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2424 - Die Thermodyn-Zentrale

Titel: 2424 - Die Thermodyn-Zentrale Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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die entstehende Negasphäre von Tare-Scharm bekämpfte.
    Mit schnellen Schritten überwanden Rhodan und Diamond die zehn Meter bis zum COMMAND-Podest. Oberst Ahakin nickte ihnen knapp zu, widmete sich dann aber wieder den wechselnden Einblendungen.
    Im Bereich des Kommandantenplatzes war ein vier Meter hohes Segment des Hologlobus‘ als Wiedergabebereich der Ortungen und für andere Anzeigen freigehalten. Rhodan blieb neben dem Kommandantensessel stehen und fixierte die unterschiedlich aufbereiteten Wiedergaben.
    Ein eigentümliches Flirren, komprimiert auf engem Raum, zeigte sich in der Projektionskugel. In den Kleinsegmenten war es noch prägnanter zu erkennen. Die Erscheinung erinnerte an eine brodelnde Sonnenkorona. In steten Eruptionen sprühte glitzernde Helligkeit in die Höhe.
    „Was ist das?", fragte Mondra.
    „Ohne die Kantorschen Ultra-Messwerke hätten wir die Annäherung noch nicht bemerkt", antwortete der Kommandant nüchtern. „Was da näherkommt, offensichtlich von der PFORTE im Endbereich des Kokons, wäre optisch erst sehr vage wahrnehmbar.
    Es nähert sich der Spendersonne IN 8 und hält Kurs auf das Modulardock der Bakosh‘wish."
    „Erkenntnisse, um was es sich handelt?", drängte Rhodan.
    „NEMO befasst sich damit. Vorerst ist nur bekannt, dass diese brodelnde Wolke aus rund dreihundert Energiepotenzialen besteht, die im UHF- und im SHF-Bereich strahlen."
    Der Kantor-Sextant übermittelte eine neue Vergrößerungssequenz. Die bis eben leicht verschwommen wirkende Wiedergabe gewann an Schärfe.
    Der Eindruck einer kochenden Wolke drängte sich auf. Wie Wasser, das den Siedepunkt erreicht hatte und zu verdampfen begann. Stete Eruptionen wirbelten in die Höhe – ein unaufhörlicher quirlender Reigen -, aber die davonstrebenden Fragmente fielen ebenso schnell wieder zurück, als wären sie durch unsichtbare Fesseln mit der leuchtenden Wolke verbunden. Nicht ein Energiequant entkam der annähernd kugelförmigen Formation.
    Vielleicht hält eine enorm hohe Schwerkraft das Gebilde zusammen, überlegte Rhodan. Er blickte auf die Anzeigen, doch die Messwerte zeigten keine Gravitationsanomalie.
    Langsam näherte sich die Erscheinung dem Roten Riesenstern IN 8, dem letzten in der Reihe der Spendersonnen, deren Energie den Hyperkokon stabilisierte.
    Der Bordrechner-Verbund NEMO meldete sich: „Das unbekannte Objekt wurde soeben als ›STERN‹ identifiziert.
    Dies ergibt sich unmissverständlich aus dem Funkverkehr zwischen ANC 90 und benachbarten Modulardocks.
    STERN ist als eine jener höheren Wesenheiten bekannt, die mit ARCHETIM verbündet sind. Für die JULES VERNE ergibt sich keine Bedrohungslage."
    Rhodan nickte stumm. Das Truppenlager INTAZO war ein Schmelztiegel nicht nur für die ungezählten raumfahrenden Völker, die sich am Kampf gegen die entstehende Negasphäre beteiligten. Auch höhere Wesen sammelten sich hier oder zogen sich zumindest für Erholungsphasen in den Kokon zurück.
    Ein Feuerwerk an Lichteruptionen, so erschien ihm die sprühende Wolke, als sie Minuten später nahe an dem Modulardock ANC 90 und an der JULES VERNE vorbeizog.
    Eine Ausstrahlung wohliger Wärme schwappte auf Rhodan über. Seine Zweifel schwanden. Mit Freunden wie STERN an der Seite war der Sieg gegen die Mächte des Chaos nur eine Frage der Zeit.
    Die Entscheidung rückte zum Greifen nahe, ein überaus geschichtsträchtiger Moment, an den sich alle beteiligten Völker oder ihre Nachfahren noch in Jahrmillionen erinnern würden. Das Ende der blutigen Schlachten stand bevor.
    Nach der Niederlage der Terminalen Kolonne TRAITOR würde im Raumsektor um Tare-Scharm endlich ein neuer Friede Einzug halten. Dann stand eine Epoche der Weiterentwicklung bevor, die das Leben lebenswert machte. Eine Zeit, in der Wünsche und Träume endlich Wahrheit werden konnten.
    Stille herrschte in der Hauptzentrale der JULES VERNE. Die Menschen standen und saßen, in Gedanken versunken, die Blicke auf die Holo-Darstellungen des Überwesens gerichtet.
    Rhodan genoss ebenfalls die wohltuende innere Ruhe. Die Anspannung war von ihm abgefallen wie ein Albtraum. Viele Sorgen erschienen ihm mit einem Mal unbedeutend – vor allem die Befürchtung, die JULES VERNE und ihre Besatzung könnten Zeitparadoxa auslösen und würden nach ihrer Rückkehr eine gänzlich veränderte Milchstraße vorfinden, eine Welt, die fremd und wahrscheinlich unheimlich geworden war.
    „Es ist schön", murmelte Mondra neben ihm. „Ich habe selten eine solche

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