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2424 - Die Thermodyn-Zentrale

Titel: 2424 - Die Thermodyn-Zentrale Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Innehaltens auf seinem ewig gleichen Weg durch die Thermodyn-Zentrale tat ihm gut. Er hasste es, auf wichtige Dinge warten und sich die Zeit mit einfachen Wartungsdiagnosen vertreiben zu müssen.
    Aber er war nicht in der Lage, das zu ändern.
    Quirlig glitten seine Finger wieder über die Schulterstücke, huschten über die Verdickungen an den Oberarmen und tasteten danach über die Manschetten, die von seinen Handgelenken ein Stück weit nach oben reichten.
    Dass er den kleinen Hörverstärker nicht fand, ärgerte ihn – und noch mehr, als er die drei Kontaktenden des Verstärkers wenig später in der kantigen rechten Hüfttasche spürte, genau dort, wo das Gerät seinen ordnungsgemäßen Platz hatte.
    Bedächtig klappte Dathuel das Werkzeug auf, zog die Enden weiter auseinander und prüfte die Kontakte, indem er seine Fingerkuppen darüber hinweggleiten ließ. Mit seinen anderen Sinnen erfasste er das Gerät nur unvollkommen. Selbst wenn er sich darauf konzentrierte, blieb es für ihn ein fragmentarisches dreidimensionales Gebilde, dessen Energiebesatz eher verwirrte als ein eindeutiges Muster zu ergeben. Lediglich die Nervenenden seiner Finger versetzten ihn in die Lage, in Gedanken das Bild zu vervollständigen.
    Er brauchte drei Minimal-Zeiteinheiten mehr als zuvor. Obwohl er viele Abläufe in Terzen kontrollierte, machte er sich nicht die Mühe des Umrechnens. Nur flüchtig dachte er an jenen dreibeinigen Raumfahrer, der ihn vor geraumer Zeit von dem ästhetischen Charakter der Terzen-Rechnung überzeugt hatte.
    Jenes Wesen war nie aus Tare-Scharm zurückgekehrt, zumindest hatte Dathuel bis heute nicht davon gehört. Auch das seltsame Raumschiff aus vier in gerader Linie miteinander verbundenen Kugeln hatte nie ein Thermodyn-Ingenieur mehr aufgespürt. Andere Fahrzeuge dieses Typs schien es nicht zu geben.
    Manche Angehörige des Trecks, fand Dathuel, waren seltsam. Viele kamen als Namenlose, blieben nur für kurze Zeit und opferten ihre Existenz für die gute Sache. Tare-Scharm war voll von Gräbern. Und es würden mehr werden.
    Sehr viel mehr.
    Er hielt jetzt die Anschlüsse zwischen den Fingern. Die Prozedur würde unangenehm sein. Vielleicht, sagte sich Dathuel, hatte er das Werkzeug schon aus diesem Grund nicht sofort gefunden.
    Die Einsamkeit in SIAH machte absonderlich. Er vermisste seinesgleichen.
    Unwillig wackelte Dathuel mit den drei Ohrmuscheln über der Nase. Sie waren mit den empfindlichsten Nervenzellen ausgestattet, zumindest empfand er das so. Aber lieber nahm er den kurzen Schmerz in Kauf, als sich die Arme verrenken zu müssen bei dem Versuch, die Wahrnehmung der anderen Ohren zu verstärken. Auch wenn sich das Ohrenband an der dicksten Stelle des Kopfes rundum zog, Mund und Nase und die Richtung, in die er sich bewegte, waren nun einmal vorne, und alles in diesem Bereich bevorzugte er.
    Berichte von anderen Ahomelech, die in ähnlicher Einsamkeit ihren rückwärtigen Sinnesbereich trainiert hatten, schreckten ihn mehr ab, als dass sie ihn interessiert hätten. Sonderlinge, fand er, gab es immer und überall.
    Ahomelech – Kinder der Melech -, so nannten sie sich selbst. Höchst selten hörte Dathuel aber, dass jemand diesen Namen benützte. Er und seinesgleichen waren für alle im INTAZO nur die Thermodyn-Ingenieure.
    Was besser war? Er hätte es nicht zu sagen vermocht. Beides waren uralte Bezeichnungen, die ihn mit Stolz erfüllten.
    Die Melech, so hatte er es sehr früh gelernt, waren die Ur-Väter, ein Volk von Humanoiden, das vor unbekannter Zeit ausgestorben war. Auf jeden Fall verlor sich die Abstammung der Ahomelech im Dunkel ferner Geschichte, angeblich in einer Zeit, als noch keine Sporenschiffe die Aussaat aufgenommen hatten.
    Als gesicherte Erkenntnis galt lediglich, dass die Ahomelech schon vor Äonen von den Hohen Mächten eingesetzt worden waren und hyperphysikalische Manipulationen in großem Umfang vorgenommen hatten. Der Name Thermodyn-Ingenieure war ihnen einst als Würdigung ihrer Verdienste von den Kosmokraten verliehen worden, auch er also uralt und ein Beleg für die bedeutende Rolle, welche die Ahomelech schon immer innehatten.
    Dathuel erkannte, dass er nahe daran war, sich in seinen Überlegungen zu verlieren. Er schrieb die Unsicherheit seiner Einsamkeit zu. Die wenigen Tefta-Raga, die seinem Befehl unterstanden, waren kaum eine Ablenkung während der Monotonie seiner Kontrollgänge.
    Noch einmal wischte er mit den Fingern über die Kontakte, registrierte dabei,

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