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2422 - Das verlöschende Volk

Titel: 2422 - Das verlöschende Volk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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beraten, ob sie diesen Schritt zur Rettung ELEDAINS gehen sollten.
    Ohne Ausnahme hatten sie dafür gestimmt. Wir sind deine Kinder, aus deiner Substanz geschaffen und in diese Welt entlassen. Nimm uns wieder auf.
    Wir geben dir die Kraft, die du zum Überleben brauchst.
    Es ist die Negasphäre, die mich tötet, nicht die fehlende Substanz. Ich könnte euch ohne Probleme wieder in mich aufnehmen, aber ihr würdet mit mir sterben. Aber genau aus diesem Grund habe ich euch geboren, damit ihr überlebt und auf eure Weise den Kampf gegen die Mächte des Chaos führen könnt.
    Du willst nicht lieber fliehen?
    Es wäre sinnlos und Zeitverschwendung. Mein Tod wird die Schergen der Terminalen Kolonne in Sicherheit wiegen. Sie werden nicht überall genau hinsehen. Darauf baut mein Plan.
    Sage uns diesen Plan, damit wir dich dabei unterstützen können.
    Wieder gab ELEDAIN ihnen keine Antwort. Die Sekundim mussten einsehen, dass es Dinge zwischen Normal- und Hyperraum gab, die ihnen versagt blieben. Sie selbst kommunizierten untereinander mental über große Entfernungen. Es gab nur weniges, was sie voreinander verheimlichten, ganz persönliche Dinge etwa, die sonst niemanden angingen und die ihnen selbst halfen, Individuen zu sein.
    Also brauchte ihnen auch ELEDAIN, die ihnen gleichzeitig Mutter und Vater war, nicht alles zu sagen.
    Was die Negasphäre angeht, wissen wir zu wenig, erkannten sie und kommunizierten galaxienweit darüber.
    Lasst uns also das tun, wozu ELEDAIN uns ermuntert hat.
    Schiffe TRAITORS zerstören, wo sie auftauchen. Von den wahren Absichten ELEDAINS ablenken, auch wenn sie selbst nur ungenau darüber Bescheid wussten.
    Ausschwärmen – irgendwann, sobald die Zeit gekommen war.
    Die Sekundim hörten ein Lied des Abschieds, das ELEDAIN gewöhnlich ihren Neugeborenen mit auf den Weg gab. Jetzt erklang es ein letztes Mal, um dann für alle Zeiten zu verstummen.
    ELEDAIN nahm Abschied. Laut und deutlich drangen ihre Worte durch den psionischen Äther, erreichten die Peripherie von N’tantha Tare-Scharm und die übrigen Galaxien. Auch in Tare-Scharm würde man den Tod der Superintelligenz mitbekommen, darauf legte sie offenbar besonderen Wert.
    Ein Leben vergeht, andere Leben entstehen. Wo ich war, werden in Zukunft andere sein. Hier erlischt etwas, irgendwo anders leuchtet ein neuer Stern auf. Was ich euch mit auf den Weg geben konnte, habe ich euch gegeben. Nutzt es für eure Zukunft, für das Wohl eurer Völker.
    Ein Seufzer verwehte, dann erlosch ELEDAIN für immer, und die Sekundim trauerten. Sie umlagerten den Zugang am Eledain-Cishon, der noch immer im Schwerpunkt der beiden Sterne lag, während der eigentliche Hyperkokon längst im Sternhaufen Aquon-Gorissa verankert lag.
    Die Sekundim hofften, ihre Superintelligenz würde sich doch noch einmal melden. Sie flehten, es mögen unvorhergesehene Ereignisse eintreten, die den Tod aufhielten und ihn unnötig machten.
    Die Sekundim lauschten, doch ihre Hypersinne konnten nichts entdecken, selbst über einen längeren Zeitraum nicht. Der Einfluss der Negasphäre war zu groß. Wenn es einen Rest an Substanz gegeben hatte, war er längst versickert, vielleicht hinein nach Tare-Scharm durch die winzige Öffnung, die der Hyperkokon in den Grenzwall gestanzt hatte.
     
    7.
     
    Die Mentalstimme in seinem Kopf schwieg plötzlich. Alaska schrak auf.
    Die diffusen Gesichter der Lanterns zuckten heftig zurück. Sie waren ihm nahe gerückt, um etwas von den Blitzen zu erhaschen, die aus den Sehschlitzen der Maske drangen.
    ELEDAIN starb vor 1600 Jahren, fuhr die Gedankenstimme Adagi Yarons fort. Ihr Tod wurde durch die räumliche Nähe zur entstehenden Negasphäre ausgelöst und war unvermeidbar. ELEDAIN blieb im Hyperkokon, 2059 Lichtjahre von N’tantha Tare-Scharm entfernt. Einen Teil ihrer mentalen Substanz verwendete sie dazu, den Hyperkokon zu stabilisieren.
    So gelang es ihr, die Lücke im Wall zu erhalten und auf der anderen Seite des Kokons den Geburtskanal Eledain-Cishon weiterhin passierbar zu machen. Dazu brauchte sie keine Änderungen an der Hyperstruktur vorzunehmen, das hätte ihre Substanz überstiegen.
    ELEDAIN konnte den Sekundim damals nicht die volle Wahrheit sagen.
    Schon zu jener Zeit war die Gefahr groß, dass die Schergen des Chaos über Dritte etwas erfahren würden. ELEDAIN hatte lange davor Kontakt zu ARCHETIM geknüpft, einer Superintelligenz in der kosmischen Nachbarschaft. ARCHETIM war autorisiert, den Hyperkokon für sich zu nutzen und

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