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2421 - Eledains Kinder

Titel: 2421 - Eledains Kinder
Autoren: Unbekannt
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Hoffnung, dass es noch viele gab, die sie wiedertreffen würden.
    Denn nicht immer war dies der Fall. Sie hatten zusammen viele Jahrtausende durchlebt, aber immer öfter kam es vor, dass sie vergeblich nach den Emanationen der ehemaligen Gefährten sondierten.
    Nicht nur die Aussicht auf das Wiedersehen, das Wiedereinsinken in den gemeinschaftlichen Tanz war den beiden Wanderern ein Antrieb. Die Sekundim siechten dahin, weil sie keinen Sinn mehr im Leben sahen, eine Leere dort, wo ihnen einst ELEDAINS Licht geleuchtet hatte. Nun aber war es ihnen, als hätten sie einen neuen Funken von Licht gesehen. Etwas, das sie im Kontakt mit den Helfern von ARCHETIM niemals empfunden hatten und auch nicht in der Berührung der Superintelligenz selbst.
    Beide Energetischen waren willens und entschlossen, die Fremden um Perry Rhodan wiederzufinden und mehr über sie zu erfahren. Und sollte es wirklich so sein, dass sie kämpferische Gegner der Negasphäre vor sich hatten, dann verdienten diese ihre Hilfe. Denn sie waren das Licht und die Zuversicht, jenes Leuchten, das ihnen einst ELEDAIN gegeben hatte.
    Noch war es nicht so weit. Pherians Segel sogen sich mit den Energien der Umgebung voll, während Tauzeda die spärlich vorhandene Masse aus der scheinbaren Leere fischte. Sie gingen verschieden vor, aber ergänzten sich in idealer Weise.
    Die Sekundim waren, so hatte es ein Stofflicher einmal formuliert, von ihrem bioenergetischen Metabolismus her riesige Fresszellen, deren Körper durch selbst produzierte Psi-Materie und Hyperenergie stabilisiert wurde – und das im Vakuum, das ihr Lebensraum war.
    Pherian und Tauzeda lebten gleichermaßen von Strahlung, die sie abhängig von ihrer Intensität quasi überall fanden, wie auch von Materie aller Art, selbst wenn sie nur wolkenförmig im All vorhanden war. Sie durchsiebten gewöhnlich gewaltige Strecken im Raum, unermüdlich und immer auf der Suche nach Nahrung. Der kluge Stoffliche hatte es so formuliert, dass sie eine Art „Staubsauger" des Weltraums seien.
    Das war zugleich in gewisser Weise ihre Schwäche. Nahe Sonnen und andere Hyperstrahler kamen als Lieferanten von Nahrung nicht infrage, weil ihre Strahlungsstärke dazu viel zu hoch war.
    Jeder Versuch einer Nahrungsaufnahme würde unweigerlich tödlich enden. Dasselbe galt für Planeten, Asteroidenfelder und Ähnliches. Sie konnten nur Materiedichten verwerten, wie sie im stellaren oder interstellaren Leerraum vorkamen.
    Die verwertete Masse wurde dabei nicht in fester Form aufgenommen und transportiert, sondern schon bei der Aufnahme in Energie umgewandelt – und nur so konnten bestimmte, lebensnotwendige Energieformen von den Sekundim synthetisiert werden.
    Kein Sekundim war in der Lage, auf eigene Faust den Energiehaushalt seines Körpers vollständig zu besorgen, sondern benötigte immer die Hilfe eines Partners. Denn sie konnten immer nur entweder Strahlung oder Masse akkumulieren, aber nie beides. Sie besaßen entweder die eine Fähigkeit oder die andere – eine Diversifizierung, die, wie der weise Stoffliche es erklärte, den Unterschieden zwischen den Geschlechtern bei den Wesen seiner Art entsprach.
    Pherian hatte lange versucht zu verstehen, wie er das meinte. Er wusste es bis heute nicht. Bei den Sekundim wurden metabolisch beide Formen von Nahrung benötigt, also herrschte Arbeitsteilung zwischen ihnen, in der beide Partner auf Nahrungssuche erfolgreich sein mussten, um dann die gewonnene Energie untereinander auszutauschen. Sie waren deshalb streng monogam beziehungsweise partnerschaftlich organisiert, wie es der Stoffliche genannt hatte, und traten in der Regel stets paarweise auf. Das galt selbst dann, wenn sie Lichtjahre voneinander getrennt durch das All zogen.
    Der Stoffliche hatte einen so seltsamen Namen getragen, dass Pheriandurus ihn nicht hatte behalten können. Er hatte nur noch sein Bild vor dem geistigen Auge, ein zerbrechliches, uraltes Wesen, nicht unähnlich jenen Fremden, die mit dem Hantelschiff unterwegs waren.
    Der Stoffliche hatte viel von Partnerschaft geredet und Worte gebraucht, die Pherian bis heute unbegreiflich waren. „Liebe, Treue, Freundschaft" – das sollten die Attribute einer Partnerschaft sein. Für die Stofflichen bedeuteten sie anscheinend sehr viel, doch galt das auch für ihn und Tauzeda?
    Was sie verband, ließ sich in die Worte der Stofflichen vielleicht gar nicht kleiden, jedenfalls nicht in solche, die jene verstanden, mit denen er es zu tun hatte.
    Ein Perry
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