2421 - Eledains Kinder
ergriff das Wort.
Sie könnte Faros Tochter sein, dachte Perry Rhodan. Allerdings konnte man an der Art, wie sie sich manchmal ansahen, mehr zwischen diesen beiden sehen. Ihre Schönheit schien nur auf den ersten Blick nicht zu der Zerbrechlichkeit des dreimal so alten Mannes zu passen. Wer sie genauer beobachtete, entdeckte die Harmonie, die zwischen ihnen herrschte.
Weisheit und Schönheit schienen sich bei ihnen zu ergänzen.
„Ihr müsst von sehr weit her kommen, um von ELEDAIN nichts zu wissen.
Aber ihr kennt ARCHETIM, wie ihr gesagt habt, und er und ELEDAIN sind Wesenheiten auf gleicher Stufe."
„Superintelligenzen", sagte Mondra.
„ELEDAIN", fuhr die Ginir fort, „war gütig und weise. Die Völker dieser Insel wuchsen in ihrem Schoß auf, entwickelten sich und wurden behütet."
„Wurden?", fragte Rhodan. „Du redest in der Vergangenheitsform."
„ELEDAIN ist nicht mehr", übernahm wieder Faro das Sprechen. „Sie war die Mutter des Lebens in N’Tantha Tare-Scharm, so, wie wir es kennen und wie es überliefert ist. Sie starb, wie einige von uns vermuten, in den Wirren des Krieges, der von den Traitanks zu uns getragen wurde. Mit ihr gingen viele einst große Völker unter, ganze Reiche wurden zerschlagen, das Goldene Zeitalter ging zu Ende. Geblieben sind Trümmer, aus denen wir Heutigen neu auferstehen."
„ELEDAIN ist uns genommen worden", sagte Nalde, bevor die Terraner eine Frage stellen konnten, die bewusst darauf verzichtet hatten, etwa den Haluter Icho Tolot mitzunehmen. Jeder neue Kontakt war ein zerbrechliches Ding, Rhodan wollte kein Risiko eingehen und seine Gastgeber nicht unnötig verwirren. „Aber sie hat uns nicht schutzlos gelassen. Ihre Kinder sind hier. Sie haben die Traitanks aus N’tantha Tare-Scharm vertrieben und wachen darüber, dass sie nie wiederkommen und unsere Welten verbrennen.
Daran glauben wir fest."
„Und darum müssen wir keine Angst haben", ergänzte der Ältere.
Rhodan nickte. „ELEDAINS Kinder – die Sekundim."
„So ist es", antwortete Faro. „Sie sind da, auch wenn wir sie nicht sehen, und wachen."
„Die Sekundim sind keine Wesen wie wir", sagte Alaska. „Sie sind nicht stofflich in unserem Sinn und fliegen nicht mit Raumschiffen. Sie sind Wesen aus reiner Energie?"
Faro bejahte.
„Und sie greifen die Traitanks an, wo sie sie finden, und vernichten sie?", spekulierte Perry Rhodan weiter.
Auch das wurde bejaht, und zwar ohne große Überraschung oder Geste. Die Ginir waren ruhig, sachlich und nüchtern. Sie waren „stiller" in ihren gezeigten Emotionen, aber er konnte die „Tiefe" spüren, die alles begleitete, was sie von sich gaben und durch ihre minimalen Gesten zeigten.
Der Expeditionsleiter berichtete. Er erzählte ausführlich von ihrer Begegnung mit den Leerraum-Amöben und ihrem Kampf mit den Traitanks vor Tare-Scharm. Dabei sah er, wie die großen schwarzen Augen der Ginir zu leuchten begannen. Sie lauschten seinen Worten, schienen sie gleichsam aufzusaugen. Das Gefühl der Vertrautheit, das sich vom ersten Moment bei ihnen eingestellt hatte, wurde stärker.
Diese Wesen wirkten auf fast naive Art unschuldig. Vielleicht waren sie in ihrem Glauben daran, dass ihnen nichts passieren konnte, einfältig und leichtsinnig. Aber sie hatten ihre Existenz daran aufgebaut. Der Glaube gab ihnen die Kraft, angesichts der Bedrohung von Tare-Scharm weiterzuleben und sich im All zu entfalten.
Ihre Gastgeber hörten geduldig und gebannt zu. Als Rhodan geendet hatte, schwiegen sie alle für viele Sekunden.
Schließlich sagte Nalde: „ELEDAIN ist vor ungefähr 1600 Jahren verschwunden. Ihr Kampf gegen TRAITOR währte schon länger. Vor Ewigkeiten, als die Traitanks über diese Galaxis herfielen und die Herrschaft zu übernehmen versuchten, waren es die Sekundim, die sie zurückdrängten. Sie vertrieben auch vor rund tausend Jahren die Terminale Kolonne von hier und wachen seitdem über uns und unsere Welten."
„Wir möchten sie finden", sagte Perry Rhodan. „Es ist wichtig für uns. Könnt ihr uns sagen, wo dies möglich ist? Wo leben die Sekundim? Wo können wir mit ihnen Kontakt aufnehmen?"
Faro hob in einer menschlichen Geste die schmalen Schultern. „Das kann niemand", antwortete er. „Sie sind Wanderer und frei. Ihre Wege lassen sich nie voraussagen. Sie sind hier oder dort."
„Aber es gibt viele von ihnen?", erkundigte sich Mondra.
„Es gab einmal mehr als heute", antwortete einer der anderen Ginir.
„Ist euch der Name
Weitere Kostenlose Bücher