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2418 - Der Entropische Zyklon

Titel: 2418 - Der Entropische Zyklon
Autoren: Unbekannt
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Existenz weiß, gelingt es ihm vielleicht, seine Identität zu bewahren.
    Du glaubst, wer gegen KOLTOROC besteht, hat auch gegen den Entropischen Zyklon eine Chance?
    Nummer 126 werden irgendwann die mentalen Kräfte verlassen, dann erfährt KOLTOROC von der Existenz Alomendris’. Dann schwebt ihr alle in Gefahr. Bis dahin ...
    Der Kontaktwald schwieg – jedenfalls mir gegenüber. Er dachte nach und bestimmt kommunizierte er in ebendiesem Augenblick mit den anderen Wäldern und holte sich Rat ein.
    Als er sich endlich wieder meldete, war nach meinem Zeitempfinden ungefähr eine Viertelstunde vergangen.
    TRAITOR bekämpft das Leben in Hangay, und wir bekämpfen TRAITOR, vernahm ich die mentale Stimme. Sie erschien mir eindringlicher und intensiver als zuvor. Ich bleibe hier und trotze dem Entropischen Zyklon.
    Auch ich bleibe. Ich will herausfinden, worum es sich dabei handelt. Wirst du mich schützen können, solange ich mich in deinem Körper aufhalte?
    Ich versuche es, Atlan. Mehr kann ich dir nicht versprechen.
     
    *
     
    Drei Tage lang warteten wir auf das Eintreffen des Zyklons. Inzwischen schrieben wir nach dem Bordkalender der RICHARD BURTON den 17. August 1346 NGZ. In Terrania war das ein Hochsommertag, bei dem NATHAN vermutlich einiges an Speicherkapazität aufwandte, um die Temperaturen in der irdischen Hauptstadt nicht zu extrem ansteigen zu lassen. In den Straßenschluchten der Megalopolis sorgte er für kühlen Wind, während er es an den Seen mit ihren Badestränden etwas wärmer ließ. Hoch über dem Boden projizierte er Energieschirme mit starken UV-Filtern, damit die Menschen – und besonders die hellhäutigen Arkoniden – die Sonne genießen konnten, ohne sich einen Sonnenbrand zu holen.
    Ich fand es bemerkenswert, wie die Terraner trotz der gewaltigen Bedrohung ihres Heimatsystems ihr Leben weiterlebten, als könnten ihnen Hunderttausende von Traitanks und Dutzende von Kolonnen-Fabriken draußen vor dem TERRANOVA-Schirm nichts anhaben.
    Vielleicht ließ sich ein ähnlicher Zustand auch in Teilen Hangays herbeiführen, durch gezielte Sabotage an den Raum-Zeit-Routern etwa oder durch Beeinflussung Entropischer Zyklone.
    Aber wie zerstörte man ein hyperdimensionales Gebilde, zudem eines, das sich hauptsächlich im Bereich kurzfrequenter Strahlung bewegte und dort in jenem Teil des SHF-Bandes, in dem die psionische Strahlung angesiedelt war?
    Du spekulierst mal wieder zuviel!, stellte der Extrasinn fest.
    Ich öffnete den großen Behälter, den Deco-2 aus der Space-Jet in den Wald gebracht hatte. Er enthielt ein Survival-KitÜberlebenspaket, bestehend aus einem Kampfanzug, einem Stahlbehälter mit mehreren Schirmprojektoren sowie einem Zylinder, in dem sich hochkomprimierte, fünfdimensional angereicherte Gallerte befand. Durch ihre wabbelige besondere Konsistenz – halb flüssig und halb fest – eignete sie sich besonders dazu, alle möglichen Arten von Strahlungen zu absorbieren. Den Rest erledigte dann der Stahlbehälter mit seiner Bleiwaben-Konstruktion.
    Ob dies alles zusammen den psionischen Sturm aufhalten konnte, der mein Bewusstsein durch den Fleischwolf drehen wollte, stand auf einem anderen Blatt. Ich besaß keine Erfahrungswerte diesbezüglich und war gewissermaßen der Beta-Tester irgendeines terranischen Wissenschaftlers mit dem Vornamen Bill.
    Wie bei einer Versuchsreihe stellte ich die Behälter entsprechend der Gebrauchsanweisung in einer Reihe auf, verband sie mit Hilfe der vorhandenen Anschlüsse und führte einen Probelauf durch. Alles funktionierte, auch wenn die zuständige Steuerpositronik des Kampfanzugs keine exakten Angaben dazu machen konnte.
    Anschließend setzte ich mich im Schneidersitz auf den Boden der Lichtung und schloss die Augen. Wichtiger als diese Vorkehrungen zur Sicherheit des Körpers war das mentale Training.
    Ich war mentalstabilisiert, aber das half nicht bei allen Phänomenen und Einflüssen.
    Kannst du mich beim Training unterstützen?, wandte ich mich an den Kontaktwald. Indem du mein Bewusstsein mit mentalen Befehlen überflutest, erst leicht, dann immer stärker.
    Wie du willst!
    Erst nahm ich in meinem Bewusstsein nur ein Säuseln wahr, vergleichbar dem Rauschen des Windes jenseits der Lichtung. Nach und nach schwoll es an, wurde zu einem Sturm, der durch mein Bewusstsein fegte. Worte hämmerten in meinen Verstand, immer härter und schmerzhafter.
    Spring! Spring in die Tiefe!
    Ich konzentrierte mich, spürte, wie mein Mentalblock den
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