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2417 - Sklave der Maschinen

Titel: 2417 - Sklave der Maschinen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Umgebung richtete und versuchte, auf alles Mögliche gefasst zu sein, war ein anderer Teil meines Ichs in der Realität und tat das, was in dieser Lage getan werden musste. Was die Vernunft gebot und nicht das Gefühl.
    Ich bereitete mich darauf vor, mein Funkgerät zu aktivieren, um Verbindung mit der RICHARD BURTON aufzunehmen. Die Expedition musste gewarnt werden. Vielleicht kamen Dao-Lin und ich nicht zurück. Dann mussten unsere Leute wissen, was hier geschehen war.
    Bevor ich den Kontakt herstellen konnte, hörte ich die Stimme des Waldes.
    Es war wie auf Quamoto, nur noch viel eindringlicher. Der Kontaktwald sprach wieder zu mir – oder zu uns. Ich sah Dao nicht, denn mit der schnell ansteigenden „Stimme" in mir kamen die Bilder, die uns der Wald schickte. Ich konnte Dao nicht sehen, aber ich wusste, dass sie bei mir war und ebenfalls lauschte, gebannt und ungläubig.
    Der Kontaktwald schickte uns Bilder, und ich kannte sie.
    Die Landschaft, die er mir zeigte, war einzigartig und unverwechselbar. Selbst ohne mein fotografisches Gedächtnis und den Extrasinn hätte ich sie auf Anhieb wiedererkannt, auch unter Tausenden.
    Es waren Impressionen vom Planeten Orllyndie in der Galaxis Segafrendo 18 Millionen Jahre vor unserer Zeit.
    Das konnte nicht sein!
    Aber hatte ich so etwas nicht längst ... geahnt? Ich ...
    Rasend schnell versanken wir in einer anderen Wirklichkeit ...
     
    3.
     
    Alomendris
    18 Millionen Jahre vor heute
     
    Allmählich begann in ihm ein Ego zu dämmern, ein neues Selbst.
    Er war hier. Er war immer noch ein Teil von Allem, aber auch ein Sein mit eigenen, erwachenden Gedanken, Empfindungen und Charakter. Alles ging immer aus Allem hervor, aber es war immer auch wieder neu. Das war der Lauf der Dinge.
    Nur wenn das Neue geboren wurde, hatte das Alte seine Schuldigkeit getan.
    Das Alte hatte ihm einen Namen gegeben. Alomendris. Das klang schön. Der Name bedeutete so viel wie einen neuen Anfang.
    Das Alte setzte große Hoffnungen in ihn. Es hatte ihm mitgegeben, was es von sich abgeben konnte, und er würde beweisen müssen, dass er seine Erwartungen erfüllte. Helfen, das wusste er, konnte und würde es ihm nicht mehr.
    Der Gedanke schmerzte, aber der richtige Abschied, die wirkliche Trennung würde erst kommen. Es würde ihm weh tun. Er würde die Bindung an das Alles verlieren, an den Vater – und, vielleicht noch schlimmer, seine Bindung an ESTARTU.
    Er wusste alles, was der Vater auch gewusst hatte. Das verlor sich nicht einfach.
    Das Alte war bereit, ihn gehen zu lassen, aber sein Wissen, in vielen Jahrtausenden angesammelt, würde in ihm bleiben bis in alle Ewigkeit. Und er würde neues Wissen dazu sammeln und wachsen. Das war das Vermächtnis des Alten, des Alles, der Väter ...
    Die Fremden würden kommen und ihn mitnehmen. Sie würden ihn von seiner Heimat fortholen und in graue, silberne, seelenlose Bunker einsperren, auf einer Welt, wo nichts lebte. Er sah es. Er kannte den Plan.
    Die Fremden waren da. Ihre Raumschiffe landeten auf Orllyndie. Ihnen entstiegen die Abgesandten der Erish Vikhtold, einer mächtigen Roboterzivilisation, die diese Galaxis erreicht hatte und sich in ihr ausbreitete, wie sie es überall tat. Sie waren unterwegs zu ihm.
    Warum ließen die Väter das zu? Sie, das Alte, opferten ihn! Was war der Grund?
    Warum taten sie das?
    Alomendris wartete. Seine Sinne tasteten in die Umgebung. Noch war er ein Teil der Väter. Noch war es warm um ihn. Das Alte hatte einen Teil von sich abgetrennt und einen neuen, frischen Schößling hervorgebracht – ihn.
    Er war sein Kind, und sie waren dabei, es zu verstoßen, wie einen lästigen, abgestorbenen und faulenden Ast.
    Warum?
    Sie mussten ihre Gründe haben. Sie waren weise. Die Väter, die Pflanzenväter ...
    Sie lebten in dieser Galaxis, seit ...
    Alo mendris brauchte überhaupt nicht lange zu überlegen. Es war in ihm, die ganze Geschichte seit der Verschmelzung der Sporenwolke Sorrmo und des Koridecc-Schmetterlings miteinander, im Auroch-Maxo-System hier in der Galaxis Segafrendo. Es war in ihren und damit in seinen Zellen gespeichert und würde erst dann erlöschen, wenn das letzte Leben seiner Art verebbte.
    Damals, bei dieser gewaltigen psionischen Explosion, war aus der Synthese eine Superintelligenz entstanden, für die die Koridecc-Substanz den Namen ESTARTU prägte, was so viel bedeutete wie „Grenzenloses Glück". Durch die Explosion wurden rund sechzig Prozent der Sporenmasse über ganz Segafrendo

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