlief bereits, aber sie zitterte am ganzen Leib. Ob es an der Erschöpfung lag oder an der Erinnerung daran, was sie als Entropischen Zyklon bezeichnete, vermochte ich nicht zu beurteilen.
    Dr. Indica und ich verließen die Medostation und durchquerten den Vorraum, in dem wir vor unserem Gespräch mit der Kartanin gewartet hatten. Erst auf den zweiten Blick nahm ich Amanaat-Marmeen wahr, die Medikerin. Gleichwohl ich sie kannte und den Umgang mit ihr gewohnt war, geschah es mir immer wieder, dass ich sie nicht auf den ersten Blick als Individuum wahrnahm, sondern wie eine ... nun ja: Pflanze.
    Du musst nichts sagen, sendete sie telepathisch. Ich werde dich kontaktieren, wenn meine Patientin wieder in der Lage ist zu sprechen. Ihr wart lange bei ihr.
    Eigentlich zu lange, aber ich wollte euch nicht

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