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242 - Im Fadenkreuz

242 - Im Fadenkreuz

Titel: 242 - Im Fadenkreuz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell und Mia Zorn
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Ordnungsziffern schickst du an den Zentralrechner.«
    »Verstanden.«
    »Und nun hebe die rechte Hand und sprich mir nach: Ich schwöre, der Exilregierung…«
    »Muss das sein, von Kotter?« Mit süßsaurem Lächeln beäugte Laurenzo den Oberst.
    »Das ist ein feierlicher Akt, Laurenzo!«, zischte von Kotter. »Stören Sie ihn bitte nicht.« Und dann wieder an die Adresse des Warlynne-Alpha-Modells: »Noch einmal: Ich schwöre, der Exilregierung von Waashton allzeit treu zu dienen.«
    Das Warlynne Alpha Modell hob die Rechte und schnarrte: »Ich schwöre, der Exilregierung von Waashton allzeit treu zu dienen.«
    »Und sie auf Befehl des Regierungschefs General Crow oder seines Stellvertreters Oberst von Kotter gegen jeden Feind zu schützen.«
    »Und sie auf Befehl des Regierungschefs General Crow oder seines Stellvertreters Oberst von Kotter gegen jeden Feind zu schützen«, schnarrte Alpha 3-1.
    »Ich schwöre, an der Seite meiner Kameraden jederzeit bereit zu sein, die Exilregierung von Waashton und ihre Mitglieder gegen alle Feinde zu verteidigen und mein Leben zur Erringung des Sieges einzusetzen.« Angespannt und äußerst ernst wirkten von Kotters Gesichtszüge.
    »Ich schwöre, an der Seite meiner Kameraden jederzeit bereit zu sein, die Exilregierung von Waashton und ihre Mitglieder gegen alle Feinde zu verteidigen und mein Leben zur Erringung des Sieges einzusetzen«, schnarrte das Warlynne Alpha Modell.
    »Ich schwöre, eine ehrliche, tapfere, disziplinierte und wachsame Kampfmaschine zu sein, den vorgesetzten Modellen und der Exilregierung von Waashton unbedingten Gehorsam zu leisten, die Befehle mit aller Entschlossenheit zu erfüllen und militärische Geheimnisse immer streng zu wahren.«
    »Ich schwöre, eine ehrliche, tapfere, disziplinierte und wachsame Kampfmaschine zu sein…« Wort für Wort wiederholte Alpha 3-1 die Schwurformel.
    »Ich schwöre…«, setzte der Oberst erneut an.
    »… niemals in der Gegenwart Vorgesetzter zu furzen«, vollendete Laurenzo.
    »Ich schwöre, niemals in der Gegenwart Vorgesetzter zu furzen«, wiederholte das Warlynne-Alpha-Modell mit monotoner Kunststimme, und Laurenzo brach in schallendes Gelächter aus.
    Mit beleidigter Miene und tadelndem Blick musterte Horstie von Kotter den stark erheiterten Leibarzt Crows von der Seite. »Ich finde das überhaupt nicht komisch«, presste der Oberst zwischen zusammengebissenen Zähnen heraus, als Laurenzo sich wieder einigermaßen gefasst hatte.
    »Aber ich«, kicherte Laurenzo.
    Von Kotter wandte sich an die Warlynne Alpha. »Lösche den letzten Satz.«
    »Verstanden.«
    »Die Vereidigung der anderen nimmst du selbst vor, sobald du die Ordnungsziffern verteilt hast.«
    »Verstanden.« Alpha 3-1 wandte sich an das Modell rechts neben sich. »Identifiziere mich, WA-2525-398…«
    Und wieder öffneten sich die Schottflügel an der Hallenrückwand, und wieder marschierten zwanzig Warlynne Betas und zehn Warlynne Alphas in die Halle hinein. In schlafwandlerischer Sicherheit ordneten sie sich in die Blöcke der reglos verharrenden Roboter ein.
    Von Kotter und Laurenzo traten zurück. Ein paar Minuten beobachteten sie die Szene noch, dann wandten sie sich ab und machten sich auf den Rückweg zur Kommandozentrale der Anlage.
    Plötzlich ertönte ein akustischer Alarm und eine Kunststimme plärrte aus verborgenen Lautsprechern: »Achtung! Nicht näher identifizierbare Einheiten rücken in feindlicher Absicht gegen das Außenschott der Hauptschleuse vor! Achtung! Nicht näher identifizierbare Einheiten…«
    ***
    Beim Flächenräumer
    »Versteh doch, ich kann nicht ohne Maddrax hier weg!« Aruula hob in einer hilflosen Geste die Arme und ließ sie im nächsten Moment wieder in ihren Schoss fallen. Sie packte einen Zipfel des Fellumhangs, auf dem sie im Schneidersitz hockte, und legte ihn über ihre Beine. Wie eine dunkle Mauer ragte hinter ihr das Innenschott, das in die Waffenanlage führte, auf.
    Chacho, der ihr gegenüber saß, beugte sich tiefer über das Korbgeflecht auf seinen Knien und trieb eine Eisennadel in die verknoteten Fasern. Wie nur konnte er Aruula davon überzeugen, dass es das Beste war, diesen Ort endlich zu verlassen? Wie lange warteten sie jetzt schon vergeblich darauf, dass das Schott sich öffnete? Er hatte es aufgegeben, die Tage zu zählen. Doch jedes weitere Wort über dieses Thema schien eine unsichtbare Barriere zwischen ihnen zu errichten.
    In seinem Rücken hörte Chacho das leise Knurren des Sebezaans.

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