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2422 - Das verlöschende Volk

Titel: 2422 - Das verlöschende Volk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Zuversicht ...
    Während er sprach, lauschte der Maskenträger in sich selbst hinein.
    War das wirklich er, der da so flüssig und redegewandt über Hoffnung und Vertrauen sprach, über Philosophie und Erkenntnis, der diesen Wesensresten Dinge vermittelte, die im Grunde genommen terranische Tugenden waren? Er ermunterte sie, niemals aufzugeben, selbst in aussichtslosen Situationen nicht, denn das Universum hielt jede Menge Wunder bereit, unerwartete Wendungen und unverhoffte Lösungen, die sich manchmal erst abzeichneten, wenn man alles verloren glaubte. Eine davon konnte es auch für die Lanterns geben. Sie mussten nur ausdauernd genug sein.
    Der Tag wird kommen, an dem ihr stark sein müsst, um zu überleben, und für diesen Tag müsst ihr innerlich bereit sein. Und vergesst nicht ARCHETIM. Vor der Superintelligenz könnt ihr eure Wünsche und Sorgen vorbehaltlos äußern.
    Alaska schloss den Mund. Er hatte alles gesagt, jedes weitere Wort wäre übertrieben gewesen. Die Lanterns schwiegen, und erneut wirkten ihre halb fertigen Gesichter wie eingefroren und in Metallfolie geprägt.
    Ja, Gefährten, erklang die Stimme Adagi Yarons, diesmal an die Lanterns gerichtet. Der Maskenträger aus der fernen und unbekannten Galaxis hat recht. Wir Lanterns tragen dieses Vertrauen und diese Stärke auch in uns.
    Wir haben nur einen Freund gebraucht, der uns wieder daran erinnert. Das hat Alaska Saedelaere soeben getan. Unsere tiefe Dankbarkeit ist ihm sicher. Wir stehen keineswegs mit nichts da, wie wir selber immer wieder glauben. Nein, auch für uns gibt es eine Aussicht auf Rettung. Wir hoffen, dass ARCHETIM ins INTAZO zurückkehren wird, sobald die große Schlacht geschlagen ist, und uns Lanterns in sich aufnimmt, als Lohn für unsere Dienste, für die Wacht über das INTAZO. Denn ARCHETIM ist die Güte und die Weisheit, ARCHETIM sorgt für seine Wesen. Diese Hoffnung hält uns aufrecht. Wir warten, solange es uns noch gibt. Für eine lange Odyssee im Kosmos, wie Alaska sie erlebt hat, bleibt uns keine Zeit.
    In die starren Gesichter war nach und nach das Leben zurückgekehrt.
    Sie näherten sich Alaska wieder, bis sie ihn fast berührten. In kleinen Pulks nahmen sie mit einem positiven, freundlichen Gedankenimpuls von ihm Abschied, verflüchtigten sich und kehrten in ihren Lebensraum INTAZO zurück.
    Gerührt sah der Maskenträger ihnen zu. Die Abschiedszeremonie dauerte entsprechend der hohen Anzahl der anwesenden Lanterns lange, aber irgendwann blieben nur noch Adagi Yaron und zwei Begleiter übrig. Alaska bückte sich und nahm die Maske auf, zog sie sich hastig über das Gesicht. Er wollte selbst dem unwahrscheinlichsten Zufall vorbeugen, dass plötzlich ein Thermodyn-Ingenieur den Raum betrat und angesichts des Cappinfragments dem Wahnsinn verfiel.
    Wir sind so unterschiedlich, und doch gibt es eine Verbindung zwischen uns, drangen die Gedanken Adagi Yarons in sein Bewusstsein. Wir sind jetzt Freunde!
    Ein schöneres Dankeschön hätten sie nicht sagen können.
    Ich wünsche euch alles Gute und viel Glück, antwortete er.
    Die drei Lanterns formierten sich zu einem Dreieck, und dann spürte er den kurzen, heftigen Schmerz der Entmaterialisierung.
     
    10.
     
    Seine ersten Schritte führten ihn zum Tresor. Er aktivierte den Kode, wartete ungeduldig, bis der Boden das Versteck freigegeben hatte. Dann öffnete er den Tresor und nahm das Etui heraus. Er vergewisserte sich, dass der Helm sich darin befand. Anschließend verstaute er ihn sorgfältig wie immer.
    „Servo, Statusbericht", sagte er.
    „Hallo, Alaska. Die Blockade deiner Kabine erlosch mit deiner Ankunft.
    Als Urheber werden die Lanterns vermutet."
    „Das bestätige ich." Er erinnerte sich an Adagi Yarons Hinweis diesbezüglich. „Es waren die Lanterns."
    Erst im Nachhinein wurde ihm klar, dass sie seine Besorgnis um den Helm berücksichtigt und die Kabine hermetisch verriegelt oder versiegelt hatten.
    Vermutlich wäre nicht einmal ein Teleporter wie Ketschua hereingekommen.
    „Die JULES VERNE ist so weit in Ordnung. Sie hat eine Attacke aus dem Nichts nahezu unbeschadet überstanden. Rhodan hat das Schiff anhalten lassen, bis du zurückgekehrt bist."
    „Sage ihm, ich bin wieder da und begebe mich in wenigen Minuten in die Hauptzentrale."
    „Deine Pulsfrequenz ist hoch, du scheinst erschüttert. Brauchst du einen Medo?"
    „Nein danke."
    Alaska ließ sich in einen Sessel sinken und schloss die Augen. Die Überaktivität des Cappinfragments war zu Ende, er

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