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2417 - Sklave der Maschinen

Titel: 2417 - Sklave der Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Freundin, und ich freue mich für sie."
    Zumindest in Afa-Hems Fall war diese Aussage richtig. Womöglich war es ihre beste Entscheidung gewesen, im Kontaktwald aufzugehen. Dieses eine Mal hatte sie selbst wählen können, und an uns war es, dies zu akzeptieren.
    Ihre Ar-Dus-Taar würde sie nie mehr sehen, obwohl das ihr größter Wunsch und sie bis zuletzt überzeugt gewesen war, diese würde zurückkommen.
    Tatsächlich war die NK-Führerin weder verschollen noch tot, sondern höchst lebendig. Ar-Dus-Taar freilich war Vergangenheit, denn drei Galaxien, in denen sie ihre Heimat sah, kannten sie unter einem anderen Namen: In der Milchstraße, dem Triangulum-Nebel und Hangay war sie als Dao-Lin-H’ay eine Berühmtheit.
    „Denkst du oft an Tek?", fragte ich und hätte mir gleich darauf am liebsten die Zunge abgebissen, als der Kopf herumfuhr und ich den Ausdruck in ihrem Blick sah.
    Der berühmte Takt des Arkonidenprinzen, wisperte der Extrasinn. Exquisit, mein Bester.
    Dao-Lin-H’ay produzierte ein Lächeln, das dem Tekeners erschreckend glich.
    Die beiden waren so lange ein Paar gewesen ...
    „Sooft wie du, möchte ich meinen. Wo Liebe schwindet, bleibt Vertrauen, sagen die Planta, wusstest du das? Ich habe das nie verstanden ... Ich beginne es erst jetzt zu begreifen. Das könnte dir auch nicht schaden, es würde womöglich deinen Verschleiß eindämmen."
    Ich lächelte schmallippiger, als ich es wollte. Die Krallen der Kartanin waren scharf.
    „Eine gute Idee. Im Augenblick muss ich allerdings den Schritt der Liebe überspringen und der exotischen Botanik direkt vertrauen. Ich bin schließlich kein Planta."
    Sie lachte tief aus der Kehle.
    „Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sagen, du hast Angst", sagte sie spöttisch. „Oder irre ich mich und du fürchtest dich wirklich vor ein paar Bäumen?"
    Angst? Wohl kaum. Und selbst wenn, hätte ich nichts ändern können.
    Dao wollte zum Wald, und dafür gab es gute Gründe: Als sie am 10. Januar 1344 NGZ die SOL verlassen hatte, befand sich ein Speicherkristall mit sämtlichen Erkenntnissen der Station Sonnenlicht-18 in ihrem Besitz.
    Nachdem sie zur Noquaa-Kansahariyya Hangay gestoßen war – dem „Neuen Bund der Zweiundzwanzig von Hangay" –, hatte sie den verwertbaren Teil dieser Daten an die Widerstandsorganisation weitergeleitet. Ein gewisser Anteil des Materials, das die Sonnenlicht-Stationen gesammelt hatten, war allerdings von vornherein rätselhaft und nicht zu verstehen gewesen, auch in der SOL.
    Dao-Lin hatte diesen Datenteil damals verschlüsselt und in einer Geheimdatei abgelegt. Auf Kosichi bestand zu dieser Datei Zugang. Sie konnten uns dabei helfen, die Proto-Negasphäre Hangay besser verstehen zu können.
    Dao gab sich überzeugt, der Kontaktwald würde uns dabei helfen können.
    Nicht umsonst gab es über Hangay verteilt viele solcher Wälder, die untereinander in Verbindung standen. Die Wälder tauschten miteinander Nachrichten aus und ließen sie den Völkern des Widerstands zukommen. Sie bildeten ein phantastisches, rein mentales Kommunikationsnetz quer durch diese Galaxis.
    Dass Dao von dem Gedanken fasziniert war, sich dieser unglaublichen Wälder im Kampf gegen TRAITOR zu „bedienen", konnte insofern nicht verwundern. Sie hatte ja recht, wir mussten alles nehmen, was wir an Unterstützung bekommen konnten.
    Auch ESCHER, die Parapositronik, pflichtete ihr bei; zudem lechzte sie förmlich nach den Geheimdaten und nach einer direkten Verbindung mit einem der Kontaktwälder, und nicht über eine zwischengeschaltete Vermittlungsperson wie den Kontaktwaldsprecher.
    Trotzdem blieb ein Restunbehagen bei mir. Der Kontaktwald von Quamoto war ebenso magisch wie unverständlich für mich. Sosehr ich es versuchte, er blieb mir fremd ... anders ... und doch seltsam vertraut.
     
    *
     
    Der Segmentplanet Kosichi war eine rohstoffarme Sauerstoffwelt von 10.215 Kilometern Durchmesser, einer Schwerkraft von 1,08 Gravos und einem Tag von 22,8 Stunden. Achtzig Prozent seiner Oberfläche nahm Wasser ein, der Rest entfiel auf teils paradiesische Inselarchipele und Kleinkontinente.
    Aber wir waren nicht hier, um die Schönheiten dieser Welt zu bewundern.
    Da Kosichi ein Regionales Zentrum der NK Hangay im Aufbau war, herrschte reger Betrieb: Im Orbit kreisten etwa zweihundert Raumschiffe sämtlicher in Hangay gebräuchlicher Typen. Weitere standen im Ortungsschatten der Sonne.
    Etwa in der Mitte der südlichen Küstenlinie des größten

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